Merck-Ergebnis sinkt im ersten Quartal 2015

Blockbuster gegen MS und Krebsmedikamente kämpfen mit starkem Wettbewerb

Karl-Ludwig Kley

Merck hat im ersten Quartal des Jahres 2015 ein starkes Umsatzwachstum erzielt. Auch das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg gegenüber dem Vorjahresquartal an. „Wir freuen uns, dass alle drei Unternehmensbereiche trotz eines herausfordernden Umfelds gewachsen sind“, sagte Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Merck Geschäftsleitung. „Auch für das Gesamtjahr 2015 rechnen wir unverändert mit einem leichten organischen Umsatzwachstum.“

Die Umsatzerlöse des Merck-Konzerns stiegen im ersten Quartal 2015 um 15,7 Prozent auf drei Milliarden Euro. Alle Unternehmensbereiche des Konzerns erzielten Umsatzsteigerungen. Regional betrachtet trieb vor allem das Geschäft in den Berichtsregionen Asien-Pazifik und Lateinamerika das organische Umsatzwachstum. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg getragen von der guten operativen Entwicklung und dem günstigen Währungsumfeld um 5,7 Prozent auf 853 Millionen Euro.

Dämpfend wirkten sich dabei höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung aus, die vor allem aus der intensivierten Forschung im Bereich der Immunonkologie herrühren. Auch höhere Aufwendungen für Marketing und Vertrieb sowie der Wegfall von Lizenzerlösen, die bereits im 2. Quartal des Vorjahres ausgelaufen waren, wirkten sich negativ auf das EBITDA vor Sondereinflüssen aus. Das EBIT des Konzerns stieg um 2,5 Prozent auf 480 Millionen Euro. Das Konzernergebnis fiel in den ersten drei Monaten des Jahres um -13,4 Prozent auf 282 Millionen Euro, in der Vorjahresperiode lag noch bei 325 Millionen Euro. Es wurde belastet durch die Finanzierungskosten im Vorfeld der geplanten Sigma-Aldrich-Akquisition.

Healthcare startet in ein Jahr der Investitionen
Der Unternehmensbereich Healthcare erzielte im ersten Quartal 2015 ein organisches Umsatzwachstum von 0,3 Prozent. Unter Berücksichtigung positiver Währungseffekte in Höhe von 7,1 Prozent stiegen die Umsatzerlöse insgesamt um 7,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Zum organischen Wachstum trugen vor allem die Medikamente zur Behandlung von Diabetes (Glucophage), von Herz-Kreislauferkrankungen (Concor), von Unfruchtbarkeit sowie die Marke Neurobion des Geschäfts Consumer Health bei. Das Medikament Rebif zur Behandlung rezidivierender Formen der Multiplen Sklerose verzeichnete im ersten Quartal 2015 aufgrund des starken Wettbewerbsdrucks durch oral zu verabreichende Medikamente einen starken organischen Umsatzrückgang von -15,9 Prozent. Das Medikament erzielte einen Umsatz von 430 Millionen Euro. Das Krebsmedikament Erbitux verzeichnete einen Rückgang des organischen Umsatzes um -5,9 Prozent auf 205 Millionen Euro. Mit dem Fruchtbarkeitsmedikament Gonal-f erzielte Merck nach einem sehr starken Vorjahresquartal ein leichtes organisches Umsatzwachstum von 1,7 Prozent. Unter Berücksichtigung positiver Währungseffekte wuchsen die Umsätze auf 164 Millionen Euro. Höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die besonders in Projekte der Immunonkologie flossen, ausgelaufene Lizenzerlöse und die Rückgänge bei Rebif überwogen positive Währungseffekte, so dass das EBITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Healthcare im ersten Quartal 2015 um -3,8 Prozent auf 461 Millionen Euro zurückging.

Merck bestätigt Ausblick für 2015
Das Pharmaunternehmen rechnet für 2015 unverändert mit einem leichten organischen Umsatzwachstum. In Summe geht das Unternehmen von einem Anstieg der Umsatzerlöse auf 12,3 bis 12,5 Milliarden Euro im Jahr 2015 aus. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen plant Merck im Jahr 2015 zwischen 3,45 und 3,55 Milliarden Euro zu erreichen, trotz erhöhter Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im Unternehmensbereich Healthcare, der rückläufigen Entwicklung von Rebif in den USA und Europa sowie dem Wegfall von Lizenzeinnahmen.