Roche steigert Konzernverkäufe um 4 Prozent und hebt Dividende an

Verkäufe der Division Pharma erhöhen sich um 3 Prozent - Hauptwachstumsträger sind die Krebsmedikamente

Severin Schwan, CEO von Roche

Severin Schwan, CEO von Roche, spricht zu den Konzernzahlen 2016: "Wir haben alle unsere finanziellen Ziele erreicht und wichtige Fortschritte in unserer Produkte-Pipeline erzielt. In weniger als einem Jahr haben wir vier neue Medikamente auf den Markt gebracht, darunter unser erstes Krebsimmuntherapeutikum Tecentriq. Ein grosser Schritt in Richtung des vernetzten Zentrallabors ist uns mit der Einführung des neuen Cobas e 801 Moduls für Immuntests gelungen. Auch 2017 erwarten wir wieder wichtige Studienresultate und Zulassungen für Roche-Medikamente. Dies zeigt, dass unsere Pipeline stark und innovativ ist."

Die Konzernverkäufe erhöhten sich um 4 Prozent auf 50,6 Milliarden Schweizer Franken. Dies entspricht ziemlich genau den ersten neun Monatszahlen aus 2016 (pharmaindustrie-online.de berichtete). Trotz hoher Investitionen in die Markteinführung und Entwicklung neuer Produkte wuchs der Kerngewinn je Titel um 5 Prozent. Das Kerngewinnwachstum spiegelt die guten Geschäftsergebnisse sowie die Auswirkungen von Änderungen im Schweizer Pensionsplan wider. Der Konzerngewinn nach IFRS stieg um 7 Prozent zu konstanten Wechselkursen und in Schweizer Franken.

Die Verkäufe der Division Pharma stiegen um 3 Prozent auf 39,1 Milliarden Schweizer Franken. Dieses Wachstum wurde durch Perjeta, Herceptin und Actemra / Roactemra angetrieben. Die tieferen Umsätze bei Pegasys, Tarceva und Lucentis haben das Wachstum verlangsamt.

Internationales Wachstum
Die Verkäufe in den USA wuchsen um 3 Prozent. Wachstumstreiber waren die Medikamente Xolair und Esbriet, die gegen Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. Die kürzlich eingeführten Medikamente Tecentriq und Alecensa haben ebenfalls zum Wachstum beigetragen. Hingegen gingen die Verkäufe des Augenheilmittels Lucentis sowie der Krebsmedikamente Avastin und Tarceva zurück. Der Grund dafür sind zusätzlich verfügbare Behandlungsoptionen in den entsprechenden Krankheitsgebieten. In Europa betrug das Umsatzwachstum 4 Prozent, vor allem dank Perjeta, Actemra / Roactemra und Mabthera / Rituxan.

Die Verkäufe in Japan stiegen um 1 Prozent trotz der alle zwei Jahre staatlich angeordneten Preissenkungen und der Sonderverordnung zur Preisreduktion umsatzstarker Medikamente. Die wichtigsten Wachstumstreiber waren Tamiflu, Alecensa und Actemra / Roactemra. Die Region International wuchs um 4 Prozent, vorallem dank der Teilregionen Asien-Pazifik und Lateinamerika. Die Division Diagnostics steigerte weiter ihre Verkäufe und wuchs – stärker als der Markt – um 7 Prozent auf 11,5 Milliarden Schweizer Franken. Den grössten Beitrag dazu leistete Centralised and Point of Care Solutions mit dem Bereich Immundiagnostik.

In den beiden grössten Regionen der Division, EMEA (+2 Prozent) und Nordamerika (+3 Prozent), wurde das Umsatzwachstum vom Geschäftsbereich Centralised and Point of Care Solutions angetrieben. Der Verkaufszuwachs in Nordamerika verlangsamte sich aufgrund der schwierigen Marktbedingungen bei Diabetes Care. Dieser Bereich sah sich weiterhin hohem Preisdruck ausgesetzt. In Asien-Pazifik (+16 Prozent) trug China massgeblich zum Umsatzwachstum bei. Die Verkäufe in Lateinamerika stiegen um 18 Prozent. Das Wachstum in Japan (+2 Prozent) wurde durch den Bereich Centralised and Point of Care Solutions getragen.

Zahlreiche Lancierungen neuer Medikamente
Roche hat in kurzer Zeit vier neue Medikamente auf den Markt gebracht: Cotellic (forgeschrittenes Melanom), Alecensa (Lungenkrebs), Venclexta (chronische lymphatische Leukämie; vermarktet mit Abbvie) und Tecentriq (Blasen-und Lungenkrebs). Ausserdem hat Roche von der FDA für fünf Indikationen ihrer Medikamente den Status eines Therapiedurchbruchs erhalten. Ein weiterer Meilenstein war im Mai 2016 die Markteinführung von Tecentriq in den USA, des ersten Krebsimmuntherapeutikums von Roche. Es handelt sich um die erste von der FDA zugelassene Therapie einer spezifischen Form von Blasenkrebs seit mehr als 30 Jahren.

Ausserdem wurde Tecentriq im Oktober für die Anwendung bei vorbehandelten Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) genehmigt. Die zulassungsrelevante Oak-Studie zeigte, dass Patientinnen und Patienten mit dieser Erkrankung, unabhängig von ihrem PD-L1-Status, mit Tecentriq deutlich länger leben als jene, die mit Chemotherapie behandelt wurden. Am ECTRIMS -Kongress im September präsentierte Roche zusätzliche Daten zu Ocrelizumab. Analysen zeigten, dass das Medikament die Kontrolle sowohl über schubförmige als auch primär progrediente multiple Sklerose (RMS und PPMS) erhöhte. Roche hat die Zulassung dieses Medikaments für RMS und PPMS in den USA und der EU beantragt. Eine Entscheidung der FDA wird am 28. März 2017 erwartet.