Umsatzerlöse bei 4SC steigen 2014 um 44 Prozent

Enno Spillner

Die 4SC AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 die Umsatzerlöse um 44 Prozent auf 7,06 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Ursachen der positiven Umsatzentwicklung waren neben dem stabilen Geschäft mit Forschungskooperationen der Konzerntochter 4SC Discovery GmbH die Lieferung des Wirkstoffs Resminostat an den Partner Yakult Honsha für klinische Studien in Japan.

Die betrieblichen Aufwendungen lagen mit 16,55 Millionen Euro um sieben Prozent über dem Vorjahr. Während die Kosten für Forschung und Entwicklung und Verwaltung sanken, stiegen insbesondere die an Yakult weitergereichten Umsatzkosten im Zusammenhang mit der Herstellung des Wirkstoffs Resminostat im Auftrag von Yakult Honsha. Infolgedessen verbesserte sich das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 2014 um elf Prozent auf -9,44 Millionen Euro, 2013 betrug  das Ergebnis noch -10,59 Millionen Euro. Der Periodenverlust verringerte sich um acht Prozent auf 9,7 Millionen Euro.

Enno Spillner, Vorstandsvorsitzender der 4SC AG, kommentierte: "2014 war erneut ein ereignisreiches Jahr. Wir haben Konzernumsatz und -ergebnis deutlich verbessert sowie die kurz- und mittelfristige Finanzierung gestärkt. Unsere Forschungs- und Entwicklungsprogramme haben wir vorangetrieben und dabei zusätzliche Entwicklungsoptionen für die Zukunft geschaffen. Mit Resminostat sind wir vor allem in der Zusammenarbeit mit unserem Partner Yakult Honsha in Japan gut vorangekommen; zudem haben wir eine geplante Phase-II-Studie in der Indikation Leberkrebs weiter vorbereitet und zusätzliche Entwicklungspotenziale in anderen Indikationen evaluiert. Des Weiteren haben unsere Krebswirkstoffe 4SC-202 und 4SC-205 sehr vielversprechende Phase-I-Ergebnisse geliefert, und wir evaluieren deren weitere klinische Entwicklung. Unser wichtigstes Ziel für 2015 ist es, die klinische Weiterentwicklung unserer Werttreiber und die nachhaltige Finanzierung des Unternehmens sicherzustellen und dadurch auch die Perspektiven für unsere Unternehmensbewertung am Kapitalmarkt wieder zu stärken."

Personelle Veränderungen im Management
Auf Konzernebene erfolgte eine Anpassung und Stärkung des oberen Managements. Dr. Bernd Hentsch hat den Konzern zum 31. März 2014 mit Auslaufen seines Vertrags verlassen, Forschungsvorstand Dr. Daniel Vitt zusätzlich den Bereich Entwicklung übernommen. Dr. Erich Enghofer verstärkt seit Juni 2014 als Executive Vice President Oncology and Haematology das Unternehmen im Bereich des strategischen Marketings der Onkologieprojekte und im Ausbau des Partnernetzwerks. Zudem wurde der Aufsichtsrat des Unternehmens nach dem Ausscheiden von Dr. Thomas Werner und Klaus Kühn weiter verstärkt und komplettiert: Die Biotech- und Pharma-Forschungsmanagerin Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff und der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Joerg von Petrikowsky werden in den Aufsichtsrat berufen.

Finanzausblick des Unternehmens
Für 2015 erwartet der Vorstand einen weiteren Rückgang der Forschungs- und Entwicklungskosten sowie eine weitere Verbesserung des operativen Konzernjahresergebnisses gegenüber 2014 infolge weiter sinkender operativer Ausgaben und gleichzeitig steigender Ergebnisbeiträge aus den Aktivitäten der 4SC Discovery GmbH. Voraussetzung ist jedoch, dass die Forschungs- und Entwicklungsprogramme sowie Partnerschaften des Unternehmens weiter bestehen und planmäßig verlaufen. Im Falle einer erfolgreichen Finanzierung und dem Start weiterer klinischer Studien, beispielsweise in der Indikation Leberkrebs mit Resminostat, wird sich die Kostenstruktur erheblich ändern und die Entwicklungsaufwendungen sowie der Barmittelverbrauch werden deutlich steigen. Kurz- und mittelfristig rechnet 4SC insgesamt weiterhin mit negativen Jahresergebnissen.