Die Schott AG baut ihre Produktion an vorfüllbaren Polymerspritzen um weitere 50 Prozent aus. Dazu investiert das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag in sein Spritzen-Kompetenzzentrum im schweizerischen St. Gallen. Mit der Erweiterung begegnet Schott der steigenden Nachfrage nach Spritzen aus hochwertigem COC (Cyclo-Olefin-Copolymer) – ein Material, das Vorteile für diverse pharmazeutische Anwendungen bietet. Hierzu gehören Notfall- oder Intensivmedikation, aber auch neue Therapiegebiete wie hochempfindliche Biopharmazeutika, die zum Beispiel in der Krebsmedizin zum Einsatz kommen.
"Die zusätzliche Kapazität wird 2019 installiert und Anfang 2020 hochgefahren", sagt Mario Haas, Leiter Polymer Solutions bei Schott Pharmaceutical Systems. "Von unserem Standort in St. Gallen aus bieten wir der Pharmaindustrie sowohl Glas- als auch Polymerspritzen an. Wir kennen daher die Vor- und Nachteile und können Pharmafirmen darüber beraten, was das beste Material für die Verpackung eines bestimmten Medikaments ist."
Laut Haas hat die Nachfrage nach vorfüllbaren Polymerspritzen in den letzten Jahren besonders stark zugenommen. Dies wurde teilweise durch bestehende Märkte, einschließlich Notfallarzneimitteln, Infusionstherapien und hochviskosen Medikamenten wie Hautfüllern, die aufgrund ihres geringen Gewichts und flexiblen Designs zum Polymer hingezogen werden, vorangetrieben. Das Wachstum wird weiter durch eine breitere Palette von Anwendungen angetrieben. Dazu gehören empfindliche Biologika, die in Kombination mit Geräten verabreicht werden und spezielle Verpackungen benötigen, um die Arzneimittelstabilität zu gewährleisten, sowie Immunglobuline, die in großen Spritzen abgefüllt werden. Ein wachsender Markt für Polymerspritzen sind auch Krebsbehandlungen, die auf eine perfekte Passform mit Infusionsverbindern angewiesen sind.
Die Polymerspritzen von Schott sind in kleinen und großen Volumengrößen von 1 ml bis 50 ml erhältlich. Die Kapazitätserweiterung wird die Produktion aller Varianten vergrößern. Die vollautomatische Technologie stellt sicher, dass alle Prozessschritte vom Spritzgießen bis zum verpackten Produkt ohne menschliches Zutun abgeschlossen werden.
