Digitale Zustandsüberwachung
Infraserv Höchst setzt bei Instandhaltung auf sensorbasierte Wartung mit IoT
Donnerstag, 11. September 2025
| Redaktion
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Dirk Harald Bestehorn von Infraserv Höchst Prozesstechnik ist Experte für IoT-Sensoren
Dirk Harald Bestehorn von Infraserv Höchst Prozesstechnik ist Experte für IoT-Sensoren, Bild: Infraserv Höchst

Im Industriepark Höchst setzt Infraserv Höchst auf eine konsequente Digitalisierung der Instandhaltung. Rund 700 IoT-Sensoren überwachen Maschinen und Anlagen, um Wartungsarbeiten zustandsorientiert und vorausschauend zu planen. Erfasst werden vor allem Vibrationen und Temperaturen, deren Veränderungen frühzeitig auf Verschleiß hinweisen. „So erkennen wir Trends wie ein erhöhtes Schwingungsverhalten und können bei Bedarf die passenden Instandhaltungsmaßnahmen ableiten“, erklärt Dirk-Harald Bestehorn, Leiter Assetmanagement & Engineering bei Infraserv Höchst Prozesstechnik.

IoT und Lorawan als technologische Basis

Die Tochtergesellschaft Infraserv Höchst Prozesstechnik hat dafür ein flächendeckendes, herstellerunabhängiges Lorawan-Funknetz etabliert. Die erfassten Daten werden an einen zentralen Server übertragen, der mit IoT-Plattformen und -Anwendungen verbunden ist. Damit lassen sich verschiedenste Prozessgrößen analysieren und in die Instandhaltungsstrategien integrieren.

App für vorausschauende Wartung

Eine zentrale Rolle spielt die eigens entwickelte App „IoT-PLS-Miner", die Sensordaten mit Prozessinformationen verknüpft und visuell aufbereitet. Die Lösung ist bereits in die Routineüberwachung der Kälte-, Kühlungs- und Wasserversorgung (KKW) eingebunden. Mit wenigen Klicks können Gesamtzustände von Maschinen oder einzelne Komponenten gezielt analysiert werden. Predictive Maintenance wird so im laufenden Betrieb umgesetzt.

Erfahrungen aus sechs Jahren IoT-Einsatz

Seit fast sechs Jahren werden im Bereich KKW mithilfe der IoT-Sensorik die Schwingungen von Anlagenteilen erfasst. „Wir haben gelernt, die Daten richtig zu interpretieren, heute ist das Vertrauen in die Daten tief verankert“, sagt Frank Mollard, Leiter Data Science & Engineering bei Infraserv Höchst. Die kontinuierliche Analyse liefert verlässliche Erkenntnisse über den tatsächlichen Zustand der Anlagen und ermöglicht passgenaue Wartungsentscheidungen.

Dynamische Wartungsplanung auf Basis von IoT-Daten

Statt feste Wartungsintervalle einzuhalten, richtet sich die Planung heute am tatsächlichen Zustand der Maschinen aus. Für KKW ist das von besonderer Bedeutung, da die Kühlungs- und Kälteanlagen im Sommer fast durchgängig ausgelastet sind. Aufwendige Arbeiten lassen sich dadurch gezielt in die Wintermonate verlagern. Durch die priorisierte Planung erhöht sich die Verfügbarkeit der Anlagen, gleichzeitig verlängern sich die Wartungszyklen und die Lebensdauer kritischer Komponenten.

Fazit: IoT steigert Effizienz und Zuverlässigkeit

Das Beispiel im Industriepark Höchst zeigt, wie IoT-Sensorik, Funknetze und intelligente Anwendungen die Instandhaltung grundlegend verändern. Vorausschauende Wartung reduziert ungeplante Stillstände, verbessert die Ressourcennutzung und trägt dazu bei, den Betrieb komplexer Anlagen effizienter und sicherer zu gestalten.

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