Stada übernimmt Generika-Hersteller Vannier

Kaufpreis beträgt rund zwölf Millionen Euro

Hartmut Retzlaff von Stada Arzneimittel AG

Stada hat einen Vertrag zum Kauf des argentinischen Generika-Herstellers Laboratorio Vannier S.A. unterzeichnet. Der Kaufpreis, der eine kleinere erfolgsabhängige Komponente enthält, beträgt maximal 13 Millionen Dollar in bar. Das entspricht nach gegenwärtigem Wechselkurs rund 11,9 Millionen Euro. Der Verkäufer ist eine Privatperson. Vannier mit Sitz in Buenos Aires wurde 1992 gegründet und erzielte im Geschäftsjahr September 2014 bis August 2015 einen Umsatz von gut sieben Millionen Euro, was einem Wachstum von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr in lokaler argentinischer Währung entspricht. Die Gesellschaft verfügt über eine gemäß lokalem Standard GMP-zertifizierte Produktion und beschäftigt zurzeit 88 Mitarbeiter.

Vannier vertreibt seine Produkte in wenig preisregulierten Nischen, überwiegend im Bereich von Erkrankungen des Zentralnervensystems, Kardiologie und Diabetes. Neben der Neueinführung von Präparaten aus der Pipeline von Vannier plant Stada auch die Einführung von Produkten aus der eigenen Pipeline. „Zudem wird die Nutzung des Netzwerks, der Produktion und der Vertriebsstärke von Vannier für Markenprodukte (OTC) aus dem Stada-Portfolio angestrebt“, sagt Vorstandsmitglied Matthias Wiedenfels, der beim Bad Vilbeler Arzneimittelkonzern unter anderem für Unternehmensentwicklung und die Integration von Vannier zuständig ist.

„Durch den Kauf von Vannier stärken wir unser Generika-Segment in einem Schwellenland, das nach der aktuellen Krise wieder Wachstumspotenzial aufweisen wird. Darüber hinaus erwerben wir damit eine Gesellschaft, die selbst in der Krise noch deutlich profitabel war und die am erwarteten Aufschwung der Wirtschaft partizipieren wird“, ergänzt Hartmut Retzlaff, Vorstandsvorsitzender der Stada Arzneimittel AG über den jüngsten Zukauf.

Der Vollzug des Erwerbs ist für Anfang Januar 2016 vorgesehen. Die Konsolidierung der Umsätze wird ab 01.01.2016 angestrebt. Die Zahlung des Kaufpreises erfolgt zum Zeitpunkt des Erwerbsvollzugs. Für die Finanzierung nutzt das Unternehmen vorhandene Barmittel und bestehende freie Kreditlinien. Es wird erwartet, dass die Akquisition ab dem Zeitpunkt der Konsolidierung zum Konzerngewinn beitragen wird.