Intelligente Dokumentenverwaltung beschleunigt die systematische Suche nach Zweitverwendungen bereits bekannter Wirkstoffe

Schatzkiste Big Data in der Pharmaindustrie

Intelligentes Dokumentenmanagement als Strategie in der Pharmaindustrie

Das aus einer Nebenwirkung eine medizinisch sinnvolle oder zumindest ökonomisch attraktive Perspektive werden kann, belegen einige Beispiele. Eines der bekanntesten für eine zufällig entdeckte Zweitwirkung ist die Azetylinsäure, ein Wirkstoff, der in vielen Schmerzmitteln enthalten ist, von der Pharmaindustrie aber auch für Arzneimittel zur Thromboseprophylaxe eingesetzt wird. Der skurrilste Fall hingegen mag Sildenafil sein, eine Entwicklung des Pharmakonzerns Pfizer. Das Medikament gegen Angina Pectoris kam nie auf den Markt, weil die Nebenwirkungen bei der erforderlichen Dosis zu stark waren. Durch Zufall stellte sich heraus, dass Sildenafil auch eine potenzsteigernde Wirkung hatte und seit der Markteinführung von Viagra verdiente Pfizer damit viel Geld. Die Liste der erfolgreichen Zweitverwendungen von Medikamenten ließe sich weiter fortsetzen.

Für die Pharmaindustrie ist deshalb die systematische Suche nach einer möglichen Zweitverwendung von Wirkstoffen eine Strategie, die Unternehmen konsequent verfolgen. Warum die täglich ansteigende Daten- und Informationsflut, die im Laufe der Entwicklung eines Medikaments anfällt, nicht systematisch nutzen, um neue Arzneien schneller und damit kosteneffizienter auf ihre Marktfähigkeit zu bewerten? Zumal die Branche durch abgelaufene Patente und den nachfolgenden Generica ohnehin zunehmend vom Wettbewerb geprägt ist. Aber auch bei Neuentwicklungen kann der Bewertungsprozess beschleunigt werden, wenn die Chancen der Digitalisierung richtig genutzt werden.

Frühzeitige Bewertung der Marktchancen

Anders als in den USA, wo mit dem durchaus umstrittenen 21st Century Cures Act 2016 bereits entsprechende Weichenstellungen beschlossen worden sind, hat die europäische Pharmaindustrie kaum Möglichkeiten, klinische Studien zu beschleunigen oder Studienanforderungen zu reduzieren, um so neue Medikamente schneller und kosteneffizienter auf den Markt zu bringen. Ähnliche Bestrebungen, wie in den USA, sind jedoch auch in Europa erkennbar. Es geht vor allem darum, die Wirkung und Sicherheit von Arzneien schneller nachzuweisen, das Wohl des Patienten steht im Vordergrund. Zudem benötigen Behörden und Zulassungsstellen Zeit, um verschiedenste Daten auszuwerten. Zeit, in der ein Pharmaunternehmen mit seiner Entwicklung noch kein Geld verdient, in der jedoch jeder Tag Geld kostet.

Umso wichtiger ist es, dass Pharmahersteller intern möglichst frühzeitig zu einer umfassenden und fundierten Auswertung vorhandener Daten kommen, um die ökonomisch sinnvollste Entscheidung für oder gegen die Marktfähigkeit eines Produktes zu treffen. Denn neben der enorm wichtigen Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments für Patienten spielen beispielsweise für Krankenkassen auch die späteren Kosten einer Behandlung eine zentrale Rolle. All diese Daten zu Nutzen und Rentabilität müssen im Vorfeld zusammengeführt und aussagekräftig bewertet werden.

Intelligentes Dokumentenmanagement

Die zunehmende Digitalisierung der Pharmakonzerne schafft eine hervorragende Chance, den Prozess der Neuzulassung für ein Medikament zu beschleunigen und damit wesentlich kostengünstiger zu gestalten. Es gilt, das vorhandene Datenmaterial besser zu nutzen und damit auch die Kosten zu senken. Denn Datensammlungen allein führen noch lange nicht zu aussagekräftige Bewertungen. Entwickler in Pharmaunternehmen sehen sich bei der Analyse häufig vielschichtigen Schwierigkeiten gegenüber: Benötigte Daten stammen meist aus unterschiedlichen Quellen, werden in verschiedensten Formaten und teilweise in isolierten, nicht miteinander vernetzten Datensilos gespeichert, komplizierte Datenverwaltung und Sicherheitsanforderungen schränken die Arbeit zusätzlich stark ein, Abfragen sind langsam und starr und liefern darüber hinaus nur eingeschränkte Analyseergebnisse.

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