Digitalisierung des Risikomanagements der Pharma Supply Chain

Konsortium präsentiert Entwicklung der Risikomanagement-Plattform

Konsortium präsentiert auf der Achema 2018 die Entwicklung der Risikomanagement-Plattform Mytigate

Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) wird auf der Achema 2018 am Gemeinschaftsstand der Hessischen Hochschulen in Halle 9.2, Stand C74, ihr Forschungsprojekt zum „Pharma Supply Chain Risk Management in der Luftfracht“ vorstellen. Das Projektteam um Prof. Dr. Yvonne Ziegler entwickelt eine webbasierte IT-Plattform namens Mytigate, die die Pharmalogistik digitalisiert und dadurch Transparenz und Sicherheit für Versender und Endkunden bietet. Gemeinsam mit GFT Technologies SE (GFT) prüft das Team aktuell in einem Proof of Concept den Einsatz eines Blockchain-basierten Trackingtools (pharmaindustrie-online.de berichtete bereits über das Projekt).

Für ein Tracking der Integrität der Sendungen wird aktuell der Einsatz der Blockchain-Technologie getestet und auf der Achema erstmals vorgeführt. Mytigate arbeitet hier in enger Kooperation mit GFT an einem Proof of Concept. Ziel ist es, ein Planungs- und Tracking-System auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) zu entwickeln. DLT ermöglicht eine sichere und transparente Verfolgung von Sendungen insbesondere im Hinblick auf die Übergabepunkte der Supply Chain. Die Supply Chain-Partner könnten mit Hilfe neuester Technologien Abweichungen und Unregelmäßigkeiten in der Blockchain dokumentieren. Die Blockchain ermöglicht es, die Auswahlentscheidung der Pharmaunternehmen unveränderbar zu dokumentieren und die Supply Chain-Partner können gegenüber Behörden und Partnern Zertifikate nachweisen. Gemeinsam wird angestrebt, eine kommerzielle Lösung zu entwickeln.

Der Fokus von Mytigate liegt zunächst auf dem Luftverkehrsweg, denn dort ist die Quote der Unregelmäßigkeiten aufgrund der vielen Schnittstellen deutlich höher als bei See- und Landtransporten. Langfristig soll das Tool aber auch weitere Verkehrsträger und Branchen integrieren.

Entscheidender Vorteil von Mytigate ist seine Neutralität, die durch die moderierende Leitung der Frankfurt University of Applied Sciences in Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein Main und der Hochschule Fulda gewährleistet wird. Mytigate setzt Standards bei der Risikobewertung in Kooperation mit dem Projektteam und einem umfassenden Beirat aus Branchenvertretern wie der International Air Transport Association (IATA), dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), dem Regierungspräsidium Darmstadt als Regulierungsbehörde, der Air Cargo Community Frankfurt e.V. und weiteren Unternehmen aus der Pharmaindustrie (Roche Diagnostics GmbH, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Merck KGaA, R-Biopharm AG) sowie der Logistikdienstleistung (Schenker Deutschland AG, Bolloré Logistics) und der Luftfracht (Lufthansa Cargo AG, Flughafen Düsseldorf Cargo GmbH).

Die Gesamtausgaben werden mit rund einer Million Euro beziffert, die zur Hälfte von den Projektpartnern getragen werden. Das Land Hessen unterstützt das praxisbezogene Forschungsprojekt „Pharma Supply Chain Risk Management in der Luftfracht“ (Projektnummer 555/17-37) im Rahmen von Hessen Modell Projekte aus Mitteln der Loewe - Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben mit einem Fördervolumen von knapp 500.000 Euro.