Höhere Flexibilität in der Pharmaproduktion

Arbeitnehmerüberlassung in der pharmazeutischen Industrie

Arbeitnehmerüberlassung

Die Arbeitnehmerüberlassung wird in der Pharmaindustrie zu einem wichtigen strategischen Werkzeug. Unternehmen können dadurch ihre Produktionskapazitäten rasch anpassen, zudem werden Beschäftigungsverhältnisse unabhängiger von Nachfrageschwankungen.

Ein langer Atem in Forschung und Entwicklung gehört in der Pharmaindustrie zum Selbstverständnis. Doch während die Wirkstoff- und Medikamenten-Pipeline eine eher langfristige Angelegenheit ist, ist in der Produktion Flexibilität gefordert. Denn der Bedarf an Herstellungskapazitäten kann sich rasch ändern. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist sicherlich die Produktion von Impfstoffen. Ein für Unternehmen wirkungsvolles Instrument, um die Herstellungskapazitäten anzupassen, ist die Arbeitnehmerüberlassung. So lassen sich Produktionsspitzen kurzfristig abfedern und man kann auf unsichere Auftragserwartungen rasch reagieren. Hays zum Beispiel vermittelt im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung qualifizierte Fachkräfte und Spezialisten für verschiedene Aufgabenbereiche in der Pharmaproduktion. Hierzu gehören die Analytik, inklusive der Qualitätskontrolle im Wareneingang, das Supply-Chain-Management, die Qualitätssicherung in der Produktion sowie die Qualifizierung und Validierung. Die entsprechenden Mitarbeiter bleiben bei Hays angestellt; bei ihnen handelt es sich um Pharma- und Chemikanten, Pharmazeuten sowie um Biologen und Biochemiker mit Berufserfahrung und Methodenwissen.

In der Pharmabranche ist die qualifizierte Arbeitnehmerüberlassung hierzulande noch nicht so weit verbreitet wie zum Beispiel in den USA. Vorreiter sind in Deutschland zweifellos die großen Konzerne. Dabei können Start-ups sowie kleine und mittelständische Unternehmen ebenfalls massiv vom Managementinstrument der Arbeitnehmerüberlassung profitieren. Ihnen ist diese Form der Dienstleistung nur noch nicht vertraut genug. Zudem ist der Impact des einzelnen Mitarbeiters in kleineren Unternehmen deutlich größer als in Konzernen und die Organisation ist viel agiler. Deshalb ist es für kleine und mittlere Betriebe noch wichtiger, dass ein Kandidat – mit seinem Fachwissen und seinen Soft Skills – exakt zum Unternehmen passt. Im Gegensatz zu großen Konzernen, wo in manchen Fällen eine fachliche Passung des Kandidaten und in anderen Fällen die Passung zur Unternehmenskultur stärker im Vordergrund stehen.

Doch von der Arbeitnehmerüberlassung können in der Pharmaproduktion nicht nur die Arbeitgeber profitieren, auch Arbeitnehmern kann sie Vorteile bringen. Gerade durch die Volatilität der Märkte führen die schwankenden Produktionskapazitäten nämlich auch immer wieder zu Personalabbau. Die im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung angestellte Fachkräfte und Spezialisten können sich dann darauf verlassen, rasch eine Beschäftigung bei einem anderen Unternehmen zu finden. Sie müssen so den Bewerbungsprozess, der oft mühsam und langwierig ist, gar nicht erst selbst in die Hand nehmen.

Autor: Thilo Grams ist Senior Abteilungsleiter Temp bei der Hays AG, Mannheim.