Umfrageergebnisse zu digitaler Gesundheit und Zukunft der Pharmabranche veröffentlicht

Ein Drittel der befragten Pharmaunternehmen hat mindestens eine digitale Therapie auf dem Markt

Als wichtigste potenzielle Vorteile werden Patientenerfahrung, korrekte Medikamenteneinnahme und Personalisierung genannt

Der internationale Anbieter von Verbindungs- und Elektroniklösungen Molex sowie Phillips-Medisize haben ihre Ergebnisse einer globalen Umfrage unter Führungskräften der Pharmaindustrie bekannt gegeben, in der sich diese über ihre Geschäftsstrategien, Praxiserfahrungen und Meinungen zur Zukunft der digitalen Arzneimittelverabreichung äußerten. Die Resultate untermauern die wachsende Akzeptanz digitalisierter Arzneimittelverabreichung; ein Drittel der Befragten vermarktet bereits mindestens eine Therapie. Gleichzeitig gehen 65 Prozent davon aus, dass innerhalb eines Jahrzehnts die meisten Optionen zur Arzneimittelverabreichung ihrer Unternehmen digitalisiert sein werden.

„Es ist ermutigend zu sehen, wie stark das Interesse an der Digitalisierung der Arzneimittelverabreichung gewachsen ist, um die Patientenversorgung zu verbessern und bessere Ergebnisse zu erzielen“, erklärte Paul Chaffin, Präsident Medical and Pharmaceutical Solutions bei Molex. „Die Zukunft der Pharmazie liegt im Design und in der Entwicklung patientenorientierter Geräte, die einfach zu bedienen sind, Daten nahtlos und sicher erfassen und verbinden können, um die Behandlung zu personalisieren und gleichzeitig die Therapietreue zu erhöhen.“ Im April 2021 beauftragten Molex und Phillips-Medisize Dimensional Research mit der Durchführung der Umfrage „The Digital Health and The Future of Pharma“ (Digitale Gesundheit und die Zukunft der Pharmabranche). Befragt wurden 215 qualifizierte Pharmaexperten mit unterschiedlichen Funktionen und aus verschiedenen Regionen. Alle Befragten waren an etlichen digitalen Geräten zur digitalen Arzneimittelverabreichung beteiligt, die Patienten mehrere Vorteile bieten sollen, wie bspw. korrekte Dosierung, Nachverfolgung des Verbrauchs, Schnittstellen zu Diagnosegeräten sowie Aufzeichnung und Weitergabe von Dosierungsdaten für elektronische Krankenakten oder Patientenüberweisungen. Die weiteren Ergebnisse lauten:

  • 88 Prozent der Befragten bewerteten die digitale Arzneimittelverabreichung als für künftige Pläne „extrem wichtig“ oder „sehr wichtig“
  • Das Investitionsinteresse speist sich aus dem Engagement des Patienten (60 Prozent), Wettbewerbsvorteilen (55 Prozent), dem Nachweis besserer Ergebnisse (54 Prozent) und der Einführung digitaler Gesundheits-Apps (47 Prozent)
  • 86 Prozent erwarten, dass Covid-19 einen langfristigen Einfluss auf das Interesse der Patienten an Fern-/Selbstversorgungsoptionen haben wird
  • Drei von vier Umfrageteilnehmern gaben an, dass jüngere Generationen der digitalen Arzneimittelverabreichung gegenüber aufgeschlossener sind

Ergebnisse für die Patienten verbessern

  • Alle Umfrageteilnehmer identifizierten Möglichkeiten zur Verbesserung der Patientenversorgung. Zu den fünf Bereichen mit dem größten Potenzial gehören: Personalisierung der Arzneimittelverabreichung nach den spezifischen Bedürfnissen und Erwartungen der Patienten (57 Prozent)
  • Unterstützung effektiverer Dosierungspläne (55 Prozent)
  • Sicherstellen einer genaueren Dosierung (55 Prozent)
  • Erreichen einer korrekteren Medikamenteneinnahme (52 Prozent)
  • Möglichkeit, Medikamente zu Hause statt in der Klinik/im Krankenhaus einzunehmen (48 Prozent)

Beim Vergleich der potenziellen Vorteile der digitalen Arzneimittelverabreichung mit traditionellen Methoden gaben 67 Prozent der Befragten an, digitalisierte Angebote würden für den Patienten „dramatisch bessere“ oder „merklich bessere“ Ergebnisse erzielen. Bei der Auflistung der drei wichtigsten potenziellen Geschäftsvorteile durch Lösungen zur digitalen Arzneimittelverabreichung nannten die Pharma-Entscheider geringere Behandlungskosten durch korrektere Medikamenteneinnahme (60 Prozent), verbesserte Effizienz durch gezieltere arbeitsintensive Verhaltensunterstützung (54 Prozent) sowie wirksamere und skalierbarere Mittel zur Patientenbetreuung (53 Prozent).

Die Ergebnisse der Umfrage weisen ein gemeinsames Muster auf: Um die Einhaltung der Medikamenteneinnahme zu erhöhen und die Ergebnisse zu verbessern, müssen die Patienten an erster Stelle stehen, was wiederum die Kosten im Gesundheitswesen senken wird. Der New England Healthcare Initiative (NEHI) zufolge führen falsch eingenommene Medikamente in den USA jährlich zu ansonsten vermeidbaren Kosten von 290 Milliarden Dollar. Die NEHI berichtet zudem, dass bis zu 50 Prozent der 187 Millionen Amerikaner, die mindestens ein verschreibungspflichtiges Medikament einnehmen, dies nicht nach Vorschrift tun.

Bei der Frage nach den drei Therapiegebieten mit den größten Chancen für die digitale Bereitstellung nannten die Umfrageteilnehmer die Bereiche Endokrinologie/Stoffwechsel (64 Prozent), Atemwegserkrankungen (57 Prozent) und Entzündungen/Immunerkrankungen (52 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet jedoch, dass die digitale Arzneimittelverabreichung die Behandlungsergebnisse für die Patienten bei vielen Arten von Medikamenten verbessern wird.

Hürden überwinden

Trotz der positiven Erwartungen bei der künftigen digitalen Arzneimittelverabreichung berichteten 96 Prozent der Befragten von Herausforderungen bei der Einführung, darunter das Risiko des Datenschutzes (40 Prozent), hohe Kosten für Geräte und Konnektivität (39 Prozent), unzureichender Zugang der Patienten zum Internet (39 Prozent) und regulatorische Bedenken (39 Prozent). Nahezu alle Befragten erkannten einen Bedarf an externem Fachwissen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen, darunter die sichere und zuverlässige Produktion von Geräten (65 Prozent), Vernetzung und Konnektivität (58 Prozent), Datenschutz und Sicherheit (52 Prozent), Benutzeroberfläche und Kundenerfahrung (50 Prozent), die Feedback-Schleife zu Anbietern und Betreuern (47 Prozent) und die Integration von Sensortechnologien (42 Prozent).
 

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