Studie: Unternehmen befürchten Know-how-Verlust

Fehlendes Monitoring der vorhandenen Kompetenzen beschleunigt Fluktuation

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Drei von zehn Unternehmen in Deutschland verlieren in den nächsten drei Jahren mehr als 20 Prozent ihrer Mitarbeiter in Schlüsselpositionen. Die Unternehmen wissen, dass sie gegensteuern müssen. Die Suche nach der passenden Lösung ist allerdings vielerorts noch in vollem Gange. Jeder zweite Entscheider sieht erhebliche Probleme und Kosten auf das eigene Unternehmen zukommen im Hinblick auf die adäquate Besetzung der vakanten Stellen. Das ergibt die Studie „Managementkompass Demographiemanagement“ von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Fehlendes Monitoring von Fachkompetenzen
Im Juli 2013 wurden 229 Fach- und Führungskräfte aus dem Bereich Personal oder Geschäftsführer größerer Unternehmen befragt. 
Die größten Sorgen bereitet den Unternehmen demnach der drohende Know-how-Verlust. Sieben von zehn Managern befürchten, dass ihrem Unternehmen Wissen verloren geht. „Um neue Fachkräfte mit vergleichbaren Kenntnissen zu gewinnen, müssen Personal- und Fachabteilungen rechtzeitig wissen, dass ihnen ein Know-how-Verlust droht“, sagt Thomas Dorow, Experte für Human Capital Management bei Steria Mummert Consulting. Doch viele Unternehmen führen nicht ausreichend Buch darüber, welche Fähigkeiten und Talente ihre Mitarbeiter besitzen. Jeder vierte für die Studie befragte Entscheider konnte keine genauen Angaben darüber machen, wie viele Fachkräfte in kritischen Positionen bald das Unternehmen verlassen werden. „Das Potenzial fundierter Kennzahlensysteme und Profile sowie ein regelmäßiges Monitoring mittels IT schöpfen Personalmanager nicht aus“, so Dorow.

Globales Talentmanagement
Gerade in Konzernen und in Unternehmen mit vielen Tochtergesellschaften im Ausland sind Personalmanager häufig nicht über die Qualifikation sämtlicher Mitarbeiter auf dem Laufenden. Mit Dienstantritt bei der Tochtergesellschaft verlieren sie ihre Expatriates meist aus den Augen und vergessen sie anschließend bei der Besetzung von Schlüsselpositionen. Die Abteilungen sind häufig technisch nicht miteinander vernetzt und stimmen sich inhaltlich nicht ausreichend ab. Unternehmen werden hier umdenken müssen. „Optimal wäre ein globales Talentmanagement, mit dem die Qualifikationen, die beruflichen Erfahrungen und die Leistungen aller hoch qualifizierten Mitarbeiter in einer international verbindlichen Terminologie erfasst werden und weltweit verfügbar sind“, sagt Thomas Dorow von Steria Mummert Consulting. Ein solches System käme nicht nur den Expatriates zugute, sondern sämtlichen Fachkräften im In- und Ausland. Denn einheitliche Daten und eine zentrale Plattform unterstützen Personalmanager bei der internen Suche und Auswertung von Mitarbeiterprofilen. Das erleichtert die rechtzeitige Neubesetzung von Schlüsselpositionen.