Sartorius wächst zweistellig bei Umsatz und Gewinn

Weitere Profitabilitäts- und Umsatzsteigerung geplant

Sartorius Joachim Kreuzburg

Sartorius ist im Jahr 2015 nach vorläufigen Zahlen erneut sehr dynamisch gewachsen und hat seine Profitabilität weiter erhöht. Seine im Jahresverlauf angehobenen Finanzziele hat das Unternehmen erreicht bzw. übertroffen. Auch für das laufende Jahr rechnet die Unternehmensleitung mit deutlichem Wachstum.

„Unser Wachstumstreiber in 2015 war einmal mehr die Sparte Bioprocess Solutions. Als Zulieferer zur Biopharmaindustrie sind wir in einem außerordentlich dynamischen Markt präsent und konnten dort zudem weitere Marktanteile gewinnen“, kommentierte Konzernchef Dr. Joachim Kreuzburg. „Auch unsere Laborsparte hat sich im zurückliegenden Jahr gut entwickelt. Für 2016 ist unser Ausblick positiv und auch mittelfristig sehen wir uns weiter auf Kurs, deutlich und profitabel zu wachsen.“

Nach vorläufigen Zahlen steigerte Sartorius seinen Umsatz im Jahr 2015 wechselkursbereinigt um 16 Prozent auf 1.114,8 Millionen Euro nach 891,2 Millionen Euro im Vorjahr. Erwartet worden war ein Plus von etwa 15 Prozent. Der Auftragseingang erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 17,1 Prozent auf 1.172,7 Millionen Euro.

Sparte Bioprocess Solutions erneuter Wachstumsmotor
Mit Blick auf die Sparten erwies sich die Sparte Bioprocess Solutions, die auf Einwegprodukte für die Herstellung von Biopharmazeutika konzentriert ist, erneut als Wachstumsmotor. In einem dynamischen Marktumfeld erhöhte sich der Umsatz um 20,9 Prozent auf 809,2 Millionen Euro. Alle Produktbereiche trugen zum kräftigen Wachstum bei, besonders stark nachgefragt wurden Einweglösungen. Die im Berichtsjahr akquirierten Unternehmen Biooutsource Ltd. und Cellca GmbH hat Sartorius erfolgreich integriert. Sie wuchsen deutlich und steuerten wechselkursbereinigt knapp zwei Prozentpunkte zum Anstieg des Spartenumsatzes bei. Noch stärker als der Umsatz erhöhte sich der Auftragseingang mit einem Plus von 22,8 Prozent auf 869,9 Millionen Euro.

In der Sparte Lab Products & Services, die Laborinstrumente und -verbrauchsmaterial für Forschungs- und Qualitätssicherungslabore anbietet, erhöhte sich der Umsatz um fünf Prozent und belief sich zum Jahresende auf 305,5 Millionen Euro. Insbesondere Verbrauchsmaterialien wie Laborfilter oder mikrobiologische Tests verzeichneten eine starke Nachfrage. Der Auftragseingang stieg um 3,7 Prozent auf 302,8 Millionen Euro.

Deutlicher Umsatzanstieg in allen Regionen
Alle Regionen trugen mit deutlichen Umsatzzuwächsen zur dynamischen Entwicklung des Konzerns bei. Mit einem Plus von 21,1 Prozent legte das Geschäft in Amerika am stärksten zu. Der Umsatz mit Kunden in der Region EMEA erhöhte sich um 15,7 Prozent und in der Region Asien-Pazifik um 9,8 Prozent (alle Regionalzahlen wechselkursbereinigt). Das Unternehmen hat zudem in allen Regionen in wesentlichem Umfang neue Arbeitsplätze geschaffen. Zum Jahresende arbeiteten weltweit 6.185 Menschen bei Sartorius und damit rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Mit einem Plus von 40,9 Prozent auf 263,2 Millionen Euro steigerte Sartorius sein operatives EBITDA erneut überproportional zum Umsatz. Grund hierfür waren vor allem Skaleneffekte, zudem wirkten sich Wechselkurse positiv aus. Die entsprechende Marge lag bei 23,6 Prozent nach 21 Prozent im Vorjahr und damit leicht über dem prognostizierten Wert von 23,5 Prozent (inkl. Währungseffekte).

Der Ergebnisbeitrag der Sparte Bioprocess Solutions kletterte um 47,3 Prozent auf 214,5 Millionen Euro, die entsprechende Marge stieg von 23,7 Prozent auf 26,5 Prozent im Geschäftsjahr. Auch die Laborsparte konnte ihre Ertragskraft weiter ausbauen und verbuchte ein operatives EBITDA von 48,8 Millionen Euro (Vorjahr 41,2 Millionen Euro). Dies entspricht einer Marge von 16 Prozent nach 15 Prozent im Vorjahr.

Positiver Ausblick auf das Jahr 2016
Auch für das laufende Jahr rechnet Sartorius mit deutlichem profitablem Wachstum. So erwartet das Unternehmen auf Basis konstanter Wechselkurse ein Umsatzwachstum von etwa 10 bis 14 Prozent. Die operative EBITDA-Marge soll gegenüber dem Vorjahreswert von 23,6 Prozent wechselkursbereinigt um etwa einen Prozentpunkt zulegen. Weiterhin plant Sartorius die Höhe seiner Investitionen mit rund zehn Prozent vom Umsatz etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Mit Blick auf die Sparten geht die Unternehmensleitung für Bioprocess Solutions von einem Umsatzwachstum von etwa 13 bis 17 Prozent und einem Anstieg der operativen EBITDA-Marge um etwa einen Prozentpunkt aus. Für die Sparte Lab Products & Services, die teilweise von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung abhängig ist, rechnet Sartorius unter der Annahme eines insgesamt stabilen konjunkturellen Umfelds mit einem Umsatzzuwachs von etwa drei bis sieben Prozent und einer Steigerung der operativen Marge um ebenfalls etwa einen Prozentpunkt (alle Angaben zu den Sparten zu konstanten Wechselkursen).

Finanzziele für das Jahr 2020
Sartorius hat seine im Jahr 2011 entwickelten Ziele für das Jahr 2020 überprüft und aktualisiert. Angesichts der bisherigen erfolgreichen Strategieumsetzung bestätigt das Management das Umsatzziel von rund zwei Milliarden Euro in konstanten Wechselkursen im Jahr 2020. Sein Profitabilitätsziel hat Sartorius vor dem Hintergrund höherer Skaleneffekte, einem verbesserten Portfolio sowie positiver Wechselkurseffekte angehoben. Die operative EBITDA-Marge soll nun auf Basis konstanter Wechselkurse im Jahr 2020 etwa 26 bis 27 Prozent erreichen, statt wie bisher avisiert 23 Prozent. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Profitabilität zukünftiger Akquisitionen auf einem mit dem bestehenden Geschäft vergleichbarem Niveau liegt.