Pharmamarkt in Saudi-Arabien soll sechs Milliarden Dollar bis 2020 erreichen

Marktstudie von "GlobalData" prognostiziert eine jährliche Wachstumsrate von 7,4 Prozent

Global Data Marktstudie Saudi-Arabien

Der Pharmamarkt in Saudi-Arabien soll laut des Forschungs- und Beratungsunternehmens "GlobalData" von 4,5 Milliarden Dollar im Jahr 2015 auf sechs Milliarden Dollar bis 2020 wachsen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 7,4 Prozent.

Der jüngste Bericht des Unternehmens besagt, dass Saudi-Arabien einer der größten Pharmamärkte im Nahen Osten ist und seine beeindruckende Expansion auf die wachsende Bevölkerung, ein gestiegenes Reichtums-Niveau und die Nachfrage nach patentierten pharmazeutischen Produkten zurückgeführt werden kann.

Gesteigerte Nachfrage nach patentierten Produkten
„Aufgrund der Zunahme von chronischen Krankheiten und Saudi-Arabiens steigendem Wohlstand gibt es eine große Nachfrage nach patentierten Produkten, was eine bedeutende Chance für die Marktteilnehmer darstellt. Tatsächlich hat dies multinationale Unternehmen dazu veranlasst, Produktionsstätten in Saudi-Arabien zu gründen, entweder unabhängig oder durch Joint Ventures", erklärt Adam Dion, Senior Analyst für Industry Dynamics bei "GlobalData".

Saudi-Arabiens Ministerium für Gesundheit plant jährliche Ausgaben von 18,5 Milliarden Dollar über die nächsten zehn Jahre. Der Investitionsplan sieht vor, die heimische Fertigung von Medizinprodukten und Arzneimitteln zu verbessern, was neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen soll und zur Verbesserung des Wissenspools des Landes beitragen würde. Um die Nachfrage zu decken, müssen starke Partnerschaften im privatwirtschaftlichen Sektor etabliert werden.

Große Herausforderungen für inländische Pharmaunternehmen
„Inländische Pharmahersteller, die  gegenwärtig nur 18 Prozent des Marktes ausmachen, stehen vor großen Herausforderungen im Angesicht der zunehmenden Verbreitung von Low-Cost-Generika und dem Markteintritt der globalen Pharma-Riesen wie Glaxosmithkline, Pfizer, Astellas und Sanofi. Inländisch produzierende Unternehmen müssen sich mehr auf ihr Marketing und den Vertrieb konzentrieren und es schaffen, vorteilhafte Partnerschaften mit multinationalen Unternehmen durch Joint Ventures, Akquisitionen und Lizenzvereinbarungen zu erzeilen", fährt Dion fort.

Die Untersuchung stellt zudem fest, dass die Regierung im Jahr 2015 Ausgaben von 20,8 Milliarden Dollar für das Gesundheitswesen und soziale Entwicklung verzeichnete. Dies entspricht einer Steigerung von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gelder wurden für den Bau neuer Krankenhäuser, medizinische Zentren und Polikliniken und Referenzlaboratorien für Blutbanken verwendet. Zusätzlich wurden damit soziale Entwicklungsprojekte, wie zum Beispiel Sportvereine und Rehabilitationszentren unterstützt.

„Die Pläne der Regierung, die Qualität der Gesundheitsversorgung in Saudi-Arabien durch den Ausbau der Infrastruktur zu verbessern, bieten reichlich Gelegenheit für kleine und mittlere Unternehmen in der Gesundheitsbranche ausländische Investitionen anzuziehen", sagt Dion abschließend.