Merck schlägt WHO Gründung einer globalen Allianz vor

Weltweite Ausrottung von Bilharziose geplant

afrikanische Kinder

Merck hat in Genf die Gründung einer globalen Allianz vorgeschlagen, um die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei ihrem ehrgeizigen Ziel zu unterstützen, die Erkrankung Bilharziose auszurotten. Der Arzneimittelhersteller selbst wird zu den Gründungsmitgliedern dieser neuen Initiative zählen, die die Bilharziose eliminieren will.

Das Unternehmen will unterschiedliche Interessensgruppen, die sich bei der Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten engagieren, zum gemeinsamen Handeln aufrufen. Hierbei soll es maßgeblich darum gehen, die noch verbleibenden Lücken zu schließen und Herausforderungen auf dem Weg zur Ausrottung der Krankheit zu meistern. Stefan Oschmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO des Pharma-Bereichs, stellte diese Initiative anlässlich der 67. Jahrestagung der Weltgesundheitsversammlung (WHA), dem obersten Entscheidungsorgan der WHO, vor. Zu den Teilnehmern zählten auch die Gesundheitsministerin von Ghana, Hanny-Sherry Ayittey, sowie der stellvertretende WHO-Generaldirektor für vernachlässigte Tropenkrankheiten, Dr. Hiroki Nakatani.

Merck verpflicht sich die WHO zu unterstützen
Der Darmstädter Hersteller hat sich verpflichtet, die WHO bei der Ausrottung der Wurmerkrankung Bilharziose in Afrika zu unterstützen. Eine wichtige Komponente der verantwortungsvollen Unternehmensführung ist das 2007 von Merck ins Leben gerufene Praziquantel-Spendenprogramm. Praziquantel ist die bisher wirksamste Therapie bei Bilharziose und gut verträglich. Seit 2007 sind über 38 Millionen Kinder damit behandelt worden, Merck hat dafür über 160 Millionen Tabletten gespendet.

Während sich bei anderen vernachlässigten Tropenkrankheiten offene Allianzen bereits bewährt haben, gibt es aktuell kein solches Bündnis für die Bekämpfung der Bilharziose. „Wir halten diese Initiative für eine wichtige Entwicklung”, sagte Oschmann. „Im Rahmen dieser Allianz werden die verschiedenen Beteiligungsgruppen in einem koordinierten Ansatz den Herausforderungen am effektivsten begegnen können, um Bilharziose zu eliminieren.” Merck wird zusammen mit der WHO und den Partnern eine geeignete Struktur für diese Allianz ausarbeiten.

Unternehmen erhöht gespendete Tabletten bis 2016 auf jährlich 250 Millionen
Oschmann sagte: „Wir müssen die gegenwärtige Dynamik aufrechterhalten und verstärken, um das Engagement aller Beteiligten in weitere Taten umzusetzen. Merck selbst verpflichtet sich, die Anzahl der gespendeten Tabletten bis 2016 auf jährlich bis zu 250 Millionen zu erhöhen. Wir müssen außerdem sicherstellen, dass unsere Spende einer größtmöglichen Anzahl von Kindern zugutekommt.”

Die Allianz bietet laut Oschmann eine sehr gute Chance, um alle interessierten Partner zusammenzubringen und bei der Ausrottung der Bilharziose einen Wendepunkt zu erreichen. „Die Bereitstellung von Praziquantel-Tabletten ist nur ein Teil der Lösung. Für uns ist klar ersichtlich, dass der Bedarf darüber hinausgeht. Wir fördern daher einen ganzheitlichen, integrierten Ansatz, um die WHO bei der Erreichung ihres ultimativen Ziels einer Ausrottung der Krankheit zu unterstützen“, so Oschmann.