Wege für mehr Transparenz in der Pharma-Industrie

vfa zum zehnjähriges Bestehen der Freiwilligen Selbstkontrolle

Mikroskopie

Die "Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V." (FSA) feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Dazu sagt vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer: "Ich gratuliere der FSA herzlich zu ihrem zehnjährigen Bestehen und vor allem zu zehn Jahren guter Arbeit für mehr Transparenz! Die forschenden Pharma-Unternehmen sind der Meinung: Transparenz ist die Grundlage für Kooperation und Vertrauen, unterstützt die vorurteilsfreie Meinungsbildung und fördert Eigeninitiative und Verständigung."

Sie führt weiter aus: "Die forschenden Pharmaunternehmen haben sich bei dem Bemühen um Transparenz mehr als andere Branchen und mehr als andere Akteure im Gesundheitswesen intensiv mit dem Thema beschäftigt. Sie haben dies in der Überzeugung getan, dass wirksame Maßstäbe für die Zusammenarbeit von Industrie und Fachkreisen sowie Patientenorganisationen die Grundlage für Glaubwürdigkeit, Akzeptanz und Verbrauchervertrauen sind."

Zusammenarbeit setzt Vertrauen voraus
Fischer betonte, dass das Gesundheitswesen die Herausforderungen der Zukunft nur bestehen wird, wenn Netzwerke für eine gute Versorgung geknüpft werden, die Patienten echten Mehrwert bieten. Ärzte, Apotheker, Patienten, Krankenkassen und Industrie werden intensiver und abgestimmt kooperieren müssen, um moderne und leistungsfähige Versorgungsangebote bereitstellen zu können. Diese Zusammenarbeit setzt Vertrauen unter allen Beteiligten voraus, aber es braucht auch die Gewissheit, dass im Zweifelsfall Standards der Zusammenarbeit definiert sind und Verstöße sanktioniert werden.

Klare Regeln und Transparenz
Die "Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V." hat im Sinne der Kooperation zu Vertrauen, klaren Regeln und Transparenz in der Vergangenheit beigetragen:

  • 2004 haben die vfa-Mitglieder die "Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V." (FSA) gegründet. Dieser unabhängige Verein gibt der Zusammenarbeit von pharmazeutischen Unternehmen mit Ärzten, Apothekern, Organisationen der Patientenselbsthilfe und anderen Angehörigen der medizinischen Fachkreise Regeln und spricht Strafen aus, falls gegen diese verstoßen wird. Die Gründung des Vereins im Jahr 2004 ging auf die Initiative der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland zurück. Die Ende 2011 beschlossenen Verschärfungen des Sanktionssystems der FSA zeigen, wie ernst es der Branche mit der Korruptionsbekämpfung ist. Transparenz ist dabei oberstes Prinzip. Die neuen Regelungen sehen unter anderem vor, dass künftig bei allen begründeten Beanstandungen neben der Verhängung einer Strafe auch der Name des betroffenen Mitglieds veröffentlicht wird. Darüber hinaus wurden die Höchststrafen, die die beiden Spruchkörper des FSA aussprechen können, erheblich angehoben (1. Instanz von EUR 50.000,00 auf EUR 200.000,00; 2. Instanz von EUR 250.0000,00 auf EUR 400.000,00).
  • Zu den Kodizes der FSA gehören auch Regeln zur Zusammenarbeit von pharmazeutischen Unternehmen mit Ärzten, Apothekern und weiteren Angehörigen der medizinischen Fachkreise. Zudem legen seit 2009 die forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland gemäß dem "FSA-Kodex Patientenorganisationen" jährlich einmal detailliert offen, welche Patientenorganisation sie unterstützen und in welcher Weise.
  • Am 27. November 2013 beschlossen die FSA-Mitglieder einen eigenständigen Transparenzkodex. Dieser wird nach Anerkennung durch das Bundeskartellamt die Mitgliedsunternehmen verpflichten, ihre direkten und indirekten Zuwendungen an Ärzte und andere Angehörige der Fachkreise offenzulegen."

Branche mit besonderer Verantwortung
"Es ist richtig, dass unsere Industrie vorangeht und ihr Verhältnis zu ihren Partnern im Gesundheitswesen freiwillig und eigenverantwortlich regelt. Wir sind eine Branche mit besonderer Verantwortung. Deshalb sind wir bei der Entwicklung der Kodizes von Anfang an über gesetzliche Standards hinausgegangen. Wir begrüßen es, wenn der Gesetzgeber im Gesundheitswesen für Klarheit sorgen will und ausdrücklich regelt, dass die Annahme oder Gewährung von korruptiven Zuwendungen verboten ist. Die Anstrengungen des Gesetzgebers und die der Pharma-Industrie im Rahmen ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung zielen in die selbe Richtung und ergänzen sich," sagt Birgit Fischer mit Blick auf die nächsten Jahre.