Distributed-Ledger-Technologie ermöglicht neues Level an Sicherheit und Transparenz zur Reduktion von Fehlern und Kosten
Blockchain-Technologie revolutioniert das Supply Chain Management der Pharmaindustrie
Montag, 09. April 2018
| Redaktion
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Erstellung eines Proof of Concept zur Überwachung pharmazeutischer Lieferketten auf Blockchain-Basis
GFT und Mytigate bündeln Kompetenzen zur Erstellung eines Proof of Concept zur Überwachung pharmazeutischer Lieferketten auf Blockchain-Basis, Bild: © Knipserin - Fotolia.com

Das IT-Unternehmen GFT Technologies SE (GFT) und das Start-up Mytigate kooperieren zukünftig im Bereich Überwachung und Nachverfolgung von pharmazeutischen Lieferketten. Eng in die Pionierarbeit eingebunden, ist auch der Forschungsbereich für Betriebswirtschaftslehre / Aviation Management der Frankfurt University of Applied Sciences. Das Ziel der Zusammenarbeit ist die Erstellung eines Blockchain-basierten Planungs- und Tracking-Systems auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Potenzielle Kunden sind sowohl Pharma- als auch spezialisierte Logistikunternehmen. Das neue Pharma-Supply-Chain-Tracking-System befähigt die Nutzer, die Planung von Arzneimitteltransporten zu dokumentieren und diese dann auf der ganzen Welt nach zu verfolgen, um Risiken zu erkennen und Probleme während des Transports transparent nachvollziehen sowie besser verstehen zu können. So wäre es künftig möglich, Temperaturveränderungen oder Verspätungen planbar anzuzeigen, um die Abläufe nachhaltig zu verbessern. Dies wiederum führt letztlich zur Minimierung von Fehlern innerhalb der Lieferkette und damit zur Reduktion der Kosten für alle Beteiligten.

Die Kooperation ermöglicht einen schnellen Start hinsichtlich Analyse, Ideenfindung und Entwicklung. „Gemeinsam werden wir potenzielle Möglichkeiten eruieren und erfolgsversprechende weiter ausarbeiten“, sagt Marika Lulay, CEO von GFT. Der erste Schritt besteht darin, einen Proof of Concept für die Blockchain-basierte Anwendung zu erstellen. Dieser umfasst die Definition der wichtigsten Anforderungen, Kosten und erforderlichen Entwicklungsaktivitäten sowie einen Vorschlag zur Architekturausgestaltung. Prof. Dr. Yvonne Ziegler von der Frankfurt University of Applied Sciences und Mitinitiatorin von Mytigate erklärt: „Als spezialisiertes Start-up im Bereich Risikomanagement bringen wir wertvolle Pharmalogistik-Fachkenntnisse in das Projekt ein – im Speziellen mit Blick auf konkrete Anwendungsfälle bei der risikobasierten Planung von Transporten und der Sendungsverfolgung. Außerdem liefern wir ergänzende IT- und Datenanalysen für die Machbarkeitsstudie.“ Lulay ergänzt: „GFT steuert das erforderliche Blockchain- und Technologie-Know-how sowie die Kapazitäten zur Programmierung der Softwarearchitekturen bei.“ In einer zweiten Phase wird die gemeinsame Entwicklung einer kommerziellen Lösung angestrebt.

Der DLT-Ansatz ermöglicht eine sichere sowie transparente Verfolgung verschiedener Sendungen auf einem System, das von verschiedenen Pharma- und Logistikunternehmen gemeinsam genutzt werden kann. Außerdem ist es von Vorteil, dass Benutzerrechte flexibel geregelt werden können, so dass bestimmte Anwender nur auf die für sie vorgesehenen Informationen ihrer Sendungen zugreifen können. Darüber hinaus wird das neue Planungs- und Tracking-System Daten für die Risikomanagement-Plattform von Mytigate generieren, um Risikokennzahlen zu erzeugen und Hinweise zu geben, welche Routen für bestimmte Sendungen am besten geeignet sind.

Mytigate ist das Ergebnis eines vom Land Hessen im Rahmen der Innovationsforschung Loewe 3 geförderten Projekts. Das Start-up verfolgt das Ziel, eine standardisierte, validierte Risikomanagement-Plattform für das Supply Chain Management der Pharmaindustrie zu entwickeln und zu betreiben. GFT und Mytigate arbeiten zudem mit dem Forschungskonsortium für Pharma Supply Chain Risk Management zusammen, dem führende Pharma- und Logistikunternehmen (u.a. Bayer AG und Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Frigo-Trans GmbH und Gefco Forwarding Germany GmbH) sowie die Hochschule Fulda und die Hochschule Rhein Main angehören.
 

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