Roche trennt sich von vier Produktionsstätten

Optimierung der Kapazitätsauslastung wird ca. 1.200 Stellen betreffen

Roche restrukturiert Produktionsnetzwerk

Roche gibt Pläne zur Restrukturierung des firmeneigenen Produktionsnetzwerks für kleine Moleküle bekannt. Ziel ist, die derzeitige geringe Auslastung infolge des sich wandelnden Produktportfolios anzupassen. Eine neue Generation von spezialisierten Medikamenten auf der Basis von kleinen Molekülen erfordert neuartige Produktionstechnologien und wird in geringeren Mengen als herkömmliche Medikamente produziert.

Daher plant Roche, sich von vier Produktionsstätten in Clarecastle (Irland), Leganés (Spanien), Segrate (Italien) und Florence (USA) zu trennen. Um Arbeitsplatzverluste zu minimieren, sucht Roche nach externen Herstellern, an welche diese Produktionsstätten verkauft werden könnten. Für die Produktion einer neuen Generation von spezialisierten Medikamenten auf der Basis von kleinen Molekülen wird Roche ausserdem 300 Millionen Franken in eine Produktionsstätte in Kaiseraugst, Schweiz, investieren, welche zukünftige technologische Anforderungen erfüllt. Diese Investition wird die Entwicklungs- und Markteinführungskapazitäten des Unternehmens stärken.

„Mit diesen Restrukturierungen reagieren wir auf die Entwicklung innerhalb unseres Portfolios von kleinmolekularen Arzneimitteln hin zu spezialisierten Medikamenten, die in geringeren Mengen produziert werden“, so Daniel O’Day, Chief Operating Officer der Division Pharma von Roche. „Wir sind uns der Auswirkungen bewusst, die diese Entscheidung auf unsere Mitarbeitenden hat, und wir werden sie während dieses Übergangs mit allen Kräften unterstützen.“

Roche wird unverzüglich Gespräche mit Arbeitnehmervertretern in den jeweiligen Ländern beginnen und die Konsultationen in offener und sozial verantwortlicher Weise führen. Die Übergangsphase wird 2016 beginnen und voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein. Die betroffenen Mitarbeitenden werden so bald wie möglich informiert und während der Übergangsphase entsprechend unterstützt. Die Trennung von den Produktionsstätten wird zu direkten Restrukturierungskosten von 1,6 Milliarden Franken bis 2021 führen, davon bis zu 600 Millionen in bar. Darunter fallen auch weitere Massnahmen zur Effizienzsteigerung des Produktionsnetzwerkes und der Organisation. Die geschätzten direkten Kosten für 2015 liegen bei bis zu 800 Millionen Franken, wobei jedoch 2015 nur geringfügige Auswirkungen auf den Geldfluss zu erwarten sind.

Roche überprüft kontinuierlich die Produktionskapazitäten und Technologien innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks und passt sie entsprechend an. Um die wachsende Nachfrage zu befriedigen und die umfangreiche Pipeline von Medikamenten für verschiedene Therapiegebiete zu entwickeln, hat das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Investitionen von über 2 Milliarden Schweizer Franken in seine Produktionskapazitäten für Biotherapeutika angekündigt.