Vetter erhöht durch kollaboratives Arbeiten Flexibilität in der Sekundärverpackung

Pharmadienstleister setzt verstärkt auf enges Zusammenspiel von Mensch und Maschine

Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in der Endverpackung

Vetter zählt die Fertigung von anwenderfreundlichen und sicheren, aber auch komplexen Verpackungen wie die Montage von Pens, Autoinjektoren und Safety-Devices zu seinen Kernkompetenzen. Dank langjähriger Erfahrung und dem Expertenwissen seiner Mitarbeiter ist das Unternehmen in der Lage, die unterschiedlichen Anforderungen, die Behörden, Kunden und Patienten an ein Produkt haben, zu vereinbaren. Um die hohen Qualitätsstandards seiner Kunden zu erfüllen und ihnen gleichzeitig ein hohes Maß an Flexibilität zu bieten, setzt der Pharmadienstleister künftig verstärkt auf kollaboratives Arbeiten. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt mit dem Einsatz eines Zweiarmroboters in der Sekundärverpackung plant die Contract Development und Manufacturing Organisation (CDMO) die Anschaffung weiterer Roboter.

Während große Industrieroboter in einem abgegrenzten Bereich arbeiten, der von Menschen während des Betriebs nicht betreten werden darf, ermöglichen kollaborative Roboter eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Auf der diesjährigen Hannover Messe war kollaboratives Arbeiten eines der zentralen Themen. Bei Vetter unterstützt der kollaborative Zweiarmroboter "YuMi" (You & Me) bereits seit 2018 automatisierte Vorgänge im Bereich Sekundärverpackung. Er übernimmt mit dem Einlegen fertiger Produkte und Zubehörteile in Faltschachteln einen wichtigen Arbeitsschritt und führt diesen mit hoher Kontinuität und Präzision aus. Mitarbeiter bestücken dabei seinen Arbeitsplatz mit den erforderlichen Materialien und geben ihm die konkreten Bewegungsabläufe vor.

Mit der Anschaffung von kollaborativen Robotern begegnet Vetter den zunehmenden Anforderungen seiner weltweiten Kunden nach höherer Flexibilität. Sie spielt angesichts einer steigenden Vielfalt bei Verpackungen sowie tendenziell kleiner werdender Chargengrößen eine immer wichtigere Rolle. „Vollautomatisierte Systeme ermöglichen schnelle Durchlaufzeiten und hohe Stückzahlen, sind aber aufgrund der hohen Rüstzeit zu wenig flexibel. Genau hier kann unser kollaborativer Roboter "YuMi" seine Stärken ausspielen“, so Bernd Stauß, Senior Vice President Produktion und Technik. Seine hohe Flexibilität beruht auf einem einfachen Bedienkonzept und einer hohen Benutzerfreundlichkeit. Beides ermöglicht vielfältige Einsatzmöglichkeiten und auch kurzfristige Anpassungen auf veränderte Anforderungen bei Produkt und Verpackung.

Nachdem sich der Einsatz des ersten kollaborativen Roboters in einem Pilotprojekt über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr bewährt hat, plant das Unternehmen bereits in Kürze die Anschaffung von zwei weiteren Modellen. Ein Roboter soll für die Montage von vorgefüllten Spritzenkörpern mit Kolbenstange und Fingerauflage eingesetzt werden. Nach der erfolgreichen Anwendung in der Sekundärverpackung soll der dritte Roboter für das sogenannte Speed-Bin-Picking in der aseptischen Produktion beschafft werden. Hier werden die vorgefüllten Spritzenkörper nach der Terminalsterilisation aus einer Wanne in Trays eingedrückt.