Neun-Monatszahlen 2017: Sartorius wächst in herausforderndem Umfeld weiter profitabel

Entwicklung der Sparte Bioprocess Solutions durch temporäre Effekte etwas schwächer als erwartet

Medikamentenproduktion mit Sartorius-Produkten

Sartorius verzeichnete trotz eines teilweise herausfordernden Geschäftsumfelds in den ersten neun Monaten 2017 weiteres Wachstum. „Die Geschäftsentwicklung unserer Sparten ist in diesem Jahr durch unterschiedliche Einflüsse geprägt“, kommentierte Konzernchef Dr. Joachim Kreuzburg die Geschäftsergebnisse. „Während unsere Laborsparte organisch und durch den Ausbau des Portfolios im Bereich Bioanalytik weiterhin sehr dynamisch wächst, lag das Wachstum der Sparte Bioprocess Solutions gegenüber einer sehr hohen Vorjahresbasis aufgrund einiger gleichzeitig wirkender, temporärer Effekte etwas unterhalb der Erwartungen. Die grundlegenden Wachstumstreiber des weltweiten Biopharmamarktes sind jedoch unverändert intakt, so dass wir auch für unser Bioprozessgeschäft weiter hohes Wachstumspotenzial sehen und unsere mittelfristigen Ziele bestätigen.“

In den ersten neun Monaten 2017 steigerte Sartorius seinen Umsatz um 8,6 Prozent auf 1.043,6 Millionen Euro. Am stärksten legte die Region Asien/Pazifik mit einem Umsatzplus von 24,7 Prozent auf 256,5 Millionen Euro zu. In der Region EMEA2 erzielte Sartorius 451 Millionen Euro und damit 6,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum. Insbesondere in der Region Amerika wirkten sich vorübergehende Produktions- und Lieferengpässe bei Bioprocess Solutions sowie eine nach zwei sehr starken Jahren deutlich schwächere Kundennachfrage in der Sparte temporär belastend aus. Entsprechend stieg der Konzernumsatz in der Region nur moderat um 1,0 Prozent auf 336,1 Millionen Euro. Der Auftragseingang des Sartorius Konzerns stieg im dritten Quartal in beiden Sparten deutlich zweistellig und damit in der Berichtsperiode um 11,4 Prozent. Alle Wachstumsraten zu den Regionen und zum Auftragseingang sind wechselkursbereinigt.

Geschäftsentwicklung der Sparten

Die Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet, verzeichnete gegenüber einer sehr hohen Vergleichsbasis einen Umsatzzuwachs von wechselkursbereinigt 4,1 Prozent auf 752,9 Millionen Euro. Die Entwicklung fiel damit aufgrund einiger temporärer Faktoren in den ersten neun Monaten 2017 etwas schwächer aus als erwartet. So war die nach den zwei sehr dynamischen Jahren 2015 und 2016 relativ verhaltene Nachfrage in Nordamerika und in Teilen Europas insbesondere im dritten Quartal zusätzlich durch den Vorratsabbau einiger Kunden beeinflusst. Darüber hinaus waren infolge des Hurrikans Maria zwischenzeitlich keine Lieferungen aus der Produktion in Puerto Rico möglich und zudem ist die Geschäftsentwicklung im Bereich Zellkulturmedien aufgrund andauernder Lieferengpässe eines Partners länger als erwartet belastet. Der Einbezug der akquirierten Unternehmen Ksep und Umetrics trug in den ersten neun Monaten 2017 rund einen Prozentpunkt zum Wachstum bei. Der Auftragseingang stieg stärker als der Umsatz und erreichte nach deutlich zweistelligen Zuwächsen im dritten Quartal in der Berichtsperiode eine Steigerung um wechselkursbereinigt 7,1 Prozent.

Die Sparte Lab Products & Services, die Technologien für Labore vor allem der Pharmabranche und Öffentlichen Forschung anbietet, verzeichnete einen deutlichen Umsatzanstieg um wechselkursbereinigt 21,8 Prozent auf 290,7 Millionen Euro. Das organische Wachstum lag aufgrund einer starken Nachfrage in allen Regionen und in allen Produktbereichen bei gut 7 Prozent. Die Portfolioerweiterung in den Bereich Bioanalytik durch die Akquisition von Essen Bioscience Ende März 2017 lieferte einen Wachstumsbeitrag von knapp 15 Prozentpunkten. Für den Auftragseingang wurde für die ersten neun Monate ein Wachstum von wechselkursbereinigt 24,9 Prozent erzielt.

Prognose für das Gesamtjahr angepasst und konkretisiert; Mittelfristziele bestätigt

Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass die vorgenannten temporären Effekte das Umsatzwachstum der Sparte Bioprocess Solutions und damit einhergehend jenes des Sartorius Konzerns auch für das Gesamtjahr 2017 beeinflussen werden. Vor diesem Hintergrund wird nunmehr für den Sartorius Konzern mit einer wechselkursbereinigten Steigerung des Umsatzes von etwa 9 Prozent (bisher etwa 12 bis 16 Prozent) gerechnet.

Mit Blick auf die Sparten geht die Unternehmensleitung für die Sparte Bioprocess Solutions im laufenden Jahr von einem Umsatzwachstum von rund 4 Prozent (bisher etwa 9 bis 13 Prozent) und inklusive der negativen Währungseffekte von einer operativen EBITDA-Marge etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 28 Prozent aus. Für die Sparte Lab Products & Services rechnet die Konzernleitung grundsätzlich unverändert mit einem Umsatzzuwachs von etwa 22 Prozent in konstanten Wechselkursen und trotz der ungünstigen Währungseffekte weiterhin mit einem Anstieg der operativen EBITDA-Marge um knapp 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreswert von 16 Prozent.
 

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