Merck startet erstes Quartal 2014 mit Umsatzwachstum

Alle vier Sparten der Gruppe erfolgreich

Merck Darmstadt

Merck, ein führendes Unternehmen für hochwertige pharmazeutische und chemische Hightech-Produkte, erzielte im ersten Quartal 2014 ein organisches Wachstum der Umsatzerlöse von 3,7 Prozent, das jedoch durch gegenläufige Währungseffekte in Höhe von 5,4 Prozent überkompensiert wurde. Insgesamt ergab sich damit im ersten Quartal 2014 ein leichter Umsatzrückgang von rund 46 Mio Euro auf 2,6 Mrd Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg trotz gegenläufiger Währungseffekte und deutlich gesunkener Lizenz- und Provisionserlöse um 0,7 Prozent auf 807 Mio Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen konnte dabei abermals auf nunmehr 30,9 Prozent gesteigert werden; sie lag somit sowohl höher als im Gesamtjahr 2013 als auch im Vorjahresquartal.

Solider Start ins Geschäftsjahr
„Merck ist solide ins Jahr 2014 gestartet. Wir konnten unsere organischen Umsätze  steigern, haben also mehr verkauft. Zudem haben wir an dem, was wir verkauft haben, mehr verdient. Gerade in einem herausfordernden Marktumfeld, wie wir es 2014 erwarten, zahlen sich nun unsere Kostendisziplin und die gezielten Wachstumsinitiativen quer über unsere Sparten hinweg aus“, sagte Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Merck-Geschäftsleitung.

„Für den weiteren Geschäftsverlauf des Jahres 2014 gehen wir davon aus, dass wir mit unserem ausbalancierten Geschäftsmodell Risiken abfedern und Chancen nutzen können. Allerdings werden wir weiterhin mit negativen Wechselkurseffekten konfrontiert sein. Verglichen mit dem Vorjahr wird zudem unser EBITDA vor Sondereinflüssen durch sinkende Lizenz- und Provisionserlöse belastet werden. Wir bleiben daher vorsichtig. Angesichts der erfolgreichen Übernahme von AZ Electronic Materials rechnen wir für 2014 allerdings dennoch mit einem moderaten Anstieg der Umsatzerlöse und des EBITDA vor Sondereinflüssen“, so Kley.

Bei den Gesamterlösen verzeichnete Merck im ersten Quartal 2014 ein organisches Wachstum von 1,8 Prozent, das durch negative Währungseffekte von 5,3 Prozent überkompensiert wurde. Insgesamt gingen damit die Gesamterlöse der Merck-Gruppe um 3,5 Prozent auf 2,7 Mrd Euro zurück. Die Lizenz- und Provisionserlöse, die als Teil der Gesamterlöse ausgewiesen werden, fielen um 49,1 Prozent auf 51 Mio Euro. Ausschlaggebend für diesen starken Rückgang ist hauptsächlich der Wegfall von Lizenzerlösen in der Sparte Merck Serono.
Dennoch steigerte Merck das operative Ergebnis (EBIT) auf 468 Mio Euro. Dies ist überwiegend dem stabilen operativen Geschäft, den im Vergleich zum Vorjahreszeitraum niedrigeren Sondereinflüssen sowie den mit unverminderter Konsequenz umgesetzten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Rahmen des Transformations- und Wachstumsprogramms „Fit für 2018“ zu verdanken.

Nach der Bereinigung um Abschreibungen und Sondereinflüsse stieg auch die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts, das EBITDA vor Sondereinflüssen, leicht auf 807 Mio Euro, woraus sich eine  EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 30,9 Prozent ergab. Bereinigt um Sondereinflüsse stieg das Ergebnis je Aktie um 9,5 Prozent auf 2,31 Euro. Das Konzernergebnis steigerte Merck in den ersten drei Monaten des Jahres um 22,2 Prozent auf 325 Mio Euro, was zu einem Ergebnis je Aktie in Höhe von 1,50 Euro führte.

Der Business Free Cash Flow der Merck-Gruppe belief sich im ersten Quartal 2014 auf 684 Mio Euro und konnte damit um 91 Mio Euro beziehungsweise um 15,4 Prozent erhöht werden. Während Merck zum Jahresende 2013 noch 307 Mio Euro an Nettofinanzverbindlichkeiten ausgewiesen hatte, konnte zum Ende des ersten Quartals eine Netto-Cash-Position in Höhe von 7 Mio Euro berichtet werden. Merck war somit schuldenfrei.

Umsatzsteigerung in allen Regionen und Sparten
Merck konnte im ersten Quartal in allen Regionen (Europa, Nordamerika, Emerging Markets, Übrige Welt) organisches Umsatzwachstum verzeichnen. Dazu trug vor allem das dynamische Geschäft in den Emerging Markets, die Lateinamerika und Asien mit Ausnahme von Japan umfassen, bei. Das dort erzielte kräftige organische Wachstum um 5,6 Prozent wurde vor allem von den Sparten Merck Serono und Merck Millipore getrieben. Unter Berücksichtigung negativer Wechselkurseffekte in Höhe von 9,5 Prozent erzielte Merck in den Emerging Markets Konzernumsätze in Höhe von 888 Mio Euro.

Alle vier Sparten der Merck-Gruppe verzeichneten im ersten Quartal 2014 erfreuliche organische Umsatzsteigerungen bei gegenläufigen negativen Währungseffekten. Die biopharmazeutische Sparte Merck Serono leistete mit einer organischen Steigerungsrate von 4,2 Prozent den größten absoluten Beitrag zum organischen Umsatzwachstum, gefolgt von Merck Millipore mit einem organischen Umsatzwachstum von 3,7 Prozent und Performance Materials mit 1,1 Prozent. Der organische Umsatz der Sparte Consumer Health wuchs um 5,7 Prozent.

Dank Rebif und Gonal-f gute Umsätze für Merck Serono
Die Umsatzerlöse von Mercks biopharmazeutischer Sparte Merck Serono gingen – trotz eines soliden organischen Wachstums von 4,2 Prozent – um 1,0 Prozent auf 1.375 Mio Euro zurück, da ein starker Euro zu negativen Wechselkurseffekten in Höhe von 5,2 Prozent führte. Zum organischen Umsatzwachstum trugen alle Therapiegebiete der Sparte bei.

Rebif zur Behandlung rezidivierender Formen der Multiplen Sklerose verzeichnete im ersten Quartal 2014 einen organischen Zuwachs von 5,3 Prozent – trotz der schwieriger werdenden Wettbewerbssituation. Unter Berücksichtigung negativer Währungseffekte in Höhe von 4,1 Prozent erhöhte sich der Umsatz mit Rebif insgesamt um 1,2 Prozent auf 459 Mio Euro. Die Umsatzerlöse des Krebsmedikaments Erbitux  verzeichneten im ersten Quartal 2014 ein leichtes organisches Wachstum von 0,5 Prozent.

Bedingt durch negative Währungseffekte in Höhe von 6,1 Prozent ergab sich insgesamt ein Rückgang der Umsätze auf 209 Mio Euro. Sehr erfreulich entwickelten sich im ersten Quartal 2014 die Medikamente der Thyroid-Familie zur Behandlung von Schilddrüsenkrankheiten sowie Gonal-f, das führende rekombinante Hormonpräparat zur Behandlung von Unfruchtbarkeit. Die Lizenz- und Provisionserlöse gingen indes deutlich um 50,4 Prozent auf 46 Mio Euro zurück. Bereinigt um Sondereinflüsse bewegte sich Merck Seronos EBITDA vor Sondereinflüssen mit 438 Mio Euro auf Vorjahresniveau. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg leicht auf 31,9 Prozent an.

Bei Merck Serono wollen wir unser Geschäft mit den bestehenden Medikamenten weiter ausbauen. Sowohl in den Schwellenländern mit einer hohen Zahl unversorgter Patienten als auch in den USA, die nach wie vor der wichtigste Pharmamarkt der Welt sind“, so Kley. „Für Merck Serono ist 2014 darüber hinaus auch anorganisches Wachstum durch Partnerschaften und Akquisitionen möglich.“ 

Fokus bei Consumer Health wieder stärker auf profitablem Wachstum
Die Sparte Consumer Health erzielte im ersten Quartal 2014 Umsatzerlöse in Höhe von 180 Mio Euro. Der leichte Umsatzrückgang um 0,8 Prozent wurde hauptsächlich durch negative Währungseffekte in Höhe von 6,5 Prozent verursacht. Das solide organische Wachstum der Umsatzerlöse belief sich im Berichtsquartal auf 5,7 Prozent. Es wurde unter anderem getrieben durch die beiden ehemaligen Merck-Serono-Marken Neurobion, ein Vitamin-B-Präparat, und Floratil, ein probiotisches Antidiarrhoikum, die am 1. Januar 2014 weltweit in die Verantwortung der Sparte Consumer Health übergegangen waren.

Die aufgrund des milden Winters in Europa schwächere Nachfrage nach dem Schnupfenmedikament Nasivin und dem Nahrungsergänzungsmittel Bion konnte durch den wachsenden Absatz von Femibion sowie lokaler Marken in Deutschland kompensiert werden. Nach der Bereinigung um Sondereinflüsse für Restrukturierungsmaßnahmen stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen um 5,0 Prozent auf 41 Mio Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen konnte um über einen Prozentpunkt auf 22,9 Prozent gesteigert werden.

„Bei Consumer Health wird der Fokus dieses Jahr wieder stärker auf profitablem Wachstum liegen. Wir wollen unseren Marktanteil in jedem unserer Hauptmärkte auf mindestens drei Prozent ausbauen. Und in jedem dieser Länder wollen wir mit mindestens drei Marken eine führende Position erreichen“, sagte Kley. „Auch anorganisches Wachstum durch gezielte nationale oder regionale, ergänzende Akquisitionen haben wir im Visier.“

Leichte Steigerung der Umsatzerlöse bei Performance Materials
Die Sparte Performance Materials konnte im ersten Quartal 2014 trotz eines starken Vorjahresquartals eine leichte organische Steigerung der Umsatzerlöse um 1,1 Prozent erzielen. Erhebliche negative Währungseffekte in Höhe von 5,6 Prozent führten allerdings insgesamt zu einem Rückgang der Spartenumsätze um 4,5 Prozent auf 402 Mio Euro. Die Geschäftseinheit Liquid Crystals, die mehr als 70 Prozent zu den Umsatzerlösen von Performance Materials beiträgt, behauptete dabei auch im ersten Quartal 2014 ihre Marktführerschaft bei Flüssigkristallmaterialien.

Die Geschäftseinheit Pigments & Cosmetics erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres 2014 ein leichtes organisches Umsatzwachstum. Das EBITDA vor Sondereinflüssen der Sparte Performance Materials belief sich auf 186 Mio Euro, was einem Rückgang von rund zehn Prozent entspricht. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank auf 46,3 Prozent der Umsatzerlöse und lag damit rund drei Prozentpunkte niedriger als die Rekordmarge im Vorjahresquartal.

Am 2. Mai 2014 hat Merck den Abschluss der Übernahme von AZ Electronic Materials bekannt gegeben. Merck hatte sich im Dezember 2013 mit dem Board of Directors von AZ auf ein Barangebot in Höhe von rund 1,9 Mrd Euro geeinigt. Merck wird nun den Prozess zum Delisting der AZ-Aktien von der Londoner Börse anstoßen, das für Anfang Juni erwartet wird, und wird indes zügig mit der Integration von AZ und seiner weltweit rund 1.150 Mitarbeiter beginnen. Dabei sollen alle wichtigen Integrationsmaßnahmen bis Ende des Jahres 2014 vollzogen sein. AZ ist ein wichtiger Partner global führender Elektronikhersteller. Sie setzen die chemischen Technologien des Unternehmens in integrierten Schaltkreisen, Flachbildschirmen und Leuchtdioden (LED) ein.

„Im Geschäft mit Flüssigkristallen sind wir bereits heute weltweit die unangefochtene Nummer eins. Mit dem Zukauf von AZ sind wir nun mehr denn je in der Lage, unseren Kunden Lösungen anzubieten, die auch die Geräte von morgen schneller, intelligenter und attraktiver machen. Merck ist dann nicht nur im Display des Smartphones enthalten, sondern auch in dessen Elektronik hinter dem Display. Dazu gehört neben der chemischen auch immer stärker physikalische Expertise“, so Karl-Ludwig Kley.

Merck Millipore steigert Gewinn
Die Sparte Merck Millipore erzielte im ersten Quartal 2014 ein organisches Umsatzwachstum von 3,7 Prozent. Diesem organischen Anstieg standen stark negative Wechselkursveränderungen in Höhe von 5,5 Prozent gegenüber. Unter Berücksichtigung dieser Effekte gingen die Umsatzerlöse der Sparte um 12 Mio Euro beziehungsweise um 1,8 Prozent auf 657 Mio Euro zurück. Zum organischen Umsatzwachstum im ersten Quartal 2014 trugen dabei die beiden umsatzstärksten Geschäftseinheiten bei. Die Geschäftseinheit Process Solutions, deren Produkte in der Herstellung chemischer und biotechnologischer Arzneimittel zum Einsatz kommen, erzielte mit 6,6 Prozent das stärkste organische Umsatzwachstum innerhalb Merck Millipore.

Lab Solutions verzeichnete mit seinem breiten Spektrum an Produkten für Forschung sowie für analytische und klinische Laboratorien in unterschiedlichsten Industrien ein organisches Umsatzwachstum von 2,9 Prozent. Die Geschäftseinheit Bioscience, die hauptsächlich Produkte und Dienstleistungen für akademische und pharmazeutische Forschungslabors anbietet, verzeichnete, belastet durch Ausgabenkürzungen der öffentlichen Hand in den USA, einen organischen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent.

Merck Millipores EBITDA vor Sondereinflüssen stieg unter anderem infolge strikter Kostendisziplin und solider Nachfrage um 4,8 Prozent auf 170 Mio Euro. Entsprechend verbesserte sich im ersten Quartal 2014 die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf 25,8 Prozent. „Merck Millipore hat in den zurückliegenden Jahren zahlreiche hochinnovative Produkte auf den Markt gebracht. An diese Erfolge wollen wir mit neuen Produktentwicklungen anknüpfen. Dabei können wir zum Beispiel auf unsere starke Position in der Filtrationstechnologie aufbauen“, so Kley.

Merck erwartet für 2014 moderate Umsatz- und Gewinnsteigerung
Für das Jahr 2014 erwartet Merck weiterhin ein leichtes organisches Umsatzwachstum, welches durch negative Wechselkurseffekte aufgezehrt wird. Durch die erfolgreiche Übernahme von AZ Electronic Materials und dem damit verbundenen Portfolioeffekt geht Merck allerdings dennoch von einem Anstieg der Umsatzerlöse auf etwa 10,9 Mrd Euro bis 11,1 Mrd Euro aus. Das Auslaufen von Lizenz- und Provisionserlösen sowie die negativen Wechselkurseinflüsse können durch vorgesehene Effizienzsteigerungen ausgeglichen werden.

Somit rechnet Merck gegenüber dem Vorjahr insbesondere durch die Übernahme von AZ Electronic Materials mit einem moderaten Wachstum des EBITDA vor Sondereinflüssen. Basierend auf der Anzahl der Aktien vor dem Aktiensplit, der am 9. Mai 2014 durch die Hauptversammlung genehmigt wurde, wird das Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen zwischen 9,00 Euro und 9,50 Euro prognostiziert. Der Business Free Cash Flow wird bedingt durch Investitionen in Wachstumsprojekte als leicht rückläufig prognostiziert.

Für die Sparte Merck Serono rechnet Merck mit Umsätzen auf einem stabilen organischen Niveau. Es ist zu erwarten, dass das ausgewogene Produktportfolio sowie organisches Wachstum in der Region Emerging Markets die Rückgänge bei Rebif in den Vereinigten Staaten und Europa ausgleichen werden. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Merck Serono sollte im Geschäftsjahr 2014 wie erwartet leicht rückläufig sein, was insbesondere am erwarteten Rückgang der Lizenz- und Provisionserlöse mit einem Netto-Effekt von mehr als 100 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr liegt. Für Consumer Health rechnet Merck für das Jahr 2014 mit einem moderaten organischen Wachstum.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen der Sparte sollte im Geschäftsjahr 2014 eine moderate Steigerung im Rahmen der Umsatzentwicklung erfahren. Durch die Übernahme von AZ Electronic Materials, das vollständig in die Sparte Performance Materials integriert wird, ist für die Sparte von einer erheblichen Steigerung der Umsatzerlöse, des EBITDA vor Sondereinflüssen und des Business Free Cash Flow auszugehen. Für Merck Millipore sollte Merck im Jahr 2014 weiterhin ein moderates organisches Umsatzwachstum ausweisen können, welches jedoch durch Wechselkurseffekte teilweise aufgezehrt wird. Basierend auf dem Umsatzwachstum geht Merck im aktuellen Jahr für das EBITDA vor Sondereinflüssen der Sparte Merck Millipore von einem leichten Anstieg aus.