Branchenwachstum durch Digitalisierung erwartet

Digitalisierung

Die Deloitte „Healthcare and Life Sciences Predictions 2020“ sehen in den kommenden Jahren 10 Prozent der Weltbevölkerung im Alter von über 65. Damit steigen auch die globalen Gesundheitsausgaben bis 2018. Treiber sind der Mittlere Osten und Afrika, während das Wachstum in Westeuropa (2,4 Prozent) deutlich schwächer ausfällt.

Insgesamt hat die Life-Sciences-Branche weiterhin gute Aussichten, wobei die Patienten anspruchsvoller und zum vollwertigen Kunden werden – denn sie wissen über das eigene genetische Profil bzw. ihren Gesundheitszustand Bescheid. Informationsbasis sind digitale Kanäle, auch die Kommunikation zwischen Gesundheitseinrichtung und Patient findet somit zunehmend über soziale Netzwerke statt. Großes Wachstumspotenzial wird laut Studie vor allem bei Wearables und Apps gesehen.

„Die Life-Sciences-Branche ist für die Zukunft gewappnet, wenn sie den Digitalisierungstrend mitbestimmt und Geschäftsideen wie Apps vorantreibt. Über digitale Kommunikationskanäle kann eine gute Beziehung zum Patienten aufgebaut werden, die ihn langfristig bindet“, erklärt Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Partner und Leiter Life Sciences & Health Care bei Deloitte.

Wachstum in BRIC-Staaten lässt nach
Während momentan Brasilien, Russland, Indien und China stark wachsen, werden zukünftig Lateinamerika, Vietnam, Indonesien und Afrika richtungsweisend für die Life-Sciences-Branche sein. Pharmafirmen müssen dort Erreichbarkeit und Bezahlbarkeit von medizinischer Versorgung sichern. Das kann durch den Einsatz von Kommunikationsinfrastruktur wie Videokonferenzen etc. erreicht werden. Geschäfts- und Preismodelle müssen dabei den lokalen Gegebenheiten folgen und sind auf den jeweiligen Markt zuzuschneiden, wobei verstärkt qualitäts- und nutzenbasierte Erstattungsmodelle in den Vordergrund treten werden.

Der Behandlungsort wird sich demnach weg von Kliniken und Krankenhäusern hin ins heimische Umfeld verlagern – nur Spezialbereiche wie Notfallchirurgie verlangen stationäre Behandlungen. Ärzten und Patienten tauschen sich dann hauptsächlich auf digitalen Kanälen aus. Patienten archivieren und überwachen ihre Vitalwerte selber und steuern diese über Apps oder Wearables. Dieser Trend könnte die Life-Sciences-Branche revolutionieren: Durch die automatische Vitalwertüberprüfung sind keine häufigen Arztbesuche mehr notwendig. Wearables können sowohl den Patienten als auch den Arzt automatisch über wichtige Vorkommnisse informieren. Krankheiten werden so potenziell viel früher erkannt und behandelt.

Neue Behandlungsmöglichkeiten dank Datenqualität
Gesundheitsdaten werden für die nationale Infrastruktur eine hohe Priorität haben, denn sie können bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten erzielen. Die strukturellen Voraussetzungen sind unterschiedlich und Deutschland hinkt im europäischen Vergleich hinterher. Life Sciences Hersteller werden verstärkt mit Patienten zusammenarbeiten, um neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Derzeit sind diese sogenannten Zulassungsprozesse noch stark an relativ starre Regulierungen gebunden, doch sieht die Studie hier eine Verschiebung hin zu einem mehr versorgungsdatengetriebenen („real world data“) Ansatz. Um die notwendigen Daten zu erhalten, müssen aber Anreize für Patienten geschaffen werden, an der Informationssammlung teilzunehmen. Wenn die Pharmaindustrie mehr Transparenz bei der Medikamentenentwicklung und der Preisstrategie schafft, sieht die Studie deren Reputation bis 2020 sogar steigen.

„Um erfolgreich zu sein, müssen Pharmaunternehmen ihre Serviceorientierung erhöhen, beispielsweise mit Multichannel-Kommunikation. Dazu sollten Dateninfrastruktur und globale Customer-Relationship-Management-Systeme aufgebaut und etabliert werden – Big Data hält Einzug in die Branche“, prognostiziert Dr. Gregor-Konstantin Elbel. „Wearables sind ein gutes Beispiel für erweiterte, maßgeschneiderte Services. Die automatisierte Sammlung medizinischer Daten erhöht die Lebensqualität, was Patienten zu schätzen wissen, sofern Datenschutzregelungen eingehalten werden. Gerade deutsche Firmen sollten hier Transparenz über die Datennutzung schaffen, damit den Patienten klar ist, wofür ihre Informationen verwendet werden.“

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