Teva will Mylan kaufen

Übernahmeschlacht im Generikamarkt: 40 Milliarden Dollar Deal

Teva

Der Ratiopharm-Mutterkonzern Teva Pharmaceutical Industries Ltd. plant, den amerikanischen Konkurrenten Mylan für 40 Milliarden Dollar zu übernehmen. Das Angebot des Generika-Herstellers aus Israel trifft dabei auf wenig Gegenliebe: Mylan hatte sich bereits in der vergangenen Woche dagegen ausgesprochen. Derzeit ist der Pharmakonzern aus Pennsylvania noch mit seinen eigenen Übernahmeplänen beschäftigt: Anfang April hatte das Unternehmen ein Angebot in Höhe von 29 Milliarden Dollar für den irischen Pharmakonzern Perrigo vorgelegt. Doch auch diese Offerte wird ebenfalls nicht unterstützt.

Zwei Milliarden Dollar jährliches Einsparpotential
Teva verspricht sich von dem Deal ein Einsparpotential von zwei Milliarden Dollar jährlich innerhalb von drei Jahren durch Kostensenkungen und Steuerersparnisse. Sollte der Kauf gelingen und man die Zustimmung der Kartellbehörden bekommen, erwarte man nach der vollständigen Übernahme Ende 2015 für das Folgejahr 2016 Einnahmen des neuen Unternehmens in Höhe von mehr als 30 Milliarden Dollar sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten von mehr als zehn Milliarden Dollar. Gemeinsam würde sich ein Produktportfolio von mehr als 400 arzneimittelrechtlichen Zulassungen  für Generika (sogenannte ANDAs) und mehr als 80 Erstanmeldungen in den USA ergeben.

Neuer Marktführer im Generikabereich
Erez Vigodman, Vorstandsvorsitzender bei Teva, hob die Vorzüge für beide Seiten hervor: “Unser Vorschlag ist sowohl für die Aktionäre von Teva als auch die von Mylan von Vorteil. Teva-Anteilseigner profitieren von sehr attraktiven strategischen und finanziellen Nutzen und auch die Aktionäre von Mylan gewinnen substanziellen Wertzuwachs ihrer Papiere. Der Deal bietet die Möglichkeit, mit dem entstehenden Potential aus beiden Unternehmen als ein globaler Hersteller von Generika eine Führungsrolle in der Pharmabranche einzunehmen.“ Allerdings dürften die Wettbewerbshüter durch die Größe des neuen Pharmakonzerns ein besonderes Auge auf die Übernahme werfen.