Netzwerk kämpft gegen Tropenkrankheiten

Merck gründet mit Partnern Allianz gegen vernachlässigte Krankheiten

Kinder am Wasser

Merck hat gemeinsam mit deutschen Forschungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, dem Verband forschender Arzneimittelhersteller sowie weiteren Unternehmen das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten, kurz DNTDs in Berlin gegründet. Der als gemeinnützig eingetragene Verein will mehr deutsche Unterstützung für die Bekämpfungsprogramme organisieren und größere Aufmerksamkeit für das Thema vernachlässigte Tropenkrankheiten wecken. Merck, das mit seinem Praziquantel- Spendenprogramm bereits seit Jahren die Weltgesundheitsorganisation WHO im Kampf gegen die Tropenkrankheit Bilharziose unterstützt, unterstreicht damit seine gesellschaftliche Verantwortung als Teil seines unternehmerischen Selbstverständnisses.

Gemeinsame Aktivitäten können Krankheiten eindämmen
Die vernachlässigten Tropenkrankheiten gehören zu einer von der WHO als besonders gravierend eingestuften Gruppe von Infektionskrankheiten, die in den ärmsten Regionen der Welt grassieren. Die insgesamt 17 Krankheiten, die die WHO dazu zählt, werden im Wesentlichen durch Parasiten und Bakterien ausgelöst. Mehr als eine Milliarde Menschen sind weltweit davon betroffen; weitere zwei Milliarden Menschen sind davon bedroht. Jährlich sterben rund eine halbe Million Menschen daran.

„Diese Krankheiten gelten aus zwei Gründen als vernachlässigt“, sagt Frank Gotthardt, Leiter Public Affairs bei Merck. „Einerseits treffen sie meist die Ärmsten der Armen, die häufig vergessen werden. Andererseits standen bis vor Kurzem kaum Gelder zur Verfügung, um hierfür neue Medikamente zu entwickeln oder existierende Behandlungsmöglichkeiten erfolgreich umzusetzen. Doch wenn wir die Kräfte bündeln, ist es möglich, die Krankheiten zu heilen und einzudämmen.“ Es gehe darum, gemeinsam die Aktivitäten in Forschung, Prävention und Behandlungsprogrammen auszuweiten, sagt Gotthardt. Daher will sich das Netzwerk dafür einsetzen, dass neue Medikamente und Impfstoffe sowie Maßnahmen entwickelt werden und die teilweise bereits heute vorhandenen Medikamente und Impfstoffe die Patienten auch erreichen. Dabei setzt das Netzwerk auch auf Überzeugungsarbeit: Die Öffentlichkeit soll informiert und Politiker auf die Dringlichkeit des Themas hingewiesen werden.

Programm zur Bekämpfung der Bilharziose
Merck unterstützt seit 2007 die WHO dabei, die Wurmkrankheit Bilharziose in Afrika zu bekämpfen und setzt sich auch hier für die Gründung von Allianzen ein. Seit dem Start des Spendenprogramms hat Merck mehr als 160 Millionen Tabletten mit dem Wirkstoff Praziquantel gespendet. Insgesamt wurden bisher mehr als 38 Millionen Patienten behandelt – in erster Linie schulpflichtige Kinder. Derzeit wird an einer pädiatrischen Formulierung geforscht, um Kinder unter sechs Jahren ebenfalls behandeln zu können. Merck trägt darüber hinaus im Rahmen von Bildungsprojekten dazu bei, die Tropenkrankheit einzudämmen. Mit Bilharziose sind mehr als 200 Millionen Menschen infiziert, rund 200.000 Menschen sterben pro Jahr an den Folgen der tückischen Krankheit.