Novartis übernimmt Biotechunternehmen Morphosys für 2,7 Milliarden Euro

Onkologie-Pipeline gestärkt

Shreeram Aradhye, M.D., President, Development und Chief Medical Officer von Novartis

Novartis hat eine Vereinbarung zur Übernahme von Morphosys, ein in Deutschland ansässiges, biopharmazeutisches Unternehmen, das neuartige Medikamente für die Onkologie entwickelt, abgeschlossen. Die Transaktion steht im Einklang mit der strategischen Ausrichtung des Schweizer Pharmaunternehmens auf die Onkologie und stärkt die Bemühungen bei der Entwicklung von Behandlungsoptionen der nächsten Generation für Krebs. Im Rahmen der vereinbarten Transaktion, die von den Verwaltungsräten beider Unternehmen einstimmig genehmigt wurde, wird Novartis ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle auf den Inhaber lautenden Stückaktien von Morphosys von insgesamt 2,7 Milliarden Euro abgeben. Der Kauf unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen und wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2024 abgeschlossen. Bis zum Abschluss der Transaktion wird Morphosys weiterhin als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen agieren.

Nach Abschluss der Übernahme wird Novartis Eigentümerin von einer neuartigen und potenziell praxisverändernden Behandlungsoption mit einem gut verträglichen Sicherheitsprofil für Patienten mit Myelofibrose. Dies ist eine Blutkrebserkrankung, die zu einer Gruppe von Krankheiten gehört, die als myeloproliferative Neoplasmen bezeichnet werden. Sie wird durch genetische Anomalien in den Stammzellen des Knochenmarks verursacht und ist durch vier Merkmale gekennzeichnet: eine vergrößerte Milz, Anämie, eine gestörte Mikroumgebung des Knochenmarks, die zu Fibrose führt, und schwächende krankheitsbedingte Symptome wie starke Müdigkeit, nächtliche Schweißausbrüche, Juckreiz, verstärkte Blutungen und erhebliche Schmerzen aufgrund der vergrößerten Milz. Die Einreichung des Zulassungsantrags bei der US-Zulassungsbehörde FDA ist für die zweite Hälfte des Jahres 2024 geplant.

Dazu kommt eine weitere Substanz, ein dualer Inhibitor der Enhancer of Zeste Homolog 1 und 2 Proteine, der sich in einem frühen Stadium der Prüfung befindet und derzeit bei Patienten mit soliden Tumoren oder Lymphomen getestet wird. Neben den beiden Wirkstoffkandidtaten umfasst die Pipeline von Morphosys ein breites Portfolio an Medikamenten beispielsweise zur Behandlung von verschiedenen immunologischen Erkrankungen und in der Hämatologie, von denen einige in Partnerschaft mit Novartis entwickelt werden.

Novartis setzt auf Wirkstoff-Kandidat zur Behandlung von Myelofibrose

Shreeram Aradhye, M.D., President, Development und Chief Medical Officer von Novartis erklärt, dass sich der Schweizer Pharmakonzern über die Möglichkeit freue, Menschen mit Myelofibrose, einer seltenen und schwächenden Form von Blutkrebs, eine potenzielle Behandlung der nächsten Generation der nächsten Generation anbieten zu können. Er ergänzt: „Mit der geplanten Übernahme von Morphosys wollen wir unsere führende Pipeline und unser Portfolio in der Onkologie weiter stärken und unsere Fähigkeiten und unser Know-how ausbauen. Aufbauend auf unserer langjährigen Entwicklungspartnerschaft mit Morphosys freuen wir uns darauf, unsere Zusammenarbeit fortzusetzen, um die volle Wirkung und den Wert ihrer Prüfmedikamente für Patienten mit ungedecktem Bedarf zu realisieren.“