Merck schließt 2014 mit Rekordzahlen ab

EBITDA vor Sondereinflüssen steigt mehr als vier Prozent auf Höchststand

Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck

Merck hat ein Jahr der strategischen Weichenstellungen erfolgreich abgeschlossen und seine Ziele erreicht. „Wir haben alle drei Unternehmensbereiche von Merck gestärkt: Healthcare, Life Science und Performance Materials. Mit dem dem Angebot zur Übernahme von Sigma-Aldrich und der Allianz mit Pfizer in der Immunonkologie haben wir die Grundlage für das Wachstum von morgen gelegt“, sagte Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck, am Dienstag in Darmstadt.

„Diese Entwicklungen sind das Resultat einer lang angelegten Veränderungs- und Wachstumsstrategie: Merck wandelt sich zu einem hochspezialisierten und globalen Technologieunternehmen mit dem Ziel, das Leben von Kunden und Patienten zu verbessern. 2014 war ein strategisch, aber auch operativ erfolgreiches Jahr für Merck.“

Die Gesamterlöse des Merck-Konzerns stiegen im Jahr 2014 um 3,7 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro Die Umsatzerlöse wuchsen um 5,5 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. Dazu trugen vor allem ein organisches Wachstum in Höhe von vier Prozent sowie akquisitionsbedingte Zuwächse in Höhe von 3,3 Prozent bei. Zugleich wirkten sich Wechselkurseffekte mit 1,8 Prozent negativ auf den Umsatz aus. Das operative Ergebnis konnte das Unternehmen deutlich um 9,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro steigern. Die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vor Sondereinflüssen (EBITDA) stieg um 4,1 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Das solide Wachstum und die gute Entwicklung des operativen Geschäfts trugen auch wesentlich dazu bei, die stark gesunkenen Lizenz- und Provisionserlöse, die um fast 50 Prozent auf 209 Millionen Euro zurückgingen, zu kompensieren. Das den Merck-Anteilseignern zustehende Konzernergebnis des Jahres 2014 beträgt 1.157 Millionen Euro.

Der Darmstädter Konzern konnte somit die abgegebene Prognose eines moderaten Wachstums von Umsatzerlösen und EBITDA vor Sondereinflüssen erfüllen.

Emerging Markets treiben organisches Wachstum von Merck Serono
Das biopharmazeutische Geschäft Merck Serono verzeichnete im Jahr 2014 ein organisches Umsatzwachstum von 3,6 Prozent. Die Umsätze der Sparte stiegen insgesamt um 1,7 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Dabei trugen nahezu alle Therapiegebiete von Merck Serono zum Wachstum bei, wobei die absolut höchste Steigerung im Therapiegebiet Fruchtbarkeit erzielt wurde. Geographisch betrachtet erzielte die Pharmasparte das stärkste Wachstum in den Emerging Markets. Das Medikament Rebif zur Behandlung rezidivierender Formen der Multiplen Sklerose verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 – trotz des steigenden Wettbewerbsdrucks durch oral zu verabreichende Medikamente – lediglich einen leichten organischen Umsatzrückgang von 0,2 Prozent, der Umsatz betrug 1,8 Milliarden Euro. Die Umsatzerlöse des Krebsmedikaments Erbitux verzeichneten im Geschäftsjahr 2014 ein organisches Wachstum von 5,9 Prozent, der Umsatz lag bei 904 Millionen Euro. Mit Gonal-f zur Behandlung von Unfruchtbarkeit erzielte Merck 2014 einen Umsatz von 628 Millionen Euro, ein organisches Umsatzwachstum von 9,1 Prozent. „Das Geschäft mit unseren bestehenden Medikamenten hat sich auch 2014 robust gezeigt“, so Kley. „Wir haben im Jahr 2014 außerdem einen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung unserer Pharma-Pipeline gesetzt, indem wir mit Pfizer eine Allianz in der Immunonkologie eingegangen sind – sie hilft uns, das Potenzial unseres Anti-PD-L1-Moleküls, Avelumab, voll auszuschöpfen.“

Consumer Health mit solidem Wachstum im Kerngeschäft
Im Geschäftsjahr 2014 stiegen die Umsatzerlöse von Consumer Health, dem Geschäft mit nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten, um 3,2 Prozent auf 766 Millionen Euro. Einem organischen Wachstum von 5,4 Prozent standen dabei negative Wechselkurseffekte in Höhe von -2,2 Prozent gegenüber. Der organische Umsatzzuwachs wurde dabei einerseits durch Wachstum in den beiden wichtigsten Regionen Emerging Markets und Europa und andererseits durch das Wachstum der strategischen Marken Neurobion, Femibion und Floratil sowie lokaler Marken in Deutschland getrieben. Consumer Health erzielte dabei ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 169 Millionen Euro und hat damit trotz deutlich höherer Investitionen in Marketing und Vertrieb das Ertragsniveau des Jahres 2013 fast wieder erreicht. „Die Fokussierung auf Kernmarken und Kernmärkte hat sich für Consumer Health als richtig erwiesen – unser Geschäft mit nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten ist auch 2014 wieder gewachsen“, so Kley. „Seit Anfang des Jahres 2015 agiert unser Consumer-Health-Geschäft als Teil des Unternehmensbereichs Healthcare.“

Merck Millipore profitiert von starker Nachfrage aus dem Biotech-Sektor
Das Life-Science-Geschäft Merck Millipore verzeichnete 2014 ein solides organisches Umsatzwachstum von 4,5 Prozent. Geographisch betrachtet verlief die Umsatzentwicklung in der Region Emerging Markets besonders erfreulich. Die Umsatzerlöse stiegen insgesamt um 2,1 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen der Sparte stieg um 2,5 Prozent auf 659 Millionen Euro. Die Geschäftseinheit Process Solutions, die Produkte für den Einsatz in der Arzneimittelherstellung anbietet, erzielte mit 8,9 Prozent ein besonders kräftiges organisches Umsatzwachstum. Haupttreiber war vor allem die steigende Nachfrage aus der Biotechnologie-Branche nach Verbrauchsmaterialien sowie Produkten zur Aufreinigung. Lab Solutions verzeichnete mit seinem breiten Spektrum an Produkten für Forschung und wissenschaftliche Labore ein organisches Umsatzwachstum von 1,9 Prozent. Die Geschäftseinheit Bioscience, die Produkte und Dienstleistungen für akademische und pharmazeutische Forschungslabore anbietet, verzeichnete einen leichten organischen Umsatzrückgang von 0,5 Prozent. Dämpfend wirkte sich unter anderem eine geringere Nachfrage nach Antikörpern aus. „Wir liefern Patienten, Kunden und der Gesellschaft Lösungen, die Wachstum ermöglichen – unser Life-Science-Geschäft steht hierfür geradezu exemplarisch“, so Kley. „Durch den geplanten Kauf von Sigma-Aldrich wollen wir es ausbauen und unseren Kunden aus Wissenschaft und Industrie weltweit eine deutlich breitere Produktpalette bieten.“

Prognose für 2015: Leichte Steigerung von organischen Umsatzerlösen
Für das Jahr 2015 erwartet Merck gegenüber dem Vorjahr leicht steigende organische Umsatzerlöse bei moderat positiven Wechselkurseffekten. Aufgrund der erwarteten operativen Entwicklung und positiver Wechselkurseffekte geht Merck für das Jahr 2015 von einem leichten Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen aus.