Arbeitsmarkt: Unternehmen planen Einstellungen

Beste Jobaussichten in Berlin und Ostdeutschland

Fachkräfte

Der gute Jahresauftakt in der deutschen Wirtschaft wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Beleg dafür ist das Manpower Arbeitsmarktbarometer für das zweite Quartal 2014: Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick steigt von +5 auf +7 Prozent und ist damit so hoch wie seit über einem Jahr nicht mehr.

In allen Branchen und Regionen der Bundesrepublik liegt der Saldo im positiven Bereich. Berlin erlebt nach der schwachen Prognose für das erste Quartal einen starken Aufschwung. Erfreuliche Aussichten bieten auch andere Länder Europas, allen voran Spanien.

11 Prozent der Arbeitgeber planen neue Personaleinstellungen
Im Zeitraum April bis Juni 2014 planen 11 Prozent der Arbeitgeber in Deutschland, neue Mitarbeiter einzustellen. Nur 3 Prozent rechnen mit Entlassungen. Acht von zehn Unternehmen planen keine personellen Veränderungen. Saisonal bereinigt ergibt sich daraus ein Netto-Beschäftigungsausblick von +7 Prozent. Nachdem das Manpower Arbeitsmarktbarometer in den letzten vier Quartalen kaum Veränderungen für Deutschland prognostiziert hatte, zeichnet sich nun ein deutlicher Aufwärtstrend ab. "Die Zeit des Zögerns ist vorbei", sagt Herwarth Brune, Geschäftsführer der Manpower Group Deutschland. "Die Konjunktur nimmt Fahrt auf und derzeit spricht alles dafür, dass sich der Trend fortsetzt. Mit Neueinstellungen zurückhaltend zu sein, können sich die Unternehmen deshalb jetzt nicht leisten. Um ihre Aufträge abzuarbeiten und die optimistische Stimmung zu nutzen, benötigen sie schnell die passenden Fachkräfte."

Berlin überholt München 
In Berlin macht das Arbeitsmarktbarometer den größten Sprung: Es verbessert sich innerhalb eines Quartals um 19 Prozentpunkte, von -3 auf +16 Prozent. Ostdeutschland zieht mit, dort liegt der Saldo bei +10 Prozent - ein Anstieg um 11 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Gute Entwicklungen erwarten auch die Unternehmen in Norddeutschland (+6 Prozent) und im Ruhrgebiet (immerhin +1 Prozent nach -3 Prozent im Vorquartal). In München sind die Arbeitgeber etwas zurückhaltender als für das erste Quartal 2014, dort sinkt das Arbeitsmarktbarometer von +10 auf +5 Prozent. In den Regionen Süd- und Westdeutschland sowie Frankfurt misst das Manpower Arbeitsmarktbarometer stabile, positive Werte.

Finanzbranche sucht weiterhin Personal
Bundesweit betrachtet ist in der Finanzbranche seit zwei Jahren die Einstellungsbereitschaft am höchsten, das bleibt auch im zweiten Quartal 2014 so. Für diesen Sektor steigt der Netto-Beschäftigungsausblick auf +22 Prozent. Neben Banken und Versicherungen werden in diesem Panel Immobilien- und Dienstleistungsunternehmen befragt. "Im Bankenbereich scheint dieses Ergebnis anderen Prognosen für 2014 zu widersprechen, die sagen, dass Geldinstitute ihre Gürtel enger schnallen wollen. Als Personaldienstleister erleben wir dies jedoch anders", sagt Herwarth Brune. "Neue regulatorische Anforderungen erhöhen den Arbeitsaufwand, die Finanzunternehmen brauchen vor allem kurzfristig eher mehr Personal." Verbesserte Jobaussichten gibt es auch im Baugewerbe (+7 Prozent), bei den Versorgungsunternehmen (+7 Prozent) und im Bereich Handel und Gastronomie (+5 Prozent). Nur das produzierende Gewerbe schwächelt etwas. Dort sinkt das Arbeitsmarktbarometer von +3 auf +1 Prozent. "Wir rechnen damit, dass sich auch in der Produktion die Jobaussichten im Laufe des Jahres verbessern werden", sagt Herwarth Brune. "Wenn die Wirtschaft ihre Einstellungspläne verwirklicht, steigen Kaufkraft und die Nachfrage nach Produkten."

Spanische Arbeitgeber wollen wieder einstellen
Innerhalb der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika sehen vor allem Arbeitgeber in Spanien eine erfreuliche Entwicklung voraus: Das Arbeitsmarktbarometer klettert dort zum ersten Mal seit 2008 wieder auf einen positiven Wert, von -3 auf +4 Prozent. Irland schafft einen ähnlichen Sprung von -5 auf +2 Prozent. In Griechenland hält die optimistische Stimmung an, die bereits 2013 begonnen hatte: Der Saldo liegt dort nun bei +5 Prozent. Besonders einstellungsfreudig sind Unternehmen in Rumänien (+12 Prozent). Nur für drei Länder ergibt sich eine negative Prognose: In Italien liegt der Netto-Beschäftigungsausblick nun bei -7 Prozent - immerhin eine Verbesserung um 3 Prozentpunkte. In Tschechien beträgt der Saldo -2 Prozent, in Frankreich -1 Prozent.