Menschenähnlicher Roboter für die Pharmaforschung

Komplexe Probenvorbereitungen und Bedienung von Analysegeräten möglich

Roboter

Mit einer Innovation in der Life-Science-Branche präsentiert sich der Roboter-Hersteller Yaskawa auf der Analytica (Halle A3 / Stand 317): In einer Live-Demozelle übernimmt ein Roboter mit menschenähnlicher Statur und zwei Händen komplexe Probenvorbereitungen und bedient Analysegeräte.

Mit der unerreichten Präzision und Wiederholgenauigkeit seiner Arbeitsergebnisse ist der Roboter nun auch in der Life-Science-Branche angekommen: Er übernimmt selbständig Synthese- und Analytikaufgaben in der Pharmaforschung und Entwicklung – dort, wo eine klassische Automation bisher viel zu unflexibel und zu teuer war.

Roboter speziell für die Hygieneanforderungen im Laborbereich
Yaskawa, ein weltweit führender Hersteller von Industrierobotern mit Europa-Niederlassung in Allershausen bei München, hat diesen Markt entdeckt und zeigt auf der Analytica – erstmals öffentlich in Europa – den Dual-Arm-Roboter CSDA10F. Dieser ist als industrielles Serienprodukt aus der Industrieautomation bekannt, wurde jedoch in dieser neuen Variante speziell für die Hygieneanforderungen im Laborbereich ausgelegt. Erste Installationen in der Biomedizin-Synthese (Cancer Drug Development) und in der chemischen Analytik (Probenaufbereitung) beweisen, dass dieser Roboter mit nahezu jeder vorhandenen Standard-Laborausrüstung und herkömmlichen Analysegeräten umgehen kann, wie sie von Handarbeitsplätzen her bekannt sind, also z. B. mit Petrischalen, Handpipettierern, Inkubatoren, Reaktionsgefäßen („Eppis“) usw. Automatische Analytikgeräte mit spezialisierten Liquid-Handling-Systemen und teurem Verbrauchsmaterial sind dabei nicht notwendig.

Einsatz in der Pharmaforschung bereits seit zwei Jahren
Der Roboter eignet sich hervorragend für standardisierte Testabläufe, ist jedoch flexibel und kann schnell und einfach völlig neue Arbeitsabläufe hinzulernen. Auch in der Verfahrensentwicklung, z.B. zur Definition, Absicherung und Optimierung von Prozessschritten vor dem Upscaling des Durchsatzes einer automatisierten Produktion, ist der Roboter eine interessante Lösung. Vergleichende Studien aus der japanischen Biomedizin beweisen, dass die Qualität und Reproduzierbarkeit der Arbeitsergebnisse eines Roboters im Vergleich mit Laborassistenten nicht nur deutlich besser sind, sondern sogar ganz neue Voraussetzungen für die Forschung an Ausgangssubstanzen schafft, deren Erzeugung bisher nicht ausreichend prozesssicher oder reproduzierbar möglich war. Deshalb werden solche Roboter in Japan, im Mutterland der Robotik, bereits seit zwei Jahren in der Pharmaforschung eingesetzt.

Der Roboter selbst ist nahezu wartungsfrei und einfach zu bedienen. Viele typische Bewegungen (Pipettieren, „Eppi“ öffnen/schließen, Mikrotiterplatte handhaben, Inkubator öffnen/schließen, Schraubverschlüsse von Flaschen öffnen/schließen) wurden typisiert und als Module in einer Bewegungs-Bibliothek hinterlegt. Der Bediener komponiert und parametriert mit Hilfe einer übergeordneten Scheduling-Software lediglich die einzelnen Prozessschritte seiner gewünschten Arbeitsfolge.