Pharma-Talk mit Arne Rehm von Schreiner Medipharm über Pharma 4.0

Vom Reagenzglas zum Patienten

Arne Rehm Schreiner Medipharm

Alles ist heutzutage 4.0, selbst die Pharmabranche kommt nicht daran vorbei. In einem Interview mit pharmaindustrie-online.de zeigt Arne Rehm von Schreiner Medipharm, wie weit die Branche beim Thema "Pharma 4.0" ist. Der Produktmanager für RFID/NFC Solutions erläutert zudem, warum Pharmaunternehmen den Patienten verstärkt in den Mittelpunkt rücken und wie Zulieferer wie beispielsweise Etikettenhersteller neue Technologien bereitstellen, die die Hersteller von Arzneimitteln dabei unterstützen.

4) pharmaindustrie-online.de: Seit mehr als einem Jahr läuft die Umsetzungsphase der neuen EU-Fälschungsschutzrichtlinie. Bis Anfang Februar 2019 müssen die Pharmaunternehmen ihre verschreibungspflichtigen Medikamente mit individuellen Seriennummern und einen Schutz versehen, anhand dessen erkennbar ist, ob die Verpackung unversehrt ist. Wie unterstützt Ihr Unternehmen seine Kunden zur Erfüllung dieser gesetzlichen Anforderungen?
Serialisierung ist bei uns ein Thema, jedoch findet diese meist direkt an der Produktionslinie des pharmazeutischen Unternehmens und auf der Kartonage statt. Unser Hauptbeitrag im Kontext Fälschungsschutzrichtlinie liegt naturgemäß in Siegel-Lösungen. Wir bieten unseren Kunden so genannte „Tamper Evidence“-Schutzsiegel, die irreversibel und eindeutig erkennen lassen, dass eine Verpackung noch nicht geöffnet oder manipuliert wurde. Für unsere Kunden ist häufig wichtig, dass diese nicht das vorhandene Design beeinträchtigen. Das erreichen wir beispielsweise über eine Auswahl transparenter Label, die diverse Sicherheitstechnologien enthalten und bieten unseren Kunden eine fachkompetente Beratung zu den verschiedenen Möglichkeiten. Außerdem führen wir auch entsprechende Materialtests mit den Zielkartonagen durch, was ein wichtiger Aspekt in der Auswahl des richtigen Konzepts ist.

Momentan spielt der Patient aus unserer Sicht im Rahmen der Serialisierung noch keine wesentliche Rolle, auch nicht das medizinische Fachpersonal. Das Thema Serialisierung endet zunächst bei den Apotheken. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass auch der Patient in Zukunft ein Stakeholder in Bezug auf die  Serialisierung und zusätzliche  integrierte Sicherheitslösungen sein wird.

5) pharmaindustrie-online.de: Zum Abschluss würde uns noch ein persönlicher Gedanke von Ihnen interessieren. Sie beschäftigen sich heute in Ihrem Job mit technischen Möglichkeiten, die vor einigen Jahren noch utopische Zukunftsmusik waren, da braucht man schon ein wenig Fantasie und Erfindergeist. Gibt es etwas, bei dessen Erfindung Sie gerne dabei gewesen wären?

Ich bewundere die initialen Erfinder der Elektronik, diese Zeit ist für mich sehr faszinierend. Gerne hätte ich mitgeholfen, die Basis für all die Hard- und Software-Entwicklungen von heute zu schaffen, egal welcher Baustein. Zu der Zeit waren diese Welt und deren Zusammenhänge direkt greifbar, die einzelnen Prozesse waren noch vergleichsweise einfach und verständlich. Im Gegensatz dazu ist man heute zwar mit einem Tastendruck in einer virtuellen Welt, aber die dahinterliegenden Zusammenhänge sind zu komplex und nur noch schwer für eine einzelne Person in ihrer Gesamtheit begreifbar. Aber ganz am Anfang – da wäre ich gern mit von der Partie der genialen Erfinder gewesen.

Herr Rehm, wir danken Ihnen für das informative Gespräch!

Über Arne Rehm:
Arne Rehm ist Product Manager RFID/NFC Solutions bei Schreiner Medipharm. Der 35jährige verantwortet seit 2012 die Entwicklung smarter Lösungen für Pharmazeutika und medizinische Geräte wie beispielsweise multi-funktionale Spezialetiketten mit Zusatznutzen für die pharmazeutische Industrie. Zuvor war er freier Berater und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Mittelstandsökonomie der Universität Trier mit Fokus auf Innovationsmanagement und Strategisches Marketing. Wenn der studierte BWLer nicht gerade seiner Leidenschaft für Sport nachgeht, tüftelt er auch in seiner Freizeit gerne an technischen Gadgets, zum Beispiel um sein Heim „smarter“ zu machen.

 

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