Stada: Russland belastet Umsatz und Gewinn

Bereinigter Konzerngewinn reduziert sich um 6 Prozent

Stada Unternehmenszentrale in Bad Vilbel

Im 1. Halbjahr 2015 sah sich der Stada-Konzern insbesondere in der Marktregion CIS/Osteuropa unverändert mit großen Herausforderungen konfrontiert. Insgesamt musste der Konzern einmalige Sondereffekte im Zusammenhang mit ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Kursaufwendungen infolge eines schwachen russischen Rubel und einer stark abwertenden ukrainischen Griwna in Höhe von insgesamt 8,6 Millionen Euro vor beziehungsweise 7,0 Millionen Euro nach Steuern ausweisen.

„Die Rahmenbedingungen in der Marktregion CIS/Osteuropa stellen weiterhin eine große Herausforderung dar. Umso erfreulicher ist es, dass der Umsatz in Russland im 1. Halbjahr 2015 in Lokalwährung in etwa auf dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums lag und sich der dortige Umsatztrend im Vergleich zum 1. Quartal 2015 wesentlich stabilisiert hat“, so Hartmut Retzlaff, Vorstandsvorsitzender der Stada Arzneimittel AG.

Umsatzentwicklung durchwachsen
Der Konzernumsatz stieg in den ersten sechs Monaten 2015 um zwei Prozent auf 1.025,9 Millionen Euro. Der Umsatz des Kernsegments Generika nahm in der Berichtsperiode um drei Prozent auf 615,3 Millionen Euro zu. Diese Entwicklung basierte maßgeblich auf einem starken Umsatzwachstum der deutschen Tochtergesellschaft Aliud Pharma GmbH sowie einer deutlich positiven Umsatzentwicklung der britischen, spanischen, niederländischen und vietnamesischen Gesellschaften. Gegenläufig entwickelten sich die Generika-Umsätze im zu der Marktregion CIS/Osteuropa gehörenden russischen Markt sowie in den zu der Marktregion Zentraleuropa gehörenden Märkten Belgien und Frankreich.

Generika hatten einen Anteil von 60,0 Prozent am Konzernumsatz. Der Umsatz des Kernsegments Markenprodukte wies im Berichtszeitraum einen Anstieg von zwei Prozent auf 389,3 Millionen Euro auf. Die Steigerung war im Wesentlichen auf die Entwicklung in Großbritannien und Vietnam zurückzuführen. Gegenläufig entwickelte sich der Umsatz der Markenprodukte im zu der Marktregion CIS/Osteuropa gehörenden russischen Markt. Markenprodukte trugen 37,9 Prozent zum Konzernumsatz bei.

Negative Ertragsentwicklung
Die Ertragskennzahlen verzeichneten im Berichtszeitraum sowohl auf ausgewiesener als auch auf bereinigter Basis einen Rückgang. Diese Entwicklung basierte im Wesentlichen auf negativen Währungseffekten aus der deutlichen Schwäche des russischen Rubel und der starken Abwertung der ukrainischen Griwna. Des Weiteren beeinflusste die mit der Abwertung des russischen Rubel und der steigenden Inflation verbundene Abschwächung der Kaufkraft das Nachfrageverhalten im russischen Selbstzahlermarkt.

Das ausgewiesene operative Ergebnis ging in der Berichtsperiode um acht Prozent auf 112,1 Millionen Euro zurück. Das ausgewiesene EBITDA nahm um sechs Prozent auf 181,4 Millionen Euro ab. Der ausgewiesene Konzerngewinn wies einen Rückgang von 20 Prozent auf 53,6 Millionen Euro auf. Nach Bereinigung der Ertragskennzahlen um im Periodenvergleich verzerrende Einflüsse aus einmaligen Sondereffekten reduzierte sich das bereinigte operative Ergebnis in den ersten sechs Monaten 2015 um neun Prozent auf 138,1 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA zeigte einen Rückgang von neun Prozent auf 189,2 Millionen Euro. Der bereinigte Konzerngewinn war um sechs Prozent auf 85,0 Millionen Euro rückläufig.

Ausblick verhalten
Im laufenden Geschäftsjahr ist der Konzern insbesondere auf Grund der anhaltenden CIS-Krise mit sehr schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert. Angesichts dessen geht der Vorstand beim Ausblick für 2015 davon aus, bei dem um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigten Konzernumsatz ein leichtes Wachstum erzielen zu können. Auf Grund der Entwicklung des russischen Rubel und gestiegener Risiken im Zusammenhang mit der Konsumentenstimmung sowie der allgemeinen Marktlage erwartet er jedoch einen rückläufigen Gewinnbeitrag aus Russland. Unter Einbeziehung dieser Entwicklungen und auf Basis der Währungsrelationen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des vorläufigen Ausblicks rechnet der Vorstand beim bereinigten EBITDA und bereinigten Konzerngewinn mit einem deutlichen Rückgang.