Nettoumsatz bleibt gegenüber dem Vorjahreszeitraum weitgehend unverändert
Novartis erzielt im dritten Quartal 2016 solide Ergebnisse
Montag, 31. Oktober 2016
| Redaktion
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Joseph Jimenez Novartis
Joseph Jimenez, CEO, Bild: Novartis

Novartis hatte sich für 2016 fünf eindeutige Prioritäten gesetzt: solide Finanzergebnisse zu erzielen, die Innovation zu verstärken, die Performance von Alcon zu verbessern, divisionenübergreifende Synergien zu nutzen und eine leistungsstärkere Organisation aufzubauen. Das Unternehmen erzielte im dritten Quartal Fortschritte in allen diesen Bereichen.

Die Ergebnisse kommentierte Joseph Jimenez, CEO von Novartis, wie folgt: "Novartis hat im dritten Quartal trotz Generikakonkurrenz für Gleevec in den USA solide Ergebnisse erzielt, die der starken Performance unserer Wachstumsprodukte zu verdanken sind. Wir konnten Innovationen weiter vorantreiben und positive Daten aus unserer Pipeline zu LEE011 bei fortgeschrittenem Brustkrebs, zu BAF312 bei sekundär progredienter multipler Sklerose und zu AMG 334 bei episodischer Migräne vorlegen. Wir investieren weiter in die Zukunft, während wir dem Verlust der Exklusivrechte an Gleevec 2016 und 2017 gegensteuern."

Divisionale Struktur verbessert Entwicklungs- und Marketingkompetenzen
Am 27. Januar 2016 vermeldete Novartis Pläne zur weiteren Fokussierung ihrer Divisionen sowie zur Integration von Geschäftsbereichen mit gemeinsamen Therapiegebieten, um Entwicklungs- und Marketingkompetenzen besser zu nutzen. Diese Pläne beinhalteten eine neue divisionale Struktur. In Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) wurde die Segmentberichterstattung sowohl für das laufende Jahr als auch für das Vorjahr im Hinblick auf die neue Struktur aktualisiert, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse beider Jahre zu gewährleisten. Infolgedessen spiegeln sämtliche Vergleiche der Divisionsergebnisse 2016 und 2015 die neue Struktur wider.

Um darüber hinaus den 2015 abgeschlossenen Transaktionen zur Portfolioumgestaltung Rechnung zu tragen, wies Novartis die Finanzergebnisse des Konzerns 2015 als "fortzuführende" und "aufgegebene" Geschäftsbereiche aus. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle Vergleiche zwischen 2016 und 2015 auf die fortzuführenden Geschäftsbereiche.

Finanzergebnisse des dritten Quartals
Der Nettoumsatz belief sich im dritten Quartal auf 12,1 Milliarden Dollar. Dabei wurden Volumensteigerungen von fünf Prozentpunkten durch den negativen Einfluss der Generikakonkurrenz (-4 Prozentpunkte) und Preissenkungen (-2 Prozentpunkte) mehr als absorbiert. Die Wachstumsprodukte steuerten 4,3 Milliarden Dollar bzw. 36 Prozent zum Nettoumsatz bei und legten gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Prozent zu.


Das operative Ergebnis betrug 2,3 Milliarden Dollar. Die Anpassungen zur Berechnung des Kernergebnisses lagen mit 1,1 Milliarden Dollar weitgehend auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Das operative Kernergebnis betrug 3,4 Milliarden Dollar. Die operative Kerngewinnmarge ging bei konstanten Wechselkursen um 0,6 Prozentpunkte zurück. Dies war vor allem auf Investitionen in Neueinführungen und in den Wachstumsplan für Alcon zurückzuführen, die durch Produktivitätssteigerungen teilweise wettgemacht wurden.

Der Reingewinn erreichte 1,9 Milliarden Dollar und stieg vor allem aufgrund des höheren Ertrags aus assoziierten Gesellschaften stärker als das operative Ergebnis. Der Kernreingewinn betrug 2,9 Milliarden Dollar und folgte damit weitgehend der Entwicklung des operativen Kernergebnisses. In den Wachstumsmärkten - sie umfassen alle Märkte außer den USA, Kanada, Westeuropa, Japan, Australien und Neuseeland - stieg der Nettoumsatz im dritten Quartal um 6 Prozent, angeführt von China, Russland und Indien.

Durchwachsene Ergebnisse in den Divisionen
Die Division Innovative Medicines (ehemalige Division Pharmaceuticals) erzielte im dritten Quartal einen Nettoumsatz von 8,2 Milliarden Dollar. Volumensteigerungen trugen fünf Prozentpunkte zur Umsatzentwicklung bei. Generikakonkurrenz hatte einen negativen Effekt von fünf Prozentpunkten, und auch die Preise wirkten sich mit einem Prozentpunkt negativ aus. Beides war vor allem auf die Einführung einer generischen Version von Glivec/Gleevec in den USA zurückzuführen. Mit einer Steigerung um 21 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar erwirtschafteten die Wachstumsprodukte 46 Prozent des Nettoumsatzes der Division.

Der Nettoumsatz der Division Sandoz belief sich im dritten Quartal auf 2,5 Milliarden Dollar, wobei Volumensteigerungen von fünf Prozentpunkten durch den Preisverfall von sechs Prozentpunkten absorbiert wurden. Im Vergleich zum starken Vorjahresquartal war die Performance von deutlich weniger Produkteinführungen in den USA beeinträchtigt. Der Umsatz der Biopharmazeutika stieg weltweit um 41 Prozent auf 262 Millionen Dollar. Der Umsatz der Antiinfektiva (Verkäufe unter Partner-Labels sowie von Fertigarzneimitteln) betrug 339 Millionen Dollar und war durch die Aufgabe von Produkten mit geringen Margen geprägt.

Der Nettoumsatz der Division Alcon belief sich im dritten Quartal auf 1,4 Milliarden Dollar. Der Umsatz des Augenchirurgiebereichs war durch geringere Verkäufe von Intraokularlinsen (IOL) beeinträchtigt, was vor allem auf Konkurrenzdruck zurückzuführen war. Hinzu kam ein weiterer Rückgang bei den Ausrüstungen für die Kataraktchirurgie, vor allem beim System Lensx, das in seinem Marktsegment eine hohe Durchdringung erreicht hat. Die starke Basis an installierten Ausrüstungen für die Kataraktchirurgie sorgte weiterhin für ein solides Wachstum beim Verbrauchsmaterial. Im Bereich Vision Care blieb der Umsatz unverändert. Die Kontaktlinsen erzielten im dritten Quartal dank der anhaltend starken Performance von Dailies Total erneut einen Zuwachs, der einen leichten Rückgang in der Kontaktlinsenpflege wettmachte.

Anhaltende Fokussierung auf entscheidende Wachstumstreiber
Die Finanzergebnisse im dritten Quartal beruhen auf einer anhaltenden Fokussierung auf entscheidende Wachstumstreiber wie Gilenya, Tasigna, Cosentyx, Tafinlar mit Mekinist, Jakavi, Promacta/Revolade und Entresto sowie Biopharmazeutika und Wachstumsmärkte.

Die Wachstumsprodukte, ein Indikator für die laufende Verjüngung des Portfolios, erwirtschafteten im dritten Quartal 36 Prozent des Nettoumsatzes des Konzerns und legten um 20 Prozent zu. In der Division Innovative Medicines lieferten die Wachstumsprodukte im dritten Quartal 46 Prozent des Nettoumsatzes der Division, wobei der Umsatz dieser Produkte um 21 Prozent stieg.

Neuzulassungen und positive Gutachten stärken Innovation
Mit positiven Zulassungsentscheidungen und Veröffentlichungen bedeutender Daten aus klinischen Studien wurden im dritten Quartal weitere Fortschritte in der Pipeline erzielt. So hat zum Beispiel die US-Gesundheitsbehörde (FDA) gleichzeitig drei Zulassungserweiterungen für Ilaris (Canakinumab) zur Behandlung von drei seltenen, unterschiedlichen Formen von periodischen Fiebersyndromen bewilligt. Außerdem wurde die Zulassung für das Etanercept-Biosimilar von Sandoz, Erelzi (Etanercept-szzs), für alle Indikationen, die in der Fachinformation des Referenzprodukts aufgeführt sind, erteilt.


Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur empfahl im Oktober die Zulassung von Lucentis (Ranibizumab) zur Behandlung von Patienten mit Beeinträchtigungen des Sehvermögens infolge choroidaler Neovaskularisation (CNV) mit anderen Ursachen als neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration oder choroidale Neovaskularisation bei Myopie (Kurzsichtigkeit).

Für die Kombinationstherapie Tafinlar + Mekinist (Dabrafenib + Trametinib) wurden Zulassungsanträge zur Behandlung von Patienten mit BRAF-V600E-Mutation-positivem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) bei der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und der Swissmedic eingereicht. Auch bei der FDA wurde ein Zulassungsantrag für dieselbe Indikation eingereicht.

Performanceverbesserung von Alcon angestrebt
Alcon erhöhte im dritten Quartal die Investitionen, um Innovation und Verkauf zu beschleunigen, Kundenbeziehungen zu stärken und grundlegende Abläufe zu verbessern. Außerdem verstärkte die Division kontinuierlich ihre Basis, um Kunden besser bedienen zu können. Zu diesem Zweck wurden der Außendienst ausgebaut, die Lieferkette verbessert sowie Investitionen in neue kommerzielle Möglichkeiten und Systeme getätigt.

Im Innovationsbereich erzielte die Division bedeutende Fortschritte mit Zulassungen der FDA für Cypass Micro-Stent und Ultrasert Toric IOL, mit der Einführung des 3D-Visualisierungssystems Ngenuity für die Vitreoretinalchirurgie sowie mit der Einführung der Kontaktlinsen Dailies Total Multifocal in den USA und der EU.

Im Geschäftsbereich Vision Care investierte Alcon weiter in direkte Verbraucherwerbung für entscheidende Marken. Die Kontaktlinsen erzielten im dritten Quartal weitere Zuwächse und profitierten von der anhaltend starken Performance von Dailies Total. Im Augenchirurgiebereich investierte Alcon weiter in die Einführung neuer Intraokularlinsen in Europa (Ultrasert pre-loaded und Panoptix trifocal), während die starke Basis an installierten Ausrüstungen für die Kataraktchirurgie weiterhin für ein solides Wachstum beim entsprechenden Verbrauchsmaterial sorgte.

Eine leistungsstärkere Organisation aufbauen
Novartis hat im dritten Quartal ihre Initiativen zur Produktivitätssteigerung vorangetrieben, was zur Unterstützung der Margen des Konzerns beigetragen hat. Weiterhin setzt Novartis sich im Rahmen ihrer Strategie zur Qualitätssicherung nach wie vor proaktiv für eine hohe Regelkonformität, verlässliche Produktqualität und nachhaltige Effizienz ein. Eine gute Ausgewogenheit zwischen Investitionen in die Geschäftsentwicklung, einer starken Kapitalausstattung und attraktiven Aktionärsrenditen bleibt vorrangig. Novartis strebt ein AA-Kreditrating an.

Ausblick Geschäftsjahr 2016
Auf Konzernebene wird nach wie vor mit einem Nettoumsatz weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet, wobei die Wachstumsprodukte die Einbußen durch Generikakonkurrenz wettmachen. Das operative Kernergebnis wird voraussichtlich weitgehend auf Vorjahresniveau liegen oder um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz zurückgehen. Sollten sich die Wechselkurse im restlichen Jahresverlauf auf dem Durchschnittsniveau von Anfang Oktober halten, rechnet Novartis mit einem negativen Effekt von einem Prozentpunkt auf den Umsatz bzw. drei Prozentpunkten auf das operative Kernergebnis im Gesamtjahr. Vergleichsbasis sind die fortzuführenden Geschäftsbereiche 2015.

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