Roche: wechselkursbelasteter Konzerngewinn

Ausblick für das Gesamtjahr 2015 bestätigt

Severin Schwan von Roche

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr um drei Prozent auf 23,6 Milliarden Schweizer Franken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert. Hierzu trugen vor allem die Medikamente gegen Krebs und Autoimmunkrankheiten bei. Auch die Division Diagnostics erzielte starke Verkaufszuwächse, angeführt speziell von den Produkten für die Immundiagnostik sowie Tests für die Molekulardiagnostik.

Der Kurs des Schweizer Frankens wurde gegenüber dem US-Dollar abgewertet, daraus resultierte beim Umsatz ein deutlich negativer Wechselkurseinfluss von drei Prozentpunkten. Der Konzerngewinn nach IFRS sank um sieben Prozent auf 5,2 Milliarden Schweizer Franken, auch verursacht durch eine spürbar negativen Währungseffekt sowie Aufwendungen im Rahmen kürzlich erfolgter Übernahmen, insbesondere von Intermune. Zu konstanten Wechselkursen blieb der Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahr stabil.

Severin Schwan, CEO von Roche: “Wir hatten sowohl in Pharma wie auch Diagnostics in den ersten sechs Monaten starke Verkaufszuwächse. Dazu beigetragen hat auch die sehr gute Marktaufnahme von Esbriet gegen idiopathische Lungenfibrose, ein Medikament, das wir letztes Jahr mit der Akquisition von Intermune erworben hatten. Große Fortschritte haben wir in der Krebsimmuntherapie gemacht mit derzeit über 40 Studien in unserer klinischen Entwicklung. Besonders positiv sind zudem die Resultate der Phase-III-Studien mit Ocrelizumab gegen multiple Sklerose. Basierend auf den starken Ergebnissen der ersten Jahreshälfte bin ich zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr 2015 erreichen werden.”

Die FDA gewährte Roche im ersten Halbjahr für drei Wirkstoffe den Status eines Therapiedurchbruchs, und zwar für Atezolizumab bei PDL1-positivem, nichtkleinzelligem Lungenkrebs, für Venetoclax bei einer Form wiederkehrender, therapieresistenter chronischer lymphatischer Leukämie und für Actemra/RoActemra bei systemischer Sklerose. Insgesamt gewährte die FDA für acht Wirkstoffe von Roche den Status eines Therapiedurchbruchs.

Die Roche-Gruppe erhielt im ersten Halbjahr mehrere Produktzulassungen in verschiedenen Märkten: Avastin plus Chemotherapie gegen fortgeschrittenen Gebärmutterhalskrebs in der EU, Lucentis gegen diabetische Retinopathie in den USA sowie Zelboraf gegen fortgeschrittenes Melanom in Japan. Zudem gab der EU-Ausschuss für Humanarzneimittel die Empfehlung zur Zulassung von Perjeta für die präoperative Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs. Für 2015 rechnet die Roche-Gruppe zu konstanten Wechselkursen mit einem Verkaufszuwachs im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich.