Sanofi unterstützt Biontech bei Covid-19-Impfstoffproduktion

Ab Sommer 2021 sollen über 125 Millionen Dosen Impfstoff an die Europäische Union geliefert werden

Die Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen zeigt die gemeinsame Verpflichtung, den Zugang zu Impfstoffen zu verbessern

Sanofi und Biontech haben eine Vereinbarung getroffen, nach der Sanofi die Herstellung und Lieferung von Biontechs gemeinsam mit Pfizer entwickelten Covid-19-Impfstoffs unterstützen wird. Sanofi wird Biontech Zugang zu seiner etablierten Infrastruktur und Expertise gewähren, um mehr als 125 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs in Europa zu produzieren. Die ersten Lieferungen werden im Sommer 2021 aus den Produktionsanlagen von Sanofi in Frankfurt geliefert werden.

"Wir haben sehr deutlich vor Augen, dass umso mehr Menschenleben potenziell gerettet werden können, je eher Impfstoffdosen verfügbar sind. Die heutige Ankündigung ist ein entscheidender Schritt im Hinblick auf das gemeinsame Ziel unserer Industrie, alle Anstrengungen zu unternehmen, um diese Pandemie einzudämmen", sagte Paul Hudson, Chief Executive Officer von Sanofi. Hudson führt weiter aus: "Obwohl Impfkampagnen auf der ganzen Welt angelaufen sind, werden nicht genug Menschen geimpft, da aufgrund von Produktionsengpässen und verzögerten Zulassungszeiten weniger Impfstoff als erwartet, geliefert wurde. Wir haben entschieden Biotech und Pfizer bei der Herstellung von deren Covid-19 Impfstoff zu unterstützen und so zu helfen, den weltweiten Bedarf zu decken, da wir über entsprechende Technologie und Anlagen verfügen. Oberste Priorität hat für uns, unsere Anstrengungen und Fähigkeiten auf die Bekämpfung dieser globalen Pandemie zu konzentrieren. In erster Linie werden wir parallel zu dieser industriellen Kooperation unsere eigenen Covid-19-Impfstoffkandidaten weiterentwickeln."

Die weitere Entwicklung seiner beiden Covid-19-Impfstoffkandidaten hat für Sanofi Priorität. Sanofi arbeitet gemeinsam mit GSK an einem Covid-19-Impfstoffkandidaten, der auf derselben rekombinanten proteinbasierten Herstellungstechnologie beruht, wie einer der saisonalen Grippeimpfstoffe von Sanofi, kombiniert mit der etablierten Adjuvans-Plattform von GSK für Pandemien. Die Ergebnisse der Phase 1/2-Studie mit diesem Impfstoffkandidaten zeigten bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 49 Jahren eine vergleichbare Immunantwort wie bei Patienten, die sich von Covid-19 erholt hatten, aber eine geringe Immunantwort bei älteren Erwachsenen, was vermutlich auf eine unzureichende Konzentration des Antigens zurückzuführen ist.

Die Unternehmen planen, im Februar 2021 mit Unterstützung der Biomedical Advanced Research and Development Authority (Barda), Teil des HHS Office of the Assistant Secretary for Preparedness and Response (ASPR), eine neue Phase-2-Studie zu starten, die den Impfstoffkandidaten mit einer verbesserten Antigenformulierung evaluieren wird, mit dem Ziel, eine hochgradige Immunantwort in allen Altersgruppen zu erreichen. Wenn die Daten positiv sind, könnte eine globale Phase-3-Studie im 2. Quartal 2021 beginnen. Positive Ergebnisse aus dieser Studie würden zu Zulassungsanträgen in der zweiten Jahreshälfte 2021 führen, mit einer möglichen Verfügbarkeit von Dosen im vierten Quartal 2021. Zusätzlich zu dem rekombinanten Impfstoff auf Proteinbasis in Zusammenarbeit mit GSK, entwickelt Sanofi in Partnerschaft mit Translate Bio einen mRNA-Impfstoff. Präklinische Daten zeigten, dass zwei Immunisierungen des mRNA-Impfstoffs hohe neutralisierende Antikörperspiegel induzierten, vergleichbar mit dem oberen Bereich der bei infizierten Menschen beobachteten Werte. Sanofi erwartet den Start der Phase 1/2-Studie für das 1. Quartal 2021.