Merck erzielt 2016 Rekordumsatz und wächst weiter profitabel

Wichtige strategische Fortschritte in den drei Unternehmensbereichen

Stefan Oschmann, CEO und Vorsitzender der Merck Geschäftsleitung

Die Merck Gruppe aus Darmstadt hat das Geschäftsjahr 2016 mit Rekordzahlen abgeschlossen und ist weiter profitabel gewachsen. Umsatz und Gewinn stiegen deutlich. In allen drei Unternehmensbereichen wurden wichtige strategische Fortschritte erzielt. „2016 war ein erfolgreiches Jahr für Merck. Im Healthcare-Bereich haben wir zwei Wirkstoffe zur Zulassung eingereicht. Im Life-Science-Bereich haben wir die Integration von Sigma-Aldrich zügig vorangetrieben. Bei der Realisierung der Synergien sind wir schneller und noch besser vorangekommen als erwartet. Gleichzeitig ist das Geschäft organisch beachtlich gewachsen. Performance Materials hat sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld mit seinen vier starken Geschäften robust gezeigt. Unsere strategisch wichtige Marktführerschaft bei Displaymaterialien haben wir behauptet und neue Technologien gezielt vorangetrieben“, sagte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung und CEO von Merck.

Mit Gonal-f, dem führenden Medikament zur Kinderwunschbehandlung, erzielte Merck 2016 ein kräftiges organisches Umsatzwachstum von 12,4 Prozent, das vom Wettbewerbsumfeld in den USA begünstigt wurde. Unter Berücksichtigung negativer Währungseffekte in Höhe von 2,5 Prozent stiegen die Umsätze auf 753 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Healthcare wuchs trotz gestiegener Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die vor allem im Zusammenhang mit klinischen Entwicklungsprojekten im Bereich Immunonkologie stehen, um 6,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Derzeit befinden sich sowohl das Multiple-Sklerose-Medikament Cladribin-Tabletten als auch das Krebsmedikament Avelumab im Zulassungsprozess.

Life Science wächst trotz Sigma-Aldrich-Integration organisch kräftig
Der Unternehmensbereich Life Science machte 2016 bei steigender Profitabilität einen Umsatzsprung um 68,6 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Dabei wuchs Life Science organisch abermals kräftig um 6,3 Prozent und somit schneller als der Markt. Sehr stark trugen akquisitionsbedingte Steigerungen in Höhe von 63,1 Prozent aus dem Zukauf von Sigma-Aldrich zum Umsatzwachstum bei, denen leicht negative Währungseffekte in Höhe von 0,8 Prozent gegenüberstanden. Bei der Integration von Sigma-Aldrich einschließlich der Realisierung der Synergien erzielte Life Science gute Fortschritte. So wurden Ende 2016 bereits 105 Millionen Euro anstatt der für diesen Zeitpunkt ursprünglich geplanten 90 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Kostensynergien gehoben. Neu hinzu kommen bisher nicht eingeplante Umsatzsynergien, so dass bis Ende 2018 die gesamten Synergien aus der Akquisition 280 Millionen Euro anstatt ursprünglich 260 Millionen Euro pro Jahr betragen sollen, wie auf dem Kapitalmarkttag im Oktober 2016 bereits bekannt gegeben.

Die Geschäftseinheit Process Solutions, die Produkte und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Arzneimittelherstellung anbietet, wuchs organisch um 10,5 Prozent. Die Geschäftseinheit Research Solutions, die sich auf akademische und pharmazeutische Forschungseinrichtungen fokussiert, verzeichnete ein organisches Umsatzwachstum von 1,2 Prozent. Der Umsatz der Geschäftseinheit Applied Solutions, die Testlabore in Klinik, Diagnostik sowie Lebensmittelindustrie und Umweltwesen unterstützt, stieg organisch um 4,3 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Life Science wuchs 2016 um 93 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, worin sich die starke Entwicklung des kombinierten Life-Science-Geschäfts widerspiegelt.

Performance Materials zeigt sich in schwierigem Marktumfeld robust
Der Unternehmensbereich Performance Materials verzeichnete 2016 einen Umsatzrückgang um 1,8 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Ausschlaggebend hierfür waren um 4,7 Prozent rückläufige organische Umsätze. Der akquisitionsbedingte Zuwachs in Höhe von 2,7 Prozent durch das 2015 übernommene SAFC-Hitech-Geschäft von Sigma-Aldrich und Währungseffekte in Höhe von 0,2 Prozent konnten dies nur teilweise kompensieren.

Die Geschäftseinheit Display Materials, die das Geschäft mit Flüssigkristallen und komplementären Materialien umfasst, verzeichnete 2016 organisch deutlich rückläufige Umsatzerlöse, behauptete indes aber ihre marktführende Position. Der Umsatzrückgang resultiert aus einem starken Vorjahr sowie Bestandsanpassungen bei Kunden aus der Displayindustrie. Eine Ausnahme bildete die energiesparende UB-FFS-Technologie, die in Smartphones der neuesten Generation zum Einsatz kommt und ein zweistelliges Wachstum erzielte, verbunden mit einem Umsatzrekord im 4. Quartal. Die Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials, in der das Geschäft mit Materialien für die Produktion integrierter Schaltkreise gebündelt ist, erzielte ein starkes organisches Umsatzwachstum. Die Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials wuchs 2016 organisch solide. Das Wachstum in der Geschäftseinheit Advanced Technologies war getragen von zweistelligen Steigerungsraten bei OLED-Materialien; eine neue OLED-Produktionsanlage in Darmstadt wurde im September 2016 eingeweiht. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Performance Materials sank um 2,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

Ausblick: 2017 Umsatzwachstum und stabiles EBITDA vor Sondereinflüssen erwartet
Für den Konzern erwartet Merck für das Jahr 2017 ein leichtes bis moderates organisches Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr. Das EBITDA vor Sondereinflüssen für den Merck-Konzern sollte in etwa stabil gegenüber dem Vorjahr bleiben; dies umfasst eine leicht positive oder negative prozentuale Schwankung um den Vorjahreswert.