Merck steigert Konzernumsatz im zweiten Quartal 2022 um 14,3 Prozent

Kosteninflation konnte teilweise durch Preiserhöhungen kompensiert werden

Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck

Die Darmstädter Merck-Gruppe hat im 2. Quartal 2022 seinen Wachstumskurs trotz eines herausfordernden Umfelds fortgesetzt. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14,3 Prozent auf 5.568 Millionen Euro. Zu dem starken organischen Umsatzplus von 6,6 Prozent trugen alle Unternehmensbereiche bei, insbesondere die „Big 3“-Wachstumstreiber von Merck: Process Solutions und Life Science Services bei Life Science, neue Healthcare-Produkte sowie Semiconductor Solutions bei Electronics. „Das zweite Quartal 2022 belegt die Belastbarkeit unserer Strategie. Trotz großer externer Herausforderungen in unserem operativen Umfeld haben wir weiter Wachstum generiert und einen Mehrwert für Patienten und Kunden weltweit geschaffen. Ein Rekordquartal bei Life Science, die gute Entwicklung unserer neuen Healthcare-Produkte und das zweistellige Wachstum von Semiconductor Solutions innerhalb von Electronics zeigen die Stärke unseres global diversifizierten Geschäfts“, sagt Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck.

Im 2. Quartal 2022 realisierte Merck weitere strategisch wichtige Investitionen, die zum mittelfristigen Wachstumsziel von 25 Milliarden Euro Umsatz bis 2025 beitragen: In Cork, Irland, erweitert das Unternehmen bis 2027 für rund 440 Millionen Euro seine Produktionskapazitäten für Filtrationsprodukte und Membranen. Im chinesischen Wuxi investiert Merck rund 100 Millionen Euro in zusätzliche lokale Kapazitäten für die Herstellung von Baugruppen für den Einmalgebrauch in der biopharmazeutischen Produktion (Single-Use Assemblies). Dank der Inbetriebnahme einer 59 Millionen Euro teuren Anlage in Verona, Wisconsin, USA, im Juni 2022 ist Merck einer der führenden Auftragshersteller (Contract Development and Manufacturing Organization, CDMO) von hochaktiven Wirkstoffen. Zum Einsatz kommen diese Wirkstoffe bei neuartigen Krebstherapien, einschließlich Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (antibody-drug conjugates, ADCs). Durch gezielte Kapitalallokation wie diese stärkt Merck die Basis für künftiges effizientes Wachstum.

Gute Entwicklung im ersten Halbjahr 2022

In der ersten Jahreshälfte 2022 steigerte Merck die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,3 Prozent (organisch: 7,2 Prozent) auf 10.766 Millionen Euro. Zu dieser positiven Entwicklung trugen alle Unternehmensbereiche bei, mit einem starken organischen Wachstum insbesondere bei Life Science und Electronics. Im 2. Quartal 2022 erzielte Life Science ein zweistelliges organisches Umsatzwachstum von 10,4 Prozent. Diese positive Entwicklung war insbesondere auf ein organisches Wachstum im Kerngeschäft im mittleren zweistelligen Bereich zurückzuführen, bei einem erwarteten Rückgang der pandemiebedingten Nachfrage.

Die Geschäftseinheit Process Solutions erreichte mit ihrem Angebot an Produkten und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Arzneimittelherstellung ein organisches Umsatzwachstum von 12,4 Prozent. Diese Entwicklung war hauptsächlich auf eine starke Nachfrage im Kerngeschäft in allen Regionen zurückzuführen, während die pandemiebedingte Nachfrage wie erwartet sank. Produkte und Dienstleistungen zur Unterstützung von Forschungsaktivitäten sind in Science & Lab Solutions gebündelt. Dieses Geschäft erzielte im 2. Quartal 2022 ein organisches Umsatzplus von 6,4 Prozent. Life Science Services mit seinem vollständig integrierten Serviceangebot für Auftragsentwicklung und -herstellung (CDMO) sowie Prüfdienstleistungen steigerte die Umsatzerlöse organisch um 24,6 Prozent.

Der Unternehmensbereich Healthcare erzielte im 2. Quartal 2022 ein organisches Umsatzwachstum von 1,4 Prozent. Das starke Vorjahresquartal war durch eine zeitlich begrenzte Auftragsfertigung für Eli Lilly and Company, USA, (Eli Lilly) mit einem Volumen von rund 50 Millionen Euro positiv beeinflusst. Wesentlicher Wachstumstreiber war das Geschäft mit neuen Produkten wie Bavencio und Mavenclad. Im 2. Quartal 2022 erzielte die Geschäftseinheit Onkologie ein organisches Wachstum von 8,1 Prozent, getragen insbesondere von der starken Umsatzsteigerung des immunonkologischen Krebsmedikaments Bavencio um 60,7 Prozent. Wesentlicher Grund für diese Steigerung war der Zugewinn von Marktanteilen im Rahmen der Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (UC), vor allem in Europa und Japan. Das Krebsmedikament Erbitux verzeichnete einen organischen Umsatzrückgang von ‑9,0 Prozent, bedingt durch die temporäre Auftragsfertigung für Eli Lilly im Vorjahresquartal.

Der Umsatz von Neurologie & Immunologie sank organisch um ‑1,2 Prozent. Mavenclad zur Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose erzielte ein organisches Umsatzwachstum von 26,6 Prozent. Das Multiple Sklerose-Medikament Rebif verzeichnete ein Minus von ‑18,9 Prozent. In der Produktlinie Fertilität ging der Umsatz im Berichtsquartal organisch moderat um ‑2,7 Prozent zurück, wohingegen die Geschäftseinheit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Endokrinologie ein moderates Plus von 2,7 Prozent verzeichnete.

Anhaltend starkes Wachstum von Semiconductor Solutions

Die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs Electronics stiegen im 2. Quartal 2022 um 16,3 Prozent auf 996 Millionen Euro. Das organische Umsatzplus betrug 7,4 Prozent und wurde insbesondere von dem anhaltend starken Wachstum von Semiconductor Solutions getragen. Semiconductor Solutions steigerte den Umsatz im 2. Quartal 2022 organisch um 20,3 Prozent auf 653 Millionen Euro, was rund zwei Drittel der Erlöse des Unternehmensbereichs Electronics entspricht. Neben der starken Nachfrage wurde das organische Wachstum von Preiserhöhungen unterstützt, die Merck aufgrund der Inflation bei Rohstoff- und Transportkosten vornahm. Die Umsatzerlöse der Geschäftseinheit Display Solutions gingen organisch um -15,9 Prozent zurück, insbesondere aufgrund der schwächeren Nachfrage nach Flüssigkristallen. Surface Solutions erzielte im Berichtsquartal eine organische Umsatzsteigerung von 2,0 Prozent, vor allem wegen der höheren Nachfrage und verbesserten Preisgestaltung bei Cosmetics.
 

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