Roche mit solidem Wachstum im ersten Quartal 2016

Ausblick für das Gesamtjahr 2016 bestätigt

Headquarter Roche

“Wir sind 2016 mit einer soliden Umsatzentwicklung bei Pharma und Diagnostics gestartet und mit den Zulassungsanträgen wichtiger neuer Medikamente auf Kurs. Atezolizumab wird nun in beschleunigten Zulassungsverfahren für zwei Indikationen von der FDA geprüft. Zudem hat die US-Behörde Ocrelizumab den Status eines Therapiedurchbruchs für Primär Progrediente Multiple Sklerose zugesprochen. Insgesamt sind wir auf gutem Weg, die Ziele für 2016 zu erreichen.” sagt Severin Schwan, CEO von Roche.

Die Konzernverkäufe stiegen im ersten Quartal 2016 um 4 Prozent auf 12,4 Milliarden Schweizer Franken. In der Division Pharma erhöhten sich die Verkäufe um 4 Prozent auf 9,8 Milliarden Schweizer Franken. Europa verzeichnete ein Verkaufsplus von 5 Prozent, vor allem dank Perjeta, Mabthera und Roactemra. Die Pharmaverkäufe in den USA wuchsen um 3 Prozent, insbesondere durch höhere Umsätze von Esbriet, Xolair sowie der Medikamente gegen HER2-positiven Brustkrebs. Zudem wurden die kürzlich eingeführten Medikamente Cotellic gegen Hautkrebs und Alecensa gegen Lungenkrebs gut vom Markt aufgenommen. Die Verkäufe von Tamiflu und Lucentis waren rückläufig. In der Region International, die mit 4 Prozent wuchs, waren Avastin, MabThera und Herceptin die wichtigsten Wachstumstreiber. Pegasys verzeichnete, aufgrund der Konkurrenz einer neuen Generation von Behandlungsmöglichkeiten, geringere Umsätze. In Japan war der Verkaufsanstieg von 4 Prozent auf die höheren Umsätze von Avastin, der HER2-Medikamente und Alecensa zurückzuführen.

In der Division Diagnostics stiegen die Verkäufe um 5 Prozent auf 2,6 Milliarden Schweizer Franken. Asien-Pazifik, mit einem Plus von 16 Prozent und Lateinamerika mit einem Plus von 21 Prozent, trugen massgeblich zum Wachstum bei. Die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) verbuchte ein Umsatzplus von 1 Prozent, während in Nordamerika der Umsatz konstant blieb. In Japan sanken die Verkäufe um 3 Prozent. Starkes Wachstum verzeichneten die Bereiche Immun-, Molekular- und Gewebediagnostik. Die Verkäufe von Diabetes Care wurden durch eine anhaltend schwierige Marktlage vor allem in Nordamerika beeinträchtigt.

Fortschritte in der Pipeline
Im März respektive April gewährte die FDA zwei beschleunigte Zulassungsverfahren für Atezolizumab bei fortgeschrittenem Blasenkrebs sowie nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Atezolizumab ist das führende Medikament im Krebsimmuntherapie-Portfolio von Roche. Die Zulassungsanträge basieren auf Schlüsselstudien der Phase II und wurden für Indikationen eingereicht, die von der FDA den Status eines Therapiedurchbruchs erhalten haben. Atezolizumab wird derzeit in einem breit angelegten Phase-III-Programm bei verschiedenen Krebsarten geprüft.

Im Februar gewährte die FDA Ocrelizumab den Status eines Therapiedurchbruchs bei primär progredienter multipler Sklerose (MS). Ocrelizumab ist das erste Medikament, das den Status eines Therapiedurchbruchs bei MS erhalten hat. Seit 2013 wurde Roche-Medikamenten insgesamt zwölfmal der Status eines Therapiedurchbruchs zugesprochen. Roche plant, in der ersten Jahreshälfte Zulassungsanträge für Ocrelizumab bei schubförmiger sowie primär progredienter MS einzureichen.

Im März präsentierte Roche neue Daten zu zwei identischen Phase-III-Studien mit Lebrikizumab gegen schweres Asthma. Eine davon erreichte das primäre Studienziel, während die zweite Studie keine statistisch signifikanten Ergebnisse zeigte. Die Daten dieser Studien werden derzeit analysiert, um nächste Schritte im Asthma-Studienprogramm festzulegen. Im April erteilte die FDA eine beschleunigte vorläufige Zulassung für Venclexta (Venetoclax) zur Therapie von Patienten mit einer schwer behandelbaren Form von chronischer lymphatischer Leukämie. Venclexta ist das erste zugelassene Medikament, welches einen Mechanismus wiederherstellt, der den Zelltod von Krebszellen auslöst. Dies geschieht durch die selektive Blockade des Proteins BCL-2. Venclexta wird zusammen mit AbbVie entwickelt.

Basierend auf Phase-III-Resultaten erhielt Roche im Februar die US-Marktzulassung für Gazyva zur Behandlung von wiederkehrendem oder Rituximab-resistentem follikulärem Lymphom. Das follikuläre Lymphom ist die häufigste Art des indolenten Non-Hodgkin-Lymphoms. Zulassungen in europäischen Ländern sollen noch dieses Jahr erfolgen. Gazyva wird derzeit in einem umfangreichen klinischen Programm zur Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms geprüft. Im weiteren Jahresverlauf werden Phase-III-Daten bei diffusem grosszelligem B-Zell-Lymphom erwartet, einer aggressiven Form des Non-Hodgkin-Lymphoms.

Ausblick für 2016
Roche rechnet für 2016 zu konstanten Wechselkursen mit einem Verkaufszuwachs im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich. Zudem wird ein Wachstum des Kerngewinns je Titel zu konstanten Wechselkursen angestrebt, das über dem Verkaufswachstum liegt. Roche strebt an, dass die Dividende auch für das Jahr 2016 in Schweizer Franken erhöht werden kann.