Roche verzeichnet 2023 Umsatz- und Gewinneinbruch

Investitionen in Pharmaforschung steigen auf 11,5 Milliarden Franken

Thomas Schinecker, CEO von Roche

Ein starker Schweizer Franken sowie der Umsatzeinbruch im Corona-Geschäft und die starke Konkurrenz durch Nachahmerprodukte haben Roche 2023 zugesetzt. Im vergangenen Geschäftsjahr hat das Pharmaunternehmen ein Verkaufswachstum von ein Prozent zu konstanten Wechselkursen auf 58,7 Milliarden Franken verbucht. Diese Verkaufszunahme konnte den erwarteten Rückgang der Covid-19-Verkäufe von über vier Milliarden Franken und den durch Biosimilars bedingten Verkaufsrückgang bei drei Krebsmedikamenten mit mehr als fünf Milliarden Franken kompensieren. Die deutliche Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den meisten Währungen hat jedoch die in Franken ausgewiesenen Ergebnisse beeinflusst. Nominal bedeutet das Umsatzergebnis einen Rückgang von sieben Prozent.

Der Kernbetriebsgewinn ist um 13 Prozent auf 19,2 Milliarden Franken gesunken. Zwar hat eine gute Verkaufsentwicklung und die Rückkehr zu einem Verkaufsmix wie in der Zeit vor Covid-19 zu einer verbesserten Bruttomarge geführt. Demgegenüber standen die anhaltenden Investitionen in die pharmazeutische Forschung und Entwicklung sowie in die Einführung neuer Produkte. Darüber hinaus haben die im Jahr 2022 verbuchten Einnahmen aus einem Patentvergleich in Japan die Wachstumsrate im Jahr 2023 beeinflusst. Der Konzerngewinn nach IFRS ist um neun Prozent auf 12,4 Milliarden Franken gefallen. Im Vorjahr konnte Roche noch 13,5 Milliarden Franken Gewinn verzeichnen.

Thomas Schinecker, CEO von Roche, sagt über die Ergebnisse: „Wir haben ein gutes Verkaufswachstum erzielt, das den starken Rückgang bei den Covid-19-Verkäufen mehr als ausgeglichen hat. Das Basisgeschäft von Roche - ohne Covid-19 - setzte den klaren Wachstumstrend mit einem Plus von acht Prozent zu konstanten Wechselkursen fort. Damit haben wir im Jahr 2023 unsere Guidance übertroffen. Allerdings hat die deutliche Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den meisten Währungen die in Franken ausgewiesenen Ergebnisse stark beeinflusst. In unserer Pharma- und Diagnostics-Produktpipeline haben wir gute Fortschritte erzielt. [..] Mit unseren neuen Partnerschaften und Akquisitionen konzentrieren wir uns auf Bereiche wie entzündliche Darm- und kardiometabolische Erkrankungen, die bisher unzureichend behandelbar sind. Wir sind für künftiges Wachstum gut aufgestellt.“

Ergebnisse der Pharma-Sparte

Die Verkäufe der Division Pharma sind nominal um zwei Prozent auf 44,6 Milliarden Franken gesunken. In den USA ist der Umsatz nur leicht um ein Prozent gewachsen. Die Verkäufe in Europa konnten zwei Prozent zulegen, wobei Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich am stärksten zum Wachstum beigetragen haben. In Japan gingen die Verkäufe um 24 Prozent zurück, was hauptsächlich auf geringere Lieferungen eines Präparats zu Behandlung und Prophylaxe von Covid-19 an die Regierung zurückzuführen ist. Die Region International, zu der China, Brasilien und Kanada gehören, musste einen nominalen Rückgang von zwei Prozent verbuchen. Roche besitzt mit 82 neuen Wirkstoffen und insgesamt 146 Projekten eine vielversprechende Pipeline mit einer breiten Vielfalt von Therapieansätzen. Die Investitionen in die Pharmaforschung und -entwicklung konnten um sechs Prozent auf 11,5 Milliarden Franken zulegen. Insgesamt hat der Pharmakonzern mit 13,2 Milliarden Franken fünf Prozent mehr als im Vorjahr investiert. Die Onkologie ist nach wie vor der wichtigste Forschungsbereich von Roche; die Krebsimmuntherapie spielt hier eine bedeutende Rolle. Außerdem investierte Roche stark in die Bereiche Neurologie, Ophthalmologie und Immunologie.

Diagnostics-Bereich mit ein Fünftel weniger Umsatz

Insgesamt hat die Division Diagnostics Verkäufe in Höhe von 14,1 Milliarden Franken verbucht. Das entspricht einer nominalen Abnahme von 20 Prozent. Diese reflektiert den erwarteten deutlichen Nachfragerückgang bei den Covid-19-Produkten. Aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Covid-19-Tests mussten Umsatzrückgänge in den Regionen Nordamerika von 26 Prozent, in EMEA um 19 Prozent und in Asien-Pazifik um 20 Prozent verbucht werden.

Roche-Ausblick für 2024

Roche erwartet eine Zunahme der Konzernverkäufe im mittleren einstelligen Bereich, allerdings zu konstanten Wechselkursen.
 

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