
Die deutschen Pharmaunternehmen blicken im Februar überwiegend optimistisch in die Zukunft. Insbesondere an das Exportgeschäft knüpfen sie hohe Erwartungen. Weltweit steigt die Nachfrage nach pharmazeutischen Produkten und die deutsche Pharmaindustrie ist mit neuen Produkten gut aufgestellt. Zudem haben sich die Bedingungen am Standort Deutschland durch die Pharmastrategie der Bundesregierung verbessert. Dies könnte das Geschäft im In- und Ausland wieder beleben. Deshalb rechnet der VCI bis 2025 mit einem Produktions- und Umsatzwachstum von gut zwei Prozent.
Zölle bedrohen deutsche Pharmaexporte
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass mit der Ankündigung von Donald Trump, EU-Pharmazeutika mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent zu belegen, die Risiken im Pharmageschäft deutlich gestiegen sind. Gerade für deutsche Unternehmen sind die USA ein wichtiger Exportmarkt: Fast ein Viertel der Pharmaexporte gehen dorthin. Doch Zölle führen zu höheren Preisen. Wie sich das auf die Nachfrage nach Pharmazeutika „Made in Germany“ auswirkt, ist offen.
Pharmaverkäufe nach Asien boomen
Zudem lief das Pharmageschäft in Deutschland zuletzt nicht rund. Nach starken Zuwächsen in den Pandemiejahren sorgten 2024 einerseits hohe Kosten am Standort Deutschland, andererseits Kapazitäts- und Materialengpässe für eine Eintrübung des Geschäfts: Die Produktion wurde um 2,6 Prozent gedrosselt, die Umsätze im In- und Ausland entwickelten sich leicht rückläufig. Auf dem europäischen Heimatmarkt entwickelten sich die Geschäfte mit einem Rückgang von sieben Prozent rückläufig. Dies konnte aber durch den Absatz außerhalb Europas fast kompensiert werden. Vor allem die Verkäufe nach Asien boomten. Aber auch der Umsatz mit Nordamerika konnte ausgeweitet werden.
Forderungen der deutschen Pharmaindustrie an die Politik
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup kommentiert: „Die deutsche Pharmaindustrie sieht Licht am Horizont. Der drohende Handelskrieg mit den USA kommt deshalb zur Unzeit. Die neue Bundesregierung muss Europa zur Chefsache machen. Nur geschlossen und wirtschaftlich stark wird die EU als Verhandlungspartner ernst genommen. Die Zeit drängt, wir brauchen konsequentes Handeln und schnelle Lösungen. Zölle sind immer ein schlechter Deal, und zwar für alle Beteiligten.“