Intelligente Dokumentenverwaltung beschleunigt die systematische Suche nach Zweitverwendungen bereits bekannter Wirkstoffe

Schatzkiste Big Data in der Pharmaindustrie

Intelligentes Dokumentenmanagement als Strategie in der Pharmaindustrie

Das aus einer Nebenwirkung eine medizinisch sinnvolle oder zumindest ökonomisch attraktive Perspektive werden kann, belegen einige Beispiele. Eines der bekanntesten für eine zufällig entdeckte Zweitwirkung ist die Azetylinsäure, ein Wirkstoff, der in vielen Schmerzmitteln enthalten ist, von der Pharmaindustrie aber auch für Arzneimittel zur Thromboseprophylaxe eingesetzt wird. Der skurrilste Fall hingegen mag Sildenafil sein, eine Entwicklung des Pharmakonzerns Pfizer. Das Medikament gegen Angina Pectoris kam nie auf den Markt, weil die Nebenwirkungen bei der erforderlichen Dosis zu stark waren. Durch Zufall stellte sich heraus, dass Sildenafil auch eine potenzsteigernde Wirkung hatte und seit der Markteinführung von Viagra verdiente Pfizer damit viel Geld. Die Liste der erfolgreichen Zweitverwendungen von Medikamenten ließe sich weiter fortsetzen.

Viele Unternehmen – darunter auch einige Schwergewichte der Branche – haben es in der Vergangenheit versäumt, dafür effiziente Strukturen zu schaffen. Pharmafirmen benötigen zukünftig eine Technologie, die hilft, maximalen Nutzen aus der Fülle vorhandener Informationen zu ziehen: Gelingt es ihnen, zu einer schnellen, verlässlichen Aussage über Wirksamkeit, Sicherheit und Rentabilität eines Medikaments zu kommen, dann können bereits im Vorfeld einer Zulassungsbeantragung fundierte Aussagen zu den Marktchancen einer Entwicklung gemacht werden. Und genau das sichert den Unternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

Schneller Datenzugriff im richtigen Kontext

Die Lösung ist ein intelligentes Datensystem, das Daten harmonisiert, miteinander vernetzt und zueinander in Bezug setzt – kurzum ein System, das eine aussagekräftige 360-Grad-Sicht aller vorhandenen Daten zulässt. Dabei werden strukturierte und unstrukturierte Datensätze aus der Verwaltung, klinische Daten, Qualitätsdaten und Daten aus Patientenbefragungen über eine zentrale Datendrehscheibe (Data Hub) zusammengebracht. Dank Metadaten und Datenklassifizierungen werden die Daten so aufbereitet, dass sie intelligente Suchvorgänge ermöglichen. So werden sehr schnelle Zugriffe auf das gespeicherte Wissen, die gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten sowie modernste Analysefunktionen ermöglicht. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Schnelle Integration und Harmonisierung von Daten
  • Effiziente Datenverwaltung, hohe Datensicherheit und hohe Datenqualität
  • Schnelle 360-Grad-Sicht aller Daten

Und bei aller Funktionalität und Zeitersparnis muss das System flexibel bleiben, um den sich schnell ändernden Marktgegebenheiten anzupassen.

Für die Zukunft gerüstet

Mit einem solchen Technologievorsprung sind Unternehmen auch für die Zukunft gerüstet, denn die Digitalisierung schreitet nicht nur in der Pharmabranche voran; auch den Gesundheitssektor hat diese Entwicklung voll erfasst. Jedes medizinische Gerät, jede Arztpraxis, jedes Labor und jedes Krankenhaus wird früher oder später vernetzt sein. Noch schränken strenge Datenschutzvorschriften die Möglichkeiten stark ein und die Verwendung von Real World Data für die beschleunigte Zulassung von Arzneien – also Daten aus Laborwerten, radiologischen Untersuchungen und anderen klinischen Angaben – wird als visionärer Ansatz gewertet, der auch in den USA kontrovers diskutiert wird.

Die digitalen Systeme aus klassischer Gesundheitsvorsorge, Medizintechnik und Forschung werden aber zum Wohle der Patienten langfristig mehr und mehr miteinander verknüpft werden. Und auch das rasant wachsende Fachwissen aus Studien und Experimenten wird in alle Prozesse – auch die der Pharmaunternehmen - integriert werden. Die dabei generierte Datenmenge wird ein Vielfaches dessen sein, was heute bereits vorliegt. Den Schatz aus dieser Datenflut können dann nur jene Unternehmen heben, die frühzeitig auf eine einheitliche und umfassende Dokumentenverwaltung gesetzt haben, denn die einmal angestoßene Digitalisierung lässt sich nicht mehr aufhalten.

Autor
Stefano Marmonti
DACH Sales Director bei Marklogic
stefano.marmonti@marklogic.com
 

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