Roche steigert Umsätze 2022 leicht auf 63,3 Milliarden Franken

Personelle Veränderungen ab März 2023

Roche CEO Severin Schwan

Die schwindende Nachfrage nach Tests und Medikamenten zur Behandlung von Covid-19 hat Spuren im Jahresergebnis von Roche hinterlassen. Unter dem Strich sank der Konzerngewinn um sechs Prozent auf 13,5 Milliarden Franken nach 14,9 Milliarden im Vorjahr. Der Schweizer Pharmakonzern hat im Jahr 2022 einen Umsatz in Höhe von 63,3 Milliarden Franken erzielt. Das entspricht einem Zuwachs von zwei Prozent. Den größten Anteil steuerte die Pharmasparte mit 72 Prozent am Gesamtumsatz bei.

Die Umsätze im Geschäftsbereich Pharma von Roche stiegen leicht um zwei Prozent auf 45,6 Milliarden Franken. Die neueren Medikamente zur Behandlung von schweren Krankheiten sowie ein erst Anfang 2022 eingeführtes Augenheilmittel setzten ihr starkes Wachstum fort. Negativ wirkten sich die Umsätze von Covid-19-Medikamenten aus. Die Nachfrage hatte sich erwartungsgemäß rückläufig entwickelt. Die Einflüsse von Nachahmerprodukten auf die Verkäufe der etablierten Krebsmedikamente nahmen zudem weiter ab. Die Umsätze in den USA und Europa gingen geringfügig um ein beziehungsweise zwei Prozent zurück, vor allem aufgrund der geringeren Verkäufe von Covid-19-Arzneimitteln. Die Umsätze in Japan legten mit 26 Prozent stark zu. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem die Lieferungen eines Covid-19-Medikaments an die Regierung. Damit wurden die Auswirkungen durch Biosimilars und staatliche Preissenkungen mehr als kompensiert. Die Umsätze in der Region „International“, die auch China beinhaltet, stiegen um ein Prozent.

Diagnostik verzeichnet Umsatzplus von sieben Prozent

Der Bereich Diagnostics steigerte die Umsätze um drei Prozent auf 17,7 Milliarden Franken. Das Basisgeschäft der Division erzielte mit einem Plus von sieben Prozent ein über das Jahr und alle Regionen hinweg gutes Ergebnis. Die wichtigsten Wachstumsimpulse kamen aus der Immundiagnostik. Das Portfolio von Roche an Covid-19-Tests generierte im Jahr 2022 Umsätze von insgesamt 4,1 Milliarden Franken im Vergleich zu 4,7 Milliarden Franken im Vorjahr. In den Regionen Asien-Pazifik und Nordamerika stiegen die Verkäufe um 23 Prozent beziehungsweise 13 Prozent. Der Verkaufsrückgang von 16 Prozent in der Region EMEA ist in erster Linie auf den geringeren Bedarf an Covid-19-Tests zurückzuführen.

Severin Schwan, noch amtierender CEO von Roche, kommentiert die Ergebnisse: „Wir haben im Jahr 2022 gute Ergebnisse erzielt, obwohl die Nachfrage nach Covid-19-Produkten wie erwartet zurückging. Das Basisgeschäft der Division Diagnostics und unsere neueren Medikamente setzten ihr starkes Wachstum fort. Nach einigen Rückschlägen in unserer Pipeline im Jahr 2022 ist es umso erfreulicher, dass wir zwei neuartige Medikamente zu den Patienten bringen konnten.“ Er ergänzt: „Für das laufende Jahr erwarten wir ein solides zugrundeliegendes Wachstum in beiden Divisionen, welches den nochmals erheblichen Verkaufsrückgang von rund fünf Milliarden Franken bei den Covid-19-Produkten weitgehend kompensieren wird.“

Personelle Veränderungen bei Roche

Schwan wird im März 2023 seinen Posten als CEO aufgeben und sich im April zur Wahl ins Verwaltungsratspräsidium stellen. Thomas Schinecker übernimmt als interner Nachfolger den Chefposten des Pharmakonzerns. Auch die beiden Geschäftssparten Pharma und Diagnostik erhalten neue Führungskräfte. Teresa Graham, derzeit Leiterin Global Product Strategy bei Roche Pharmaceuticals, wird ab März 2023 die Position des Chief Executive Officer von Roche Pharmaceuticals einnehmen und wird damit zum Mitglied der Konzernleitung mit Sitz in Basel ernannt. Matt Sause kommt ebenfalls aus den eigenen Reihen von Roche und hat die Nachfolge als CEO der Diagnostik-Sparte von Schinecker angetreten.

Ausblick für 2023

Aufgrund der starken Verkaufsabnahme bei den Covid-19-Produkten um rund fünf Milliarden Franken erwartet Roche einen Rückgang der Konzernumsätze im niedrigen einstelligen Bereich. Ohne diese Covid-19-Verkäufe rechnet das Pharmaunternehmen mit einem soliden Umsatzwachstum in beiden Bereichen.
 

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