
Roche erweitert sein Engagement im Bereich Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (kurz: CVRM) durch die Übernahme des Biopharma-Unternehmens „89bio“. Die Transaktion soll das Roche-Portfolio insbesondere im Hinblick auf die Behandlung der Stoffwechselerkrankung „MASH“ (metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis) noch in diesem Jahr strategisch ergänzen. Diese Erkrankung steht in engem Zusammenhang mit Adipositas und ist häufig schwer zu therapieren.
Fokus auf fortgeschrittenes Entwicklungsprogramm für „MASH“
Im Mittelpunkt steht ein so genannter FGF21-Analogon aus der klinischen Entwicklung, das sich in der Phase 3 zur Behandlung von „MASH“ in fortgeschrittenen Stadien (F2 bis F4) befindet. Der Wirkstoff verfügt über einen antifibrotischen und entzündungshemmenden Mechanismus und adressiert damit einen bisher ungedeckten medizinischen Bedarf bei Patienten mit Leberfibrose und Zirrhose. Auch in Kombination mit anderen Therapieansätzen sieht Roche Entwicklungspotenzial.
Strategische Einordnung durch Roche
Thomas Schinecker, CEO der Roche-Gruppe, betont, dass diese Übernahme das Portfolio im Bereich Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen weiter stärkt. So böten sich Möglichkeiten, Kombinationen mit bestehenden Programmen in der Pipeline des Unternehmens zu untersuchen. Das Pharmaunternehmen sei sehr zuversichtlich, dass der Wirkstoffkandidat das Potenzial habe, eine transformative Behandlungsoption für „MASH” - eine der häufigsten Begleiterkrankungen von Adipositas - zu werden und die vielfältigen Bedürfnisse der Patienten im Zusammenhang mit dieser komplexen Erkrankung zu erfüllen. Aufgrund seines kombinierten antifibrotischen und entzündungshemmenden Wirkmechanismus könnte der Wirkstoffkandidat potenziell die beste Wirksamkeit bei allen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer „MASH” bieten.
Finanzstruktur der Übernahme durch Roche
Roche hat nun eine endgültige Fusionsvereinbarung zur Übernahme aller ausstehenden Stammaktien von „89bio“ getroffen. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt 14,50 Dollar pro Aktie in bar, was einem Gesamtkapitalwert von rund 2,4 Milliarden Dollar entspricht. Zusätzlich erhalten die Aktionäre weitere Meilensteinzahlungen bei Erreichung bestimmter Ziele in Höhe von bis zu sechs Dollar pro Aktie.
Die Mitarbeitenden von „89bio“ sollen künftig zur Division Pharmaceuticals von Roche gehören. Die Fusionsvereinbarung wurde von den Vorständen beider Unternehmen einstimmig genehmigt. Der Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal 2025 erwartet, vorbehaltlich regulatorischer Freigaben und der Annahme durch die Mehrheit der Aktionäre.