Roche steigert Konzernverkäufe um fünf Prozent im ersten Halbjahr 2017

Ausblick für das Gesamtjahr erhöht

Severin Schwan, CEO von Roche

Severin Schwan, CEO von Roche, zu den Halbjahreszahlen: „In den ersten sechs Monaten haben unsere beiden Divisionen Pharma und Diagnostics starke Resultate erzielt, die wesentlich von neu lancierten Produkten unterstützt wurden. Besonders erfreulich verläuft die sehr erfolgreiche Markteinführung von Ocrevus zur Behandlung von zwei Formen der multiplen Sklerose. Basierend auf den Ergebnissen des ersten Halbjahres erhöhen wir den Ausblick für das Gesamtjahr und erwarten nun einen Verkaufszuwachs im mittleren einstelligen Bereich.“

Die Konzernverkäufe stiegen im ersten Halbjahr 2017 um 5 Prozent auf 26,3 Milliarden Schweizer Franken. Der Kerngewinn je Titel erhöhte sich um 6 Prozent und wuchs damit stärker als die Verkäufe. Diese Steigerung verdeutlicht die gute Geschäftsentwicklung. Der Konzerngewinn nach IFRS stieg um 2 Prozent.

Die Division Pharma erzielte mit einem Plus von 5 Prozent einen Umsatz von 20,5 Milliarden Schweizer Franken. Die kürzlich in den Märkten eingeführten Medikamente Tecentriq, Ocrevus und Alecensa haben mit 0,5 Milliarden Schweizer Franken zusätzlichem Umsatz die Hälfte des divisionalen Wachstums generiert. Die Verkäufe von Perjeta stiegen weiterhin deutlich. Diese Entwicklung wurde durch Umsatzrückgänge bei Tarceva, Tamiflu und Pegasys beeinträchtigt. In den USA stiegen die Verkäufe um 8 Prozent. Die wichtigsten Wachstumsträger waren hier Tecentriq, Xolair und Mabthera/Rituxan sowie Ocrevus, das kürzlich zugelassene Medikament gegen die schubförmige wie auch gegen die primär progrediente Form der multiplen Sklerose (MS).

In Europa blieben die Umsätze stabil. Das Wachstum von Perjeta und Actemra/Roactemra wurde hier durch Umsatzeinbussen bei Avastin teilweise kompensiert. Die Region International erzielte ein Umsatzplus von 5 Prozent, das von den Teilregionen Lateinamerika und Asien-Pazifik getragen war. Die Verkäufe in Japan blieben stabil. Hier wurde das Verkaufsplus von Alecensa (+42 Prozent) teilweise kompensiert durch Avastin (-3 Prozent), das von den alle zwei Jahre staatlich angeordneten Preissenkungen im April 2016 betroffen war.

Die Division Diagnostics steigerte ihre Verkäufe um 5 Prozent auf 5,8 Milliarden Schweizer Franken. Den grössten Beitrag dazu leistete der Geschäftsbereich Centralised and Point of Care Solutions (+8 Prozent), dessen Bereich Immundiagnostik (+13 Prozent) das Wachstum anführte. Die Umsatzzuwächse der Division wurden hauptsächlich von der Region Asien-Pazifik (+13 Prozent), mit einem weiterhin starken Umsatzwachstum in China (+20 Prozent), getragen. In EMEA stiegen die Verkäufe um 3 Prozent, in Lateinamerika um 8 Prozent, in Nordamerika um 1 Prozent und in Japan um 2 Prozent. Der Kernbetriebsgewinn legte in der Division Pharma um 3 Prozent und in der Division Diagnostics um 5 Prozent zu.

Wichtige Produktzulassungen in der Division Pharma
Im zweiten Quartal dieses Jahres wurden eine Reihe neuer Produkte von Behörden zugelassen. Im April erhielt Tecentriq in einem beschleunigten Verfahren die FDA-Zulassung zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierenden urothelialen Karzinoms bei Patienten, für die eine Chemotherapie mit Cisplatin nicht in Frage kommt. Im selben Monat erteilte die FDA Lucentis die Zulassung für die monatliche Behandlung aller Formen der diabetischen Retinopathie. Im Mai wurde die subkutane Darreichungsform von Actemra/RoActemra in den USA zur Behandlung der Riesenzellarteriitis zugelassen. Dies ist eine schwere chronische Autoimmunerkrankung, bei der es mehr als 50 Jahre lang keine medizinischen Fortschritte gab. Im Juni gewährte die FDA die Zulassung für Rituxan Hycela (Rituximab plus humane Hyaluronidase) zur subkutanen Anwendung bei speziellen Formen von Blutkrebs bei Erwachsenen.

Dieses neue Medikament enthält denselben monoklonalen Antikörper wie die intravenöse Darreichungsform von MabThera/Rituxan. Durch die Kombination mit dem Enzym humane Hyaluronidase wird die subkutane Aufnahme von Rituximab unterstützt. Ebenfalls im Juni erhielt eine neue Tablettenformulierung von Esbriet die EU-Zulassung für die Behandlung von leichter bis mittelschwerer idiopathischer Lungenfibrose (ILF), nachdem die FDA die Zulassung bereits Anfang 2017 erteilt hatte. Im Juli hat die australische Gesundheitsbehörde (Australian Therapeutic Goods Administration) Ocrevus für die Behandlung der schubförmigen wie auch der primär progredienten Form der multiplen Sklerose zugelassen.

Ausblick für das Gesamtjahr 2017 erhöht
Roche rechnet nun für 2017 zu konstanten Wechselkursen mit einem Verkaufszuwachs im mittleren einstelligen Bereich. Zudem wird ein Wachstum des Kerngewinns je Titel zu konstanten Wechselkursen angestrebt, das weitgehend dem Verkaufswachstum entspricht. Roche ist bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken weiter zu erhöhen.