Daiichi Sankyo investiert eine Milliarde Euro in Deutschland

Standort Pfaffenhofen wird zu internationalem Innovationszentrum für Onkologie ausgebaut

Matthias Kühn, Werksleiter Standort Pfaffenhofen, Bundesminister Karl Lauterbach, Masahiro Kato, Geschäftsführer Daiichi Sankyo Europe, und Martina Witzel, Leiterin des Geschäftsbereichs Onkologie Daiichi Sankyo Deutschland, bei der Eröffnung des neuen Laborgebäudes im Werk Pfaffenhofen von Daiichi Sankyo

Mit Investitionen von rund einer Milliarde Euro baut Daiichi Sankyo seinen Produktions- und Entwicklungsstandort in Pfaffenhofen an der Ilm nördlich von München zu einem internationalen Innovationszentrum aus. Damit werden bis 2030 mindestens 350 neue Arbeitsplätze geschaffen, darunter zahlreiche Stellen für international führende Forscher, Prozessingenieure sowie weitere Fachkräfte aus der Steril- und Biotechnologie. Neben zusätzlichen Produktionskapazitäten im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstehen neue Labore, insbesondere für die Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Technologie (Antibody Drug Conjugates, kurz ADC). Damit sollen in Pfaffenhofen künftig neuartige Krebstherapien unter anderem gegen Brust-, Lungen- und Magenkrebs entwickelt und hergestellt werden.

„Diese Investitionen sind ein klares Bekenntnis zu unserem Konzernziel, zur Verbesserung der Lebensqualität auf der ganzen Welt beizutragen. Wir sind auf dem Weg, eines der weltweit führenden Onkologie-Unternehmen zu werden. Dabei bauen wir auf den anhaltenden Erfolgen mit unseren Herz-Kreislauf-Medikamenten auf. Indem wir unsere Onkologie-Aktivitäten erweitern, möchten wir in Zukunft einen noch größeren Beitrag zum medizinischen Fortschritt leisten. So können wir Patientinnen und Patienten neue Behandlungsmöglichkeiten bieten. Unser Standort Pfaffenhofen hat mit seiner langjährigen Expertise dafür alle Voraussetzungen“, erklärt Masahiro Kato, Managing Director und Vorsitzender der Geschäftsführung von Daiichi Sankyo Europe. Bundesminister Prof. Karl Lauterbach kommentiert anlässlich seines Besuchs am Standort Pfaffenhofen: „Die Milliarden-Investition von Daiichi Sankyo ist eine sehr gute Nachricht für Patientinnen und Patienten sowie für den Pharmastandort Deutschland. Die Pharmastrategie und die Digitalisierung unseres Gesundheitssystems stärken Deutschland als Standort für Forschung und Produktion. Dass neuartige Therapiemethoden bei uns erforscht und entwickelt werden, motiviert uns als Bundesregierung, die Strategie, pharmazeutische Forschung und Produktion zu fördern, weiter zu beschleunigen. Dafür räumen wir mit dem Medizinforschungsgesetz bürokratische Hürden aus dem Weg und schaffen schnelle Zulassungswege. Außerdem ermöglichen wir die Nutzung von Gesundheitsdaten für Forschungsprojekte.“

Daiichi Sankyo entwickelt Krebsmedikamente in Pfaffenhofen

Seit mehr als 60 Jahren werden am Standort Arzneimittel produziert, die in über 50 Länder weltweit geliefert werden. Auch pharmazeutische Entwicklung findet hier statt. Basierend auf eigenen Wirkstoffen aus Japan werden geeignete Darreichungsformen und entsprechende Produktionsverfahren entwickelt, um diese im industriellen Maßstab herstellen zu können. Darüber hinaus ist Pfaffenhofen einer der weltweit größten Standorte von Daiichi Sankyo für die Herstellung klinischer Produkte. Von besonderer Bedeutung für die Qualitätssicherung ist auch die Entwicklung neuer Analysemethoden. Diese werden in der analytischen Abteilung entwickelt und später in der Qualitätskontrolle zur Prüfung der fertigen Arzneimittel eingesetzt. Hierfür wurde Ende 2023 ein neues Gebäude bezogen, das Platz für beide Abteilungen bietet.

Matthias Kühn, Standortleiter bei Daiichi Sankyo Europe in Pfaffenhofen, über die Entscheidung, den Standort zum internationalen Innovationszentrum auszubauen: „Die Tatsache, dass wir uns in Pfaffenhofen zukünftig vermehrt um onkologische Therapien kümmern werden, ist in zweierlei Hinsicht positiv, insbesondere auch für Patientinnen und Patienten: Zum einen können wir maßgeblich zur weltweit gestiegenen Nachfrage nach ADC-Krebstherapien beitragen. Zum anderen stellen wir unsere Zukunftsfähigkeit und die Spitzenqualität, die wir hier leisten, unter Beweis.“ Beim Ausbau des Werkes arbeite man intensiv mit dem bestehenden und wachsenden Netzwerk aus lokalen, regionalen und überregionalen Partnerunternehmen zusammen.

Erste Liga der Antikörperproduktion

Eines der Elemente des Investments ist das neue Gebäude für Daiichi Sankyos ADC, das bis Ende 2026 fertiggestellt werden soll. Daiichi Sankyo soll damit nach eigenen Angaben in die „erste Liga der Biotech-Unternehmen" in der DACH-Region aufsteigen. Die Investitionen stärken neben den Bereichen Produktion und Forschung auch die Qualitätssicherung und Logistik. Erneuerbare Energien werden eine zunehmend wichtige Rolle spielen: Schon heute setzt das Werk auf Wind-, Wasser-, Biomasse- und Solarenergie, die es entweder mit eigenen Anlagen oder in Kooperation mit lokalen Partnern selbst erzeugt.