Sinterlamellenfilter für höhere Temperaturen

Herding Filtertechnik auf der Powtech 2023

Sinterlamellenfilter Herding Beta

Herding Filtertechnik hat das Filterelement Herding Beta neu entwickelt. Es besitzt die Eigenschaften des klassischen Sinterlamellenfilters und ist speziell für den Einsatz bei höheren Betriebstemperaturen ausgelegt. Die klassischen, etablierten Herding Sinterlamellenfilter mit Matrix-Grundwerkstoffen auf PE-Basis sind per Definition bis 70 Grad Celsius Betriebstemperatur und als thermostabilisierte Variante bis 100 Grad Celsius einsetzbar. Es ergab sich eine Lücke oberhalb dieser Temperaturen, welche nun durch den neu entwickelten und patentierten Herding Beta abgedeckt wird. Herding Filter finden Anwendung in nahezu allen Bereichen der Industrie, angefangen beim Additive Manufacturing, über die chemische Industrie, pharmazeutische Produktion oder Lebensmittelproduktion.

Das vor rund zwei Jahren in den Markt eingeführte Mitteltemperatur-Filtermedium basiert auf einer Sintermatrix aus PPS und projiziert alle bekannten Merkmale und Vorteile des klassischen Sinterlamellenfilters bis zu einer Dauereinsatztemperatur von 160 Grad Celsius. Das Filtermedium ist äußerst beständig gegen chemische Angriffe und Hydrolyse sowie bezüglich der pH-Beständigkeit im Bereich von 1 bis 10. Absolut konstante Betriebsbedingungen sind mit dem Herding Beta nun auch für hohe Betriebstemperaturen bis 160 Grad Celsius möglich. Das Filtermedium ermöglicht Staubkonzentrationen im Reingas von kleiner 0,5 mg/Bm3 selbst bei sehr feinen Stäuben, wodurch nachgeschaltete Aggregate wie zum Beispiel Wärmetauscher wirkungsvoll und permanent geschützt werden. Zudem lässt sich das neue Filtermedium mit gemindertem Abreinigungsvordruck betreiben. Wesentlich geringere Betriebskosten erhöhen somit die Energieeffizienz der Anlage erheblich. Das Filtermedium ist, wie auch der klassische Sinterlamellenfilter, zudem absolut faserfrei und damit ideal für eine kontaminationsfreie Materialrückgewinnung.

Sinterlamellenfilter in kürzester Zeit vielfach im Feld

Der offiziellen Markteinführung Mitte 2021 gingen zahlreiche Technikums-Versuche, Pilotanlagen und erste Realanlagen bei Kunden voraus. So wurde bereits im Oktober 2018 die erste Produktionsanlage zur Absaugung eines Sprühtrockners in Betrieb genommen, nachdem man zuvor sechs Monate lang eine Bypass-Pilotanlage betrieben hatte. In der Zwischenzeit sind in über 70 Anlagen mit Sinterlamellenfiltern des Typs Herding Beta verbaut. Es wurden Produktfilter für Drehrohröfen, Fließbetttrockner, Schaufeltrockner und Hochtemperaturmühlen, teils mit lebensmittelkonformer Ausführung realisiert. Zu den anspruchsvolleren Anlagen zählen zwei im vergangenen Jahr gelieferte Rundfilter, die Carbon Black aus nahezu reinem Wasserstoffgas bei höherer Betriebstemperatur abscheiden. Neben der Herausforderung, eine Jet-Puls-Abreinigung der Filterelemente mit dem Prozessgas zu realisieren, konnten auch die hohen Anforderungen an die Gasdichtheit des Systems erfüllt werden.

Reine Oberflächenfiltration seit jeher

Basis der Technologie ist seit vielen Jahrzehnten die konsequent reine Oberflächenfiltration, erreicht mit Starrkörper-Filtermedien. Die zentrale Komponente der abgereinigten Filteranlagen bildet dabei der Herding Sinterlamellenfilter. In den Oberflächenporen der Starrkörper-Filtermedien ist eine Beschichtung mit auf den Anwendungsfall abgestimmter Rezeptur als filteraktive Schicht homogen und fest eingebettet. Diese Kombination aus außerordentlich robuster Sinterstruktur und der darin eingelagerten Beschichtung macht die Sinterlamellenfilter so wirkungsvoll.

Das abzuscheidende Partikelspektrum lagert sich im Filtrationsprozess auf der Filteroberfläche an und es existiert keine Affinität zur irreversiblen Einlagerung von Feinpartikeln im Filtergrundkörper. Somit auch keine Neigung zur Verstopfung des Filtermediums. Auch abrasive Stoffe werden sicher abgeschieden, ohne die homogen eingebettete filteraktive Schicht zu beschädigen. Die Beschichtung bleibt über den gesamten Lebenszyklus erhalten und erfahrungsgemäß unbeschädigt.

Die starre Sintermatrix unterliegt zudem auch nicht der Gefahr permanenter Walkarbeit anderer Filtermedien und weist somit keine filtrationsbedingte Abnutzungs- und Verschleißgefahr auf. Dadurch ergeben sich die für Herding Sinterlamellenfilter bekannten, sehr langen Standzeiten von erfahrungsgemäß mehr als 15 Jahren. Konstante Druckverluste und damit konstante Betriebsbedingungen gewährleisten die erforderliche Arbeitsplatzsicherheit über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Herding Filtertechnik auf der Powtech 2023

Herding Filtertechnik stellt auf der Powtech 2023 in Nürnberg in Halle 4 am Stand 4-232 aus.