Wie Robotik anspruchsvolle Etikettierprozesse zuverlässiger, kostengünstiger und schneller macht, zeigt Herma auf der Achema 2024. Dort stellt der Spezialist für Verpackungs- und Produktkennzeichnung mit der „211 HC RC“ die erste roboterbasierte Etikettierzelle für die Rundum-Etikettierung vor. Die Etikettierzelle ist speziell für Pharmaprodukte wie kleine Fläschchen, Pens, Spritzen und Karpulen konzipiert. Die Etikettierung dieser Produkte wurde bei kleinen Losgrößen bisher in der Regel mit halbautomatischen Etikettiermaschinen durchgeführt.
Dies erforderte eine arbeitsintensive manuelle Zuführung und Entnahme der einzelnen Produkte. Zudem war dies häufig mit einer gewissen Fehleranfälligkeit verbunden. So konnte es zum Beispiel passieren, dass der Bediener ein falsch etikettiertes Produkt versehentlich in ein Tray mit korrekt etikettierten Produkten legte. Mit der neuen Etikettierzelle können die Bediener ihren Arbeitsablauf zuverlässig verbessern. Durch ein intuitives Schubladensystem gelangen die nicht etikettierten Produkte direkt in die Trays der geschlossenen Etikettierzelle, ohne dass die Sicherheitshaube geöffnet werden muss. Dieser neuartige Ansatz erhöht nicht nur die Effizienz, sondern auch die Sicherheit und ermöglicht einen reibungslosen Arbeitsablauf mit minimalen Unterbrechungen. Der Roboter entnimmt die Produkte aus dem Tray und legt sie präzise in die Etikettierstation, die mit einem Herma 500 ausgestattet ist. Nach dem Etikettiervorgang legt der Roboter die etikettierten Produkte unter ein Bildverarbeitungssystem oder einen Sensor, um das Vorhandensein der Etiketten und der variablen Daten zu überprüfen. Gut befundene, also bestätigte Produkte legt er anschließend in ein dafür vorgesehenes Tray oder in bereitgestellte Umkartons, nicht bestätigte Produkte in ein separates Tray.
Pro Minute etikettiert die „211 HC RC“ rund 20 Produkte und ist damit rund 25 Prozent schneller als ein vergleichbarer halbautomatischer Etikettierer ohne Robotereinsatz - und das ohne Konzentrationsverlust über einen längeren Zeitraum, auch bei kontinuierlicher Produktion. Ein weiterer Vorteil neben der Leistungssteigerung: „Indem wir den gesamten Etikettiervorgang automatisieren, reduzieren wir erheblich das Risiko menschlicher Fehler, die mit manuellen Etikettieraufgaben verbunden sind“, sagt Gary Hopkins, der verantwortliche Robotikspezialist bei Herma. „Dies verringert die Gefahr von Produktrückrufen.“
Ein weiterer wichtiger Compliance-Aspekt: Die Roboter-Etikettierzelle kann so programmiert werden, dass sie bestimmte Etikettiervorschriften und -standards automatisch einhält. Auf diese Weise ist die Etikettierung aller Produkte immer in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften. Die Etikettierzelle ist flexibel konfigurierbar für die Aufbringung unterschiedlicher Etikettentypen und den Druck variabler Daten in Form von Barcodes, Seriennummern und Verfallsdaten. Zu diesem Zweck kann das System optional mit gängigen Heißfolien-, Thermotransfer- und Laserdruckern ausgestattet werden. Durch seine einfache Skalierbarkeit lässt es sich schnell an zukünftige Anforderungen anpassen und ist damit zukunftssicher. „Angesichts des zunehmenden Mangels an qualifizierten Arbeitskräften und steigender Lohnkosten wird die Integration von Robotern in Maschinen zu einer kosteneffizienten Lösung, um die Produktivität aufrechtzuerhalten oder sogar zu steigern“, betont Gary Hopkins. „Herma setzt deshalb verstärkt auf Robotik, um unseren Kunden hochautomatisierte Lösungen anzubieten, die nicht nur den aktuellen Anforderungen entsprechen, sondern auch flexibel genug sind, um künftige Herausforderungen zu meistern.“ Sie finden Herma auf der Achema 2024 in Halle 4.1 am Stand B20.
