Novartis erzielt im Geschäftsjahr 2022 deutlich weniger Gewinn

Arzneimittelherstellung bei Novartis

Novartis hat im vierten Quartal 2022 einen Umsatz von 12,7 Milliarden Dollar verzeichnet. Das entspricht einem Minus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem 13,2 Milliarden Dollar erzielt wurden. Zu konstanten Wechselkursen (kurz kWk) hat sich ein Anstieg um drei Prozent ergeben. Der Zeitraum war geprägt durch Volumensteigerungen, die durch Preisverfall und Einbußen durch Generikakonkurrenz teilweise absorbiert wurden. Das operative Ergebnis ging auf 1,9 Milliarden Dollar zurück, ein Minus von 24 Prozent. Grund dafür waren unter anderem höhere Restrukturierungskosten. Unter Berücksichtigung des Ertrags aus der Beteiligung an Roche im belief sich der Reingewinn 2022 auf 1,5 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Rückgang von 91 Prozent zum Vorjahr, in dem 16,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet wurden.

Die Novartis Pharmasparte „Innovative Medicines“ verbuchte im Zeitraum zwischen Oktober und Dezember 2022 einen Nettoumsatz von 10,4 Milliarden Dollar, ein Minus von drei Prozent. In den USA belief sich der Umsatz auf 4,2 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von sieben Prozent. In den anderen Ländern der Welt lag der Umsatz bei 6,2 Milliarden Dollar um neun Prozent niedriger. Das Tochterunternehmen für Generika Sandoz erzielte einen Nettoumsatz von 2,3 Milliarden Dollar, ein Minus von acht Prozent. Der Umsatz der Einheit „Biopharmaceuticals“ betrug weltweit 517 Millionen Dollar, ein Minus von sieben Prozent. Zu konstanten Wechselkursen ergibt sich hier jedoch ein Zuwachs von drei Prozent mit Steigerungen in Europa, Kanada und Lateinamerika.

Gesamtjahresergebnisse von Novartis

Im Geschäftsjahr 2022 belief sich der Nettoumsatz auf 50,5 Milliarden Dollar, ein Rückgang von zwei Prozent bzw. ein währungsbereinigtes Plus von vier Prozent. Das operative Ergebnis verlor 21 Prozent und betrug 9,2 Milliarden im Vergleich zu 11,7 Milliarden Dollar 2021. Unter Berücksichtigung des Ertrags aus der Beteiligung an Roche im Vorjahr belief sich der Reingewinn 2022 auf sieben Milliarden Dollar und verliert damit 71 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Innovative Medicines trug hauptsächlich zum Ergebnis mit 41,3 Milliarden Dollar Nettoumsatz bei. Sandoz erzielte einen Nettoumsatz von 9,2 Milliarden Euro und der Bereich Biopharmaceuticals steuerte in allen Regionen 2,1 Milliarden bei.

„Novartis ist auf dem besten Weg, ein ausschließlich auf innovative Arzneimittel fokussiertes Unternehmen zu werden, das einzigartig positioniert ist, um von seiner globalen Präsenz sowie seinen Forschungs- und Entwicklungsplattformen zu profitieren. Unsere sechs Marken mit einem Umsatzpotenzial von mehreren Milliarden Dollar machen heute 32 Prozent unseres Umsatzes bei Innovative Medicines aus und wachsen um 26 Prozent“, kommentierte Vas Narasimhan, CEO von Novartis, die Ergebnisse 2022. „Mit Blick auf die Zukunft besitzen wir eine Pipeline, die reich an Katalysatoren ist, wobei mittelfristig 15 zulassungsrelevante Studienergebnisse anstehen. Wir gehen davon aus, dass wir auf unserem Weg, das vertrauenswürdigste und meistgeschätzte Arzneimittelunternehmen der Welt zu werden, unsere Finanzergebnisse weiter verbessern und die ESG-Grundlagen von Novartis stärken werden.“

Märkte USA, China, Deutschland und Japan im Fokus

Im Zuge der Transformation zu einem „Innovative-Medicines-Unternehmen“ verfolgte Novartis 2022 eine neue, fokussierte Strategie. Der Pharmakonzern hat sich gezielt auf fünf therapeutische Kernbereiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunologie, Neurowissenschaften, solide Tumoren und Hämatologie konzentriert. In jedem dieser Bereiche verfügt der Hersteller über mehrere wichtige Arzneimittel im Markt und Produktkandidaten in der Pipeline, die nach eigener Aussage eine hohe Krankheitslast bewältigen und ein bedeutendes Wachstumspotenzial aufweisen. Neben zwei etablierten Technologieplattformen für Chemie und Biotherapeutika erhalten drei neue Plattformen für Gen- und Zelltherapie, Radioligandentherapie und xRNA Vorrang bei weiteren Investitionen in neue Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten. Geografisch konzentriert sich Novartis auf das Wachstum in seinen vorrangigen Märkten USA, China, Deutschland und Japan. Der geplante Spin-off von Sandoz ist wie angekündigt für das zweite Halbjahr 2023 geplant.
 

Stichwörter
Novartis