Merck steigert im zweiten Quartal Umsatz- und Gewinn

Life Science ist Treiber für organisches Umsatzwachstum

Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck

Die Merck-Gruppe aus Darmstadt setzte im ersten Halbjahr 2015 seinen Wachstumskurs fort. Die konzernweiten Umsatzerlöse stiegen im zweiten Quartal 2015 um 14,4 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Organisch wuchs der Umsatz um 2,2 Prozent. Deutlich positive Währungseffekte in Höhe von 10,2 Prozent und Portfolioeffekte aufgrund der Integration von AZ Electronic Materials (AZ) in Höhe von 1,9 Prozent trugen ebenfalls zum Wachstum bei. Geographisch betrachtet belebte vor allem das Geschäft in den Wachstumsregionen Asien-Pazifik, Lateinamerika und Mittlerer Osten & Afrika das organische Umsatzwachstum.

„Zu unserem erfreulichen zweistelligen Umsatzwachstum haben alle drei Unternehmensbereiche beigetragen. Die Währungsentwicklung hat uns zwar geholfen, aber auch ohne diesen zusätzlichen Rückenwind sind unsere Geschäfte gewachsen“ sagte Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Merck-Geschäftsleitung. „Für das Gesamtjahr 2015 bestätigen wir unsere Prognose.“

Getrieben von der guten operativen Entwicklung und dem günstigen Währungsumfeld stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen um 6,3 Prozent auf 899 Millionen Euro. Höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die vor allem aus der intensivierten Forschung im Bereich Healthcare herrühren, wirkten sich dabei abschwächend aus. Auch der Wegfall von im Vorjahr noch enthaltenen Lizenzerlösen wirkte sich negativ auf das EBITDA vor Sondereinflüssen aus. Das Konzern-EBIT stieg um 13,7 Prozent auf 501 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stieg im zweiten Quartal um 13,2 Prozent auf 343 Millionen Euro.

Geschäfte von Merck laufen im ersten Halbjahr rund
Im ersten Halbjahr 2015 wuchsen die Umsatzerlöse des Merck-Konzerns um 15 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Aus veränderten Wechselkursen ergab sich ein Anstieg der Umsätze um 9,6 Prozent beziehungsweise um 523 Millionen Euro. Dabei trugen alle Unternehmensbereiche zum organischen Umsatzwachstum bei, das sich im ersten Halbjahr 2015 auf 1,8 Prozent belief. Auch die Akquisition von AZ wirkte sich im ersten Halbjahr mit 3,6 Prozent positiv auf den Umsatz aus.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Merck-Konzerns betrug in den ersten sechs Monaten des Jahres 1,8 Milliarden Euro und konnte damit das Halbjahresergebnis des Vorjahres um 100 Millionen Euro beziehungsweise um 6,0 Prozent übertreffen. Das Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen stieg in den ersten sechs Monaten 2015 um 4,7 Prozent auf einen Wert von 2,43 Euro.

Healthcare profitiert von organischem Geschäft in den Wachstumsmärkten
Der Unternehmensbereich Healthcare erzielte im zweiten Quartal 2015 ein organisches Umsatzwachstum von 1,5 Prozent. Unter Berücksichtigung positiver Währungseffekte in Höhe von 7,8 Prozent stiegen die Umsatzerlöse insgesamt um 9,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Für das organische Umsatzwachstum waren insbesondere die Medikamente zur Behandlung von Diabetes (Glucophage), Schilddrüsenerkrankungen (Euthyrox), Herz-Kreislauferkrankungen (Concor) sowie die Marke Neurobion des Geschäfts Consumer Health verantwortlich. Regional betrachtet trugen vor allem die Regionen Lateinamerika und Asien-Pazifik zum organischen Wachstum bei.

Den gestiegenen Umsatzerlösen standen im zweiten Quartal höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung und in gezielte Marketingaktivitäten in Wachstumsmärkten gegenüber. Dementsprechend verringerte sich das EBITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Healthcare im Berichtszeitraum um 2,8 Prozent auf 480 Millionen Euro. „Wie angekündigt haben wir bewusst in Forschung und Entwicklung investiert, um wichtige Pipeline-Projekte wie unseren Anti-PD-L1-Antikörper Avelumab voranzutreiben“, sagte Karl-Ludwig Kley.

Life Science trägt im zweiten Quartal organisches Wachstum des Konzerns
Der Unternehmensbereich Life Science wuchs im zweiten Quartal 2015 organisch kräftig um 6,2 Prozent, was vor allem an der anhaltenden Nachfrage der biopharmazeutischen Industrie nach Merck-Produkten lag. Besonders erfreulich entwickelte sich der Umsatz in Nordamerika. Deutlich positive Währungseffekte in Höhe von 11,2 Prozent resultierten in einem starken Anstieg des Umsatzes von Life Science um insgesamt 17,3 Prozent auf ein Rekordhoch von 773 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 20,6 Prozent auf 200 Millionen Euro und profitierte dabei vor allem von Nachfragesteigerungen im Bereich Process Solutions sowie Preiserhöhungen über das Portfolio hinweg.

„Dass unser Life-Science-Geschäft ein solch erfolgreiches Quartal hinter sich hat, freut mich umso mehr, da der Bereich durch den geplanten Zukauf von Sigma-Aldrich künftig beträchtlich an Gewicht gewinnen wird“, so Karl-Ludwig Kley. „Wir gehen davon aus, dass wir die Übernahme im dritten Quartal abschließen können.“

Performance Materials mit Umsatzsprung im zweiten Quartal
Die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs Performance Materials stiegen im zweiten Quartal 2015 um 27,2 Prozent auf 643 Millionen Euro. Akquisitionsbedingte Zuwächse durch den Zukauf von AZ Electronic Materials im Mai 2014 sorgten dabei für ein Umsatzwachstum von 10,7 Prozent, während deutlich positive Währungseffekte mit 16,8 Prozent ebenfalls zum Wachstum beitrugen. Dies führte zu einem um 30,5 Prozent auf 295 Millionen Euro gestiegenen EBITDA vor Sondereinflüssen.

Merck bestätigt Prognose für Gesamtjahr
Aufgrund der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2015 bestätigt Merck seine Prognose für das Gesamtjahr 2015 auf Konzernebene und geht unverändert von einem leichten organischen Umsatzwachstum und einem leichten Portfolioeffekt aufgrund der Berücksichtigung von AZ über ein volles Geschäftsjahr aus. Diese Entwicklung wird durch einen positiven Wechselkurseffekt von 5 bis 7 Prozent ergänzt. Die Prognose für den Geschäftsverlauf des Jahres 2015 wird zunächst ohne Einbeziehung der Sigma-Aldrich-Übernahme dargestellt. Zum 30. Juni 2015 beschäftigte Merck weltweit 40.192 Mitarbeiter.