Studie: Industrie 4.0 wird erst 2030 zum Pharma-Megatrend

Camelot Pharma Management Radar

Industrie 4.0

Das Geschäftsklima in der Pharmabranche ist weiterhin positiv. Die deutliche Mehrheit der befragten Pharmaunternehmen erwartet steigende Umsätze. Kostensenkung, Produktinnovation und Angebote „beyond the pill“ werden derzeit als die Schlüsseltrends der Branche gesehen. Obwohl viele Pharmaunternehmen Industrie 4.0-Projekte geplant haben und einige Technologien bereits eine wichtige Rolle spielen, wird der Durchbruch von Industrie 4.0 erst in 15 Jahren erwartet. Dies sind die zentralen Erkenntnisse des sechsten Pharma Management Radars der Camelot Management Consultants AG.

“Die Pharmabranche ist weiter im Aufwind. Das Geschäftsklima sowie die Umsatzerwartungen haben sich im Vergleich zum letzten Pharma Management Radar vor sechs Monaten sogar noch verbessert. Nur sieben Prozent der Befragten erwarten eine Umsatzverschlechterung“, kommentiert Dr. Josef Packowski, Managing Partner bei Camelot, die aktuellen Studienergebnisse. Befragt wurden 30 Führungskräfte von weltweit tätigen Pharmaunternehmen aus 16 Ländern und vier Kontinenten. Das Umsatzwachstum wird vor allem in China und Nordamerika gesehen. Russland, das in der letzten Befragung einen der schlechtesten Werte erzielte, zeigt klare Zeichen der Erholung: Zwei Drittel der Befragten schätzen die Nachfragesituation nun deutlich optimistischer ein.

Wichtigste Investitionsmärkte: Nordamerika und China
Diese Erwartungshaltung spiegelt sich auch in den regionalen Investmentplänen für die nächsten 12 Monate wider: Auch hier gelten China und Nordamerika als wichtigste Märkte. Im Unterschied zur Vergangenheit geht die Branche nun auch von steigenden Mitarbeiterzahlen aus. Mehr als drei Viertel der Studienteilnehmer planen, die Zahl der Mitarbeiter konstant zu halten oder sogar zu erhöhen.

Umsatzeinbußen aufgrund auslaufender Patente bleiben mit 48 Prozent weiterhin die größte Sorge der Pharmaunternehmen. Die Angst vor politischen Krisen in Wachstumsmärkten ist seit dem letzten Pharma Management Radar größer geworden und nimmt jetzt ebenfalls einen Spitzenplatz ein. Für drei Viertel der Befragten ist das Thema Kostensenkung einer der Branchen-Schlüsseltrends. Auch die Produktinnovation durch Zusammenarbeit in der Forschung hat mit 44 Prozent an Bedeutung gewonnen (Vorwert 1/2015: 26 Prozent). Ein weiterer wichtiger Trend sind Angebote „beyond the pill“ mit ebenfalls 44 Prozent (Vorwert 1/2015: 13 Prozent).

Industrie 4.0 gewinnt trotz Hürden an Relevanz – langsam aber sicher
„Industrie 4.0“, auch „Internet der Dinge“ genannt, gewinnt in der Pharmabranche in allen Funktionsbereichen allmählich an Relevanz“, fasst Peter Holland, Co-Autor der Studie und Partner bei Camelot, die Studienergebnisse für das Schwerpunktthema Industrie 4.0 zusammen. Am deutlichsten zeigt sich dies im Bereich “Supply Chain und Logistik”, der innerhalb der nächsten fünf Jahre am stärksten von Industrie 4.0 (60 Prozent der Nennungen) betroffen sein wird, gefolgt von Sales und Marketing (45 Prozent). Erstaunlich niedrig fallen die Ergebnisse hingegen für die Forschung aus: 75 Prozent der Befragten erwarten hier keine großen Auswirkungen von Industrie 4.0. Für den Zeithorizont “in 15 Jahren” dagegen beurteilen die Befragten Industrie 4.0 in allen Funktionsbereichen deutlich positiver.

Trotz der positiven Erwartungen ist den Befragten bewusst, dass die Umsetzung von Industrie 4.0 etliche Herausforderungen mit sich bringt. “Technologische Reife und die Frage nach dem Business Case werden vor allem im Bereich Supply Chain und Logistik als die größten Hürden angesehen”, beschreibt Andreas Gmür, Co-Autor der Studie und Partner bei Camelot, die aktuelle Haltung der Branche. Auch in punkto Standards und Gesetzgebung sehen die Unternehmen noch deutliche Fragezeichen. Hier sind Pharmabranche und Gesetzgeber weltweit gefragt.

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