Bayer erzielt Umsatz von 13,8 Milliarden Euro im ersten Quartal 2024

Währungseffekte belasten Quartalsergebnis und Gesamtjahresprognose

Bill Anderson, Vorstandsvorsitzender bei Bayer

Der Bayer-Konzern ist nach eigenen Angaben erwartungsgemäß in das Jahr 2024 gestartet: Mit rund 13,8 Milliarden Euro lag der Konzernumsatz im ersten Quartal 2024 mehr als vier Prozent unter dem Vorjahreswert von 14,4 Milliarden Euro. Negative Wechselkurseffekte wirkten sich mit 525 Millionen Euro aus. Währungs- und portfoliobereinigt lag der Umsatz mit minus 0,6 Prozent nur leicht unter dem Vorjahreswert. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ebitda ging um 1,3 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zurück. Das Ebit stieg um vier Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Darin enthalten sind Sonderaufwendungen in Höhe von 207 Millionen Euro für die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen. Der Konzernüberschuss verminderte sich um rund acht Prozent auf zwei Milliarden Euro.

„Der Umsatz ist im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Dabei hat die Division Pharmaceuticals bei Umsatz und Ertragskraft zugelegt, und die Division Crop Science hat sich in einem schwierigen Marktumfeld besser entwickelt als der Wettbewerb. Consumer Health ist etwas verhaltener ins Jahr gestartet, sollte aber im Lauf des Jahres auf Wachstumskurs zurückkehren“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson. „Erst im März habe ich Handlungsbedarf an vier Stellen angesprochen, auf den wir uns konzentrieren, um Bayer wieder auf Kurs zu bringen. Zwei Monate später haben wir überall Fortschritte erzielt.“ So führt Anderson zur Implementierung des neue Organisationsmodells Dynamic Shared Ownership aus: „Wir konsolidieren Rollen, bauen Hierarchieebenen ab und schaffen Teams, die schlagkräftiger arbeiten können. Dabei geht es um viel mehr als die Stellenanzahl oder Kosteneinsparungsziele. Es geht um unsere Innovationsfähigkeit, unser Wachstum und Verbesserungen für unsere Kunden.“

Pharma wächst mit neuen Medikamenten

Der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln im Segment Pharmaceuticals stieg bereinigt um knapp vier Prozent auf rund 4,4 Milliarden Euro. Nominal entspricht das Umsatzergebnis einem Rückgang von rund einem Prozent. Währungsbereinigte Zuwächse von jeweils rund zwei Dritteln erzielte die Sparte mit neuen Produkten wie einem Krebsmedikament und einem Wirkstoff zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes. Darüber hinaus steigerte das Unternehmen den Umsatz mit seinem Augenmedikament durch Mengen- und Preiserhöhungen sowie im Bereich Radiologie. Gegenläufig wirkten unter anderem niedrigere Umsätze aufgrund eines Tenderverfahrens in China für ein Medikament zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ebitda von Pharma stieg um acht Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Höheren Investitionen in Forschung und Entwicklung für Zell- und Gentherapie sowie Chemoproteomics-Technologien standen geringere Aufwendungen für Projekte in der späten klinischen Entwicklung gegenüber. Auch im Vertrieb konnten die Kosten gesenkt werden. Die Sparte verzeichnete negative Währungseffekte in Höhe von 127 Millionen Euro.

Consumer Health: Preisgestaltung gleicht Nachfrageverschiebungen weitgehend aus

Der Umsatz der rezeptfreien Gesundheitsprodukte von Consumer Health ging währungsbereinigt um zwei Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zurück. Die verhaltene Kundennachfrage folgte auf ein starkes Vorquartal, in dem eine verbesserte Liefersituation zu einem entsprechenden Lageraufbau geführt hatte. Zudem passten die US-Händler branchenweit ihre Lagerbestände an. Durch eine strategische Preisgestaltung konnte der Mengenrückgang weitgehend kompensiert werden. Die Kategorie Allergie und Erkältung entwickelte sich aufgrund einer schwächeren Erkältungssaison und eines milderen Winters rückläufig. Der Umsatz mit Nahrungsergänzungsmitteln lag währungsbereinigt auf Vorjahresniveau. Der Absatz von Magen-Darm-Präparaten verbesserte sich. Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Consumer Health ging um rund 13 Prozent auf 331 Millionen Euro zurück. Dies ist vor allem auf negative Währungseffekte in Höhe von 46 Millionen Euro zurückzuführen. Der Umsatzrückgang, inflationsbedingte Kostensteigerungen sowie höhere Investitionen in die Vermarktung neuer Produkte konnten durch kontinuierliches Kosten- und Preismanagement weitgehend kompensiert werden. Darüber hinaus trugen Verkäufe kleinerer, nicht strategischer Marken zur Ergebnisverbesserung bei.

Bayer senkt Jahresprognose aufgrund von negativen Währungseffekten

Bayer bestätigt seine währungsbereinigte Prognose für das Gesamtjahr auf Basis von Monatsdurchschnittskursen des Jahres 2023. Auf Basis der Wechselkurse zum Stichtag 31. März 2024 hat sich die Belastung durch die erwarteten Währungseinflüsse jedoch erhöht. So reduziert sich der Ausblick gegenüber der Stichtagsbetrachtung zum 31. Dezember 2023 für das Ebitda vor Sondereinflüssen von 10,4 bis elf Milliarden Euro auf 10,2 bis 10,8 Milliarden Euro.
 

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