
Obwohl die deutsche Pharmaindustrie optimistisch in die Zukunft blickt, hat sich die wirtschaftliche Lage zuletzt eingetrübt. Immer mehr Unternehmen sind mit dem laufenden Geschäftsjahr unzufrieden. Besonders auffällig ist der Rückgang der Pharmaproduktion von Januar bis September 2024 um 2,9 Prozent. Verantwortlich dafür sind nicht nur Probleme in der Lieferkette und Kapazitätsengpässe. Auch zu hohe Produktionskosten am Standort Deutschland belasten die Branche. Die stark regulierten Arzneimittelpreise sind kaum gestiegen. Der Kostendruck, insbesondere bei den Generikaherstellern, bleibt daher hoch.
Pharmaindustrie übertrifft Vorjahresumsatz in Deutschland und Asien
Der Umsatz der deutschen Pharmaindustrie ist in den ersten neun Monaten um 0,6 Prozent gestiegen. Im Inland konnten die deutschen Pharmaunternehmen ihren Umsatz um 1,4 Prozent erhöhen. Das wichtige Auslandsgeschäft schwächte sich jedoch zuletzt ab. Ausgehend von einem sehr hohen Niveau zu Jahresbeginn ging der Auslandsumsatz kontinuierlich zurück. Im bisherigen Jahresverlauf lag er mit 0,3 Prozent nur knapp über dem Vorjahresniveau. Die Umsätze in Europa und Amerika waren insgesamt deutlich rückläufig.
Positiv entwickelten sich dagegen die Auslandsumsätze mit Asien. Auch im Inland übertrafen die Pharmaumsätze das Niveau des Vorjahres. Insgesamt fällt der Pharmastandort Deutschland im europäischen Vergleich zurück. Dennoch schätzen die Unternehmen der deutschen Pharmaindustrie ihre Wettbewerbsposition im In- und Ausland überwiegend positiv ein. Für die kommenden Monate erwartet die Branche eine positive Entwicklung des Exportgeschäfts. Auch die Produktionspläne zeigen wieder nach oben. Die Wachstumserwartungen der Pharmaunternehmen spiegeln sich in den Investitionsentscheidungen wider. Die Investitionen sind bereits in der Vergangenheit gestiegen. Auch in Zukunft soll am Standort Deutschland weiter investiert werden.
Ausblick: Insgesamt positive Erwartungen der deutschen Pharmaindustrie
VCI-Chefvolkswirt Henrik Meincke kommentiert abschließend die aktuelle Lage: „Derzeit läuft es im Pharmageschäft nicht rund. Die Stimmungsindikatoren deuten aber darauf hin, dass diese Schwächephase nur vorrübergehend ist. Für viele Unternehmen hat der Standort Deutschland weiter Zukunft. Die Aussichten der Branche bleiben insgesamt positiv.“