Bayer stellt neue Daten aus seinem Onkologie-Portfolio vor

Neue präklinische und frühe klinische Daten zu innovativen Wirkstoffkandidaten

Unternehmenszentrale Leverkusen

Bayer Healthcare hat auf der 105. Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) vom 5. bis 9. April 2014 in San Diego neue präklinische und klinische Daten zu Wirkstoffkandidaten mit neuartigen Wirkmechanismen aus seiner frühen Entwicklungspipeline vorgestellt.

"Die Präsentationen auf der diesjährigen AACR-Tagung zeigen unsere Fortschritte und auch unser Engagement bei der Erforschung und Weiterentwicklung innovativer Therapien für Tumorarten mit hohem medizinischen Bedarf", sagte Dr. Karl Ziegelbauer, Leiter der Therapeutischen Forschungsgruppe Onkologie/Gynäkologische Therapie bei Bayer Healthcare. "Krebs ist eine komplexe und sehr heterogene Erkrankung. Auf Basis des stetig wachsenden Wissens über die molekularen Mechanismen der verschiedenen Krebsarten, sind wir in der Lage, neuartige und gezielte Therapieansätze zur Behandlung dieser verheerenden Krankheit zu identifizieren und zu entwickeln."

Vorstellung neuer präklinischer Daten und Ergebnisse
Bayer hat auf der diesjährigen Tagung unter anderem neue präklinische Daten zu drei in der Entwicklung befindlichen Wirkstoffen vorgestellt, die gezielt sogenannte Fibroblast-Growth-Factor-Rezeptoren (FGFR) angreifen. Deren vermehrte Expression ist mit Tumorwachstum, Angiogenese und Chemotherapie-Resistenz verbunden. Zu den drei Kandidaten gehören ein niedermolekularer, selektiver Pan-FGFR1-3-Kinaseinhibitor (BAY 1163877), ein monoklonaler Anti-FGFR2-Antikörper (BAY 1179470) sowie ein FGFR2-Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (FGFR2-ADC). FGFR2-ADC trägt einen Mikrotubuli-destabilisierenden Wirkstoff, der auf einer von dem US-amerikanischen Unternehmen Seattle Genetics, Inc., einlizenzierten Technologie basiert. Alle FGFR-Kandidaten werden derzeit in präklinischen oder klinischen Phase-I-Studien untersucht.

In Zusammenarbeit mit Seattle Genetics entwickelt Bayer darüber hinaus das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat C4.4a-ADC, das gezielt solche Tumorzellen angreift, die das metastasenassoziierte Tumorantigen C4.4a exprimieren. Präklinische Ergebnisse zur antitumoralen Wirksamkeit des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats, das zur Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs getestet werden soll, werden auf der Tagung präsentiert.

Neuartiger vielversprechender Ansatz im Kampf gegen Krebs
Ein weiterer vielversprechender neuartiger therapeutischer Ansatz im Kampf gegen Krebs besteht darin, die Bindung von Mitgliedern der sogenannten BET (Bromodomain and Extra-terminal)-Proteinfamilie an Chromatin zu verhindern. Bayer wird in San Diego erstmals Daten zu einer neuen Klasse von Benzodiazepin-BET-Inhibitoren mit verbesserter oraler Bioverfügbarkeit vorstellen. Eine selektive Hemmung des positiven Transkriptionselongationsfaktors b (P-TEFb) und die dadurch bewirkte Unterdrückung antiapoptotischer Signale könnte die derzeitigen Krebstherapien um einen wichtigen neuen Wirkmechanismus ergänzen. Bayer arbeitet an einer ursprünglich von der Lead Discovery Center GmbH einlizenzierten Klasse selektiver P-TEFb/CDK9-Inhibitoren, zu denen erste präklinische Daten auf der AACR-Jahrestagung vorgestellt werden.

Ferner werden klinische Phase-I-Ergebnisse zum oralen Pan-CDK-Inhibitor Roniciclib (BAY 1000394) in Patienten mit fortgeschrittenem kleinzelligem Lungenkrebs oder Ovarialkarzinom vorgestellt. Diese Verbindung greift gezielt Cyclin-abhängige Kinasen (Cyclin-dependent Kinases, CDK) an, die an zentralen Funktionen wie beispielsweise der Signalübermittlung für die Proliferation und das Überleben der Tumorzellen beteiligt sind. Roniciclib wird derzeit in klinischen Phase-I/II-Studien untersucht. Darüber hinaus werden neue präklinische Daten zu zwei weiteren Phase-I-Kandidaten präsentiert: BAY 1125976, ein selektiver allosterischer AKT1/2-Inhibitor und BAY 1082439, ein neuartiger Phosphatidyl-inositol-3-phosphat (PI3K)-Inhibitor, der in einem präklinischen Modell zu Knochenmetastasen in Kombination mit Radium-223 untersucht wurde.

Gemeinsame Krebsstammzellforschung
Bayer arbeitet kontinuierlich am Ausbau seines Kooperationsnetzwerks mit externen akademischen und biotechnologischen Partnern im Bereich Onkologie. Neue Daten aus gemeinsamen Projekten werden ebenfalls auf der AACR-Jahrestagung vorgestellt. Schwerpunkt der Allianz zwischen Bayer und Oncomed Pharmaceuticals, Inc. ist die gemeinsame Krebsstammzellforschung mit dem Ziel, sowohl niedermolekulare Wirkstoffe als auch Proteintherapeutika zu entwickeln, die gezielt den Wnt-Signalweg angreifen. Oncomed wird auf der Jahrestagung präklinische und Biomarker-Daten zum Frizzled/Wnt-Signalweg-Antagonisten FZD8-Fc (OMP-54F28) sowie zum Anti-Frizzled/Wnt-Signalweg-Antagonisten Vantictumab (OMP-18R5) vorstellen. Derzeit laufen klinische Phase-I-Studien mit diesen Wirkstoffen.

Im Rahmen des sogenannten Oncotrack-Projekts arbeitet ein internationales Konsortium von etwa 100 Wissenschaftlern zusammen, um neuartige genomische Krebsdiagnostika zu entwickeln. Das von Bayer und dem Max-Planck-Institut für molekulare Genetik koordinierte Projekt wird von der "Innovative Medicines Initiative" (IMI) gefördert, einer einzigartigen Public-Private-Partnership zwischen pharmazeutischer Industrie und Europäischer Union. Ein Vortrag und zwei Posterpräsentationen auf der AACR-Jahrestagung stellen Daten zu Fortschritten in Patienten-abgeleiteten Maus-Tumormodellen und 3D-Zellkulturen vor. Mit insgesamt vier Vorträgen und 22 Poster-Präsentationen hat Bayer seine Präsenz auf der AACR-Jahrestagung über die letzten Jahre stetig ausbauen können.